Das Amtsgericht Stavenhagen war ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Mecklenburg-Schwerin mit Sitz in Stavenhagen.

Geschichte Bearbeiten

Mecklenburg-Schwerin Bearbeiten

Eingangsgerichte in Stavenhagen waren vor 1879 das großherzogliche Amtsgericht Stavenhagen, das großherzogliche Stadtgericht Stavenhagen, der Stadtrat von Stavenhagen als Magistratsgericht und Patrimonialgerichte.[1] Im Rahmen der Reichsjustizgesetze wurde diese und die anderen bestehenden Gerichte Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin aufgelöst und Amts-, Landes- und Oberlandesgerichte gebildet. Das Amtsgericht Stavenhagen war dem Landgericht Güstrow und dem Oberlandesgericht Rostock nachgeordnet.[2] Am Gericht bestand 1880 eine Richterstelle. Das Amtsgericht war damit ein kleines Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[3]

Sein Gerichtsbezirk umfasste die Stadt Stavenhagen und folgende Teile des Dominialamtes Stavenhagen: Neue Bauhof, Gülzow, Kleeth, Hof und Erbpachtgehöft, Kölpin, Hof Markow mit Markower Mühle, Pribbenow, Ritzerow, Rosenow Anteil, Scharpzow, Hof Sülten, Dorf Sülten, Tüzem, Amt Stavenhagen, Alte Bauhof und Neue Bauhof Anteil (Feldmark) und Stavenhof. Hinzu kam aus dem ritterschaftlichen Amt Neustadt der Ort Clausdorf, aus dem ritterschaftlichen Amt Ivenack Ivenack mit Basepohl, Fahrenholz, Goddin, Grischow, Klockow, Krummsee, Wackerow, Weitendorf und Zokendorf und aus dem ritterschaftlichen Amt Stavenhagen Borgfeld, Bredenfelde, Briggow, Galenbeck, Gützkow mit Adamshof, Hüttenhof und Röckwitz, Jürgenstorf, Kastorf mit Carshof, Kittendorf mit Mittelhof und Oevergünde, Knorendorf, Kriesow, Rosenow, Tarnow, Varchentin mit Carolinenhof und Marienberg, Groß Varchow, Vosshagen, Hof Wolde und Zwiedorf mit Friedrichshof.[4]

Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten

In der DDR wurden die Amtsgerichte 1952 aufgelöst und einheitlich Kreisgerichte gebildet. Stavenhagen wurde keine Kreisstadt. Es gehörte zum Kreis Malchin, dort entstand so das Kreisgericht Malchin, welches dem Bezirksgericht Neubrandenburg nachgeordnet war. Auch nach der Wende wurde kein Amtsgericht in Stavenhagen neu gebildet.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Johann Friedrich Kratzsch: Tabellarische Übersicht des Justiz-Organismus der sämtlichen Deutschen Bundesstaaten, 1836, S. 88 ff., online
  2. Verordnung zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes vom 27. Januar 1877 vom 31. Mai 1879; in: Regirungeblatt für das Großherzogtum Mecklenburg Schwerin 1879 Nr. 20, S. 131 ff., Digitalisat
  3. Carl Pfafferoth: Jahrbuch der deutschen Gerichtsverfassung, 1880, S. 462 online
  4. Mecklenburg-Schwerinsches Staatshandbuch, 1916, S. 294, Digitalisat