Antonio Pérez (Jesuit)

spanischer Philosoph und Jesuit

Antonio Pérez SJ (* 19. März 1599 in Puente la Reina; † 2. März 1649 in Corral de Almaguer) war ein spanischer Philosoph und Jesuit.

Leben Bearbeiten

Pérez trat am 19. März 1613 in das Noviziat der Jesuiten ein. Nach seiner Ausbildung an der Universität Salamanca lehrte er von 1630 bis 1633 am Jesuitenkolleg in Valladolid Philosophie, ab 1634 Philosophie in Salamanca. Von 1642 bis 1648 lehrte er am Collegio Romano, der heutigen Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Er verfasste mehrere Bücher und Kommentare zur Summa Theologica des heiligen Thomas von Aquin, die in Rom und Lyon veröffentlicht wurden. Seine Lehre, dass diese Welt die beste aller möglichen Welten sei, gilt als schulbildend für diese These;[1] zum Kreis um Perez am Collegio Romano gehörten Martin de Esparza Artieda, Francesco Maria Sforza Pallavicino, Thyrsus González, Gilles Estrix und andere. Gottfried Wilhelm Leibniz hat seine Werke studiert und geschätzt, wie wir aus dem Briefwechsel mit Bartholomäus des Bosses wissen.[2] Pérez erkrankte auf dem Rückweg nach Spanien und starb. Das Datum seines Todes ist nicht sicher, es ist zweifelhaft, ob es der 27. Februar oder der 2. März 1649 war.

Von ihm erwähnte Werke (Logica und De anima) sind nicht mehr erhalten. Andere postum erschienene Werke werden von der Forschung in Teilen als problematisch angesehen, weil sie unklare Passagen enthalten, die er zu Lebzeiten nicht mehr verbessern konnte. Seine Handschriften sind weitestgehend noch verfügbar.[3]

Werke Bearbeiten

  • In primam partem D. Thomae Tractatus V. Rom 1656.
  • Tractatus der iustitia et iure, de restitutione et poenitentia. Rom 1668.
  • In secundam et tertiam partem D. Thomae Tractatus VI. Lyon 1669.

Literatur Bearbeiten

  • Fernando Domínguez: Pérez, Antonio, SJ. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999, Sp. 28.
  • Sven-Kristoff Knebel: ‚Necessitas moralis ad optimum‘. Naturgesetz und Induktionspronlem in der Jesuitenscholastik während des 2. Drittels des 17. Jahrhunderts. (= Studia Leibnitiana 25) 1992, S. 182–215.
  • Tilman Ramelow: Gott, Freiheit, Weltenwahl. Der Ursprung des Begriffes der besten aller möglichen Welten in der Metaphysik der Willensfreiheit zwischen Antonio Perez S. J. (1599–1649) und G. W. Leibniz (1646–1716). (= Brill’s studies in intellectual history. Band 72). Brill, Leiden u. a. 1997, ISBN 3-428-03307-8.
  • J. Schmutz: Pérez, Antonio. In: The Oxford Guide to the Historical Reception of Augustine. Oxford University Press, 2013 (englisch, oxfordreference.com [abgerufen am 12. November 2023]).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fernando Domínguez: Pérez, Antonio, SJ. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999, Sp. 28.
  2. G.W. Leibniz: Die philosophischen Schriften, hg. von C.I. Gerhardt. Bd. 2, Berlin 1879 / Repr. Hildesheim 1965, pp. 334ff., 336, 343, 345, 360, 362, 364, 366, 436, 447.
  3. Gian Pietro Soliani: Antonio Pérez (1599-1649) on Intentional Identity: A Revisionism of Peter Auriol’s Thought., Patristica et mediævalia, ISSN 0325-2280 (Druck), ISSN 2683-9636 (online), 30. September 2022.