Alexander Seidel

deutscher Countertenor, Chor- und Konzertleiter

Alexander Seidel (* 1976 in Moskau) ist ein deutscher Countertenor, Dirigent und Organist.

Leben und Wirken Bearbeiten

Alexander Seidel studierte zunächst in Deutschland Orgel und Chorleitung und anschließend in Paris Orgel, Gesang und historische Aufführungspraxis.[1] Es folgten von 2005 bis 2010 Gesangsstudien bei Maria Baldauf in Zürich.[2]

Als Countertenor trat er in Opern- und Schauspielaufführungen auf, unter anderem bei den Osterfestspielen Baden-Baden oder am Theater Basel.[3] Sein Gesangsrepertoire umfasst Werke von unter anderem Antonio Caldara (Medea in Corinto), Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel (La Lucrezia), Gustav Mahler (Kindertotenlieder), Franz Schubert (Die schöne Müllerin und Winterreise), Antonín Dvořák (Biblische Lieder und Zigeunerlieder). In Anlehnung an Dvořáks Biblische Lieder schuf der Komponist Manfred Schlenker einen Liederzyklus von fünf biblischen Duetten,[4] der 2010 anlässlich eines Liederabends mit Alexander Seidel und Brigitta Pollak zur Aufführung gelangte.[5]

1995 gründete er das New Sagittarius Consort, ein Ensemble für Kammermusik mit historischen und modernen Instrumenten. Mit diesem trat er zum Beispiel als Gesangssolist 2011 in einem Konzert im Auditorium maximum der ETH Zürich auf, das von Radio Swiss Classic übertragen wurde.[6] Als Gast dirigierte er unter anderem die St. Galler Kammersolisten und das Vorarlberger Barockorchester Concerto Stella Matutina.[1] Außerdem erfolgte eine Zusammenarbeit mit dem Ensemble ibaroccoli.[7]

Seidel ist seit 2012 Kirchenmusiker, Chorleiter und Organist der Reformierten Kirchgemeinde Höfe am Zürichsee.[8] Zudem war er von 2014 bis 2023 Dirigent des Chores der Stadtkirche zu St. Otmar in St. Gallen.[9] Seit 2020 ist er musikalischer Leiter des Rheintaler BachChores.[3] 2021 übernahm er zusätzlich die musikalische Leitung des Konzertchores Sängerbund Uster[10] und 2023 des Messias Chores Zürich.[11] Diese beiden Chöre gastieren regelmäßig in der Zürcher Tonhalle, großen Kirchen in Zürich sowie dem Zürcher Oberland.

Lehrtätigkeit Bearbeiten

Im Rahmen des Festivals Arosa Kultur in Graubünden leitet Seidel jährlich im Sommer den Meisterkurs „Aroser Bachwerkstatt“.[3]

Tondokumente Bearbeiten

  • Telemann: Ein feste Burg ist unser Gott. Mit Alexander Seidel, Holger Marks, Wolf Matthias Friedrich (Solisten), Concerto Melante, Leitung: Raimar Orlovsky (Deutsche Harmonia mundi / Sony music; 2017)
  • Improvisationen zu bekannten Kirchenliedern. Orgelnacht 2023.[12]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Alexander Seidel. In: Stella Matutina. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  2. Alexander Seidel, Countertenor. (PDF) In: Konzertdossier „Hell und Dunkel“. Domstift Brandenburg, S. 3, abgerufen am 2. Januar 2024.
  3. a b c Alexander Seidel: Dirigent, Countertenor, Konzertorganist. In: Der Rheintaler Bachchor. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  4. Alexander Seidel. In: orgel-information.de. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  5. Liederabend Dvorak Plus. (PDF) In: pollak-presse.tatraportal.sk. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  6. Weihnachtskonzert mit Alexander Seidel (Countertenor). In: Radio Swiss Classic. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  7. Benefizkonzert Kiwanis Club Zollikon - Ref. Kirche, 26. September 2019. In: ibaroccoli, Pressestimmen. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  8. Alexander Seidel. In: Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Höfe. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  9. Alexander Seidel. In: Chor zu St. Otmar St. Gallen. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  10. Der Musikalischer Leiter. In: Sängerbund Uster. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  11. Dirigent. In: Messias Chor Zürich. Abgerufen am 2. Januar 2024.
  12. Orgelnacht 2023. Abgerufen am 2. Januar 2024.