Alain Sikorski

belgischer Comiczeichner

Alain Sikorski (* 3. Februar 1959 in Lüttich) ist ein belgischer Comiczeichner.

Alain Sikorski, 2003

Der Sohn eines polnischen Vaters und einer belgischen Mutter verbrachte die ersten sechzehn Jahre seines Lebens in Teheran.[1] Nach einer Ausbildung im Druckereiwesen und der Ableistung seines Wehrdienstes in Deutschland arbeitete er drei Jahre in der Werbebranche. Nach einem gescheiterten Versuch, sich mit einem eigenen Studio selbständig zu machen, fing er Ende der 1980er Jahre an, Comics zu zeichnen.

Dank eines Auftrags eines Stahlwerkes aus Liege, trockene Unfallberichte durch humorvolle Bilder zu illustrieren, hatte er Geschmack am Zeichnen von Bildergeschichten gefunden.[1] Anfang der 1990er Jahre erhielt er eine telefonische Anfrage des Comictexters Denis Lapière, der ihm vorschlug, gemeinsam die bis dahin von Will und Stephen Desberg betreute Serie Tif et Tondu (dt.: Harry und Platte) fortzuführen. Sikorski akzeptierte und in den Folgejahren zeichnete er für die Serie insgesamt sechs albenlange Abenteuer zu Szenarien von Lapiere.

Als die Traditionsserie, die seit 1938 im Spirou-Magazin erschienen war, im Jahr 1997 eingestellt wurde, entschied sich das Duo Sikorski/Lapiere, die gemeinsame Zusammenarbeit fortzuführen und sich künftig an einer eigenen Serie zu versuchen. Die im Jahr 2000 gestartete Detektiv-Reihe La Clé du Mystère ist ein ehrgeiziges Projekt, orientiert an den „Whodunits“ der 1930er Jahre, in denen der Leser versuchen kann, anhand der in die Geschichte eingebauten Indizien den Mörder zu ermitteln, bevor die Helden Alex und Keli das Geheimnis entschlüsseln. Bis 2005 erschienen fünf Alben der Serie.[2] Seit 2007 zeichnet Sikorski für Spirou den Funny Garage Isidore, der komische Erlebnisse um eine Autowerkstatt beinhaltet.[3]

Derzeit liegen noch keine von Alain Sikorski gezeichneten Comics in deutscher Übersetzung vor.

Einzelnachweise

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  1. a b bedetheque: Alain Sikorski (frz.)
  2. bedetheque: Clé du mystère
  3. bdoubliees: Garage Isidore (frz.) (Memento vom 20. September 2020 im Internet Archive)