Aniello Scarpati

italienischer Gastronom (1938–2020)

Aniello Scarpati (* 20. Februar 1938 in Sorrent; † 20. August 2020 in Wuppertal) war ein italienischer Gastronom.

Leben Bearbeiten

 
Einfahrt zum Restaurant Scarpati in Wuppertal-Vohwinkel

Aniello Scarpati besuchte erst eine Hotelfachschule und fuhr anschließend 10 Jahre lang auf Schiffen der inzwischen aufgelösten italienischen Reederei Italia Società di Navigazione zur See, darunter auf der 700-Crew-starken Leonardo da Vinci.[1] Er war ebenso auf Passagierschiffen wie Italia, Cesare und Michelangelo tätig.[2] Danach arbeitete er acht Jahre lang im Günnewig Hotel Restaurant.[1]

1967 kam er nach Deutschland. Er war seiner ersten Frau Carla gefolgt, die nach Düsseldorf gegangen war, um dort zu arbeiten. Zunächst war er in den Savoyer Stuben als Oberkellner tätig, bis er 1974 sein eigenes Restaurant im Schloss Lüntenbeck in Wuppertal eröffnete. Im Juli 1982 zog er mit seiner zweiten Ehefrau Roswitha († 2016)[3][4] in die nicht weit entfernte restaurierte Jugendstilvilla Haus Kathie[5] und eröffnete dort einen Restaurantbetrieb mit gehobener italienischer Küche und einem kleinen Hotel.[1]

Sein Haus trug 1981 im Guide Michelin drei Bestecke[2] und von 2005 bis 2007 einen Michelin-Stern.[6] Zudem erhielt die Küche Kochmützen im Varta-Führer und ist seit 2010[7] regelmäßig im Restaurantführer Gault-Millau vertreten, zuletzt mit zwei Kochmützen und 15 Punkten.[1][8] Die Gourmetzeitschrift Der Feinschmecker kürte Scarpatis Restaurant 2013 zu „den 50 besten Italienern Deutschlands unter den TOP-TEN auf Platz 7“ und in der Zeitschrift 2/2016 zu „den besten 20 Italienern in Deutschland auf wiederum Platz 7 der TOP TEN“.[9]

Scarpati war seit 1986 Mitglied in der Gesellschaft Confrérie de la Chaîne des Rôtisseurs.[10] Anlässlich der Verleihung des Michelin-Sterns 2005 wurde Scarpati vom seinerzeitigen Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung für einen Eintrag in das Goldene Buch der Stadt empfangen.[11]

Nach Aniello Scarpatis Tod 2020 führt Anke Scarpati das Unternehmen weiter.[12]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Gregor Samsa: RIP, Aniello Scarpati! wuppertal-total.de vom 21. August 2020.
  2. a b Ein Haus für hohe Ansprüche. In: wuppertal-total.de, 30. Juli 2019.
  3. Peter Pionke, Siegfried Jähne: Der Traum von gehobener italienischer Gastronomie.@1@2Vorlage:Toter Link/www.die-stadtzeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2023. Suche in Webarchiven) In: Die Stadtzeitung Wuppertal vom 14. März 2017.
  4. Traueranzeige Roswitha Scarpati. In: Westdeutsche Zeitung vom 1. März 2016.
  5. Ein Herz für das Besondere. In: Magazin Schauinsland
  6. Aniello Scarpati. In: Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung vom 23. Dezember 2011.
  7. Erfolg für Restaurant Scarpati: 16 Punkte im Restaurantführer Gault Millau. In: Westdeutsche Zeitung vom 27. November 2010.
  8. Robert Lücke: Der Traum vom Stern. In: Welt am Sonntag vom 11. Juli 2004.
  9. Ute Ester: Einer der 20 besten Italiener in Deutschland, ausgezeichnet von der Fachzeitschrift „Feinschmecker“. In: gastroguide.de vom 18. April 2016.
  10. Wuppertals viertes „adeliges“ Restaurant. In: wuppertal-total.de, 30. Juli 2019.
  11. 2005 – Eintragung ins goldene Buch von Wuppertal. In: wuppertal-total.de, 30. Juli 2019.
  12. Team Scarpati In: scarpati.de