Adolf Zeligson

russisch-polnischer Bauingenieur und Architekt

Adolf Nojewitsch (Norbertowitsch) Zeligson (russisch Адольф Ноевич (Норбертович) Зелигсон; * 1867 in Warschau; † 10. Juni 1919 in Łódź) war ein russisch-polnischer Bauingenieur und Architekt des Jugendstils.[1][2][3]

Zeligson stammte aus einer jüdischen Familie. Nach dem Besuch der Gewerbehochschule in Łódź (Abschluss 1884) arbeitete er dort ein Jahr lang in der Bau-Abteilung einer Fabrik der Aktiengesellschaft I. K. Posnanski. Darauf absolvierte er ein Praktikum an der TH Stuttgart bei J. Jung.[1] 1885 ging Zeligson nach St. Petersburg und studierte am Institut für Zivilingenieure mit Abschluss 1890 als Zivilingenieur mit dem Anrecht auf die 10. Rangklasse.[4] Darauf arbeitete er wieder in Stuttgart bei J. Jung.[5]

1894 kehrte Zeligson nach Łódź zurück und trat in den Dienst der Aktiengesellschaft I. K. Posnanski.[1] Er baute die Herrenhäuser und Wohnhäuser für die Poznanskis und Silbersteins sowie Fabrikgebäude, vier Villen für Direktoren der Posnanski-Manufaktur, Arbeiterkasernen, Schulen, Krankenhäuser, Synagogen und neue jüdische Friedhöfe.[6] 1906 hielt er sich in Paris auf.[2]

1907 ging Zeligson nach Moskau und war bald einer der führenden Architekten des Jugendstils.[2] Seine Auftraggeber waren hauptsächlich jüdische Unternehmer. Er baute repräsentative Wohnhäuser, Banken und Villen, wobei er sich am französischen Jugendstil orientierte. 1908 wurde er in die Moskauer Architektur-Gesellschaft (MAO) aufgenommen.[2]

Nach der Oktoberrevolution kehrte Zeligson in das unabhängig gewordene Polen zurück.[1][5] Er starb in Łódź und wurde in Warschau auf dem Jüdischen Friedhof an der Okopowa-Straße begraben.

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Commons: Adolf Zeligson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g СПРАВОЧНИК НАУЧНЫХ ОБЩЕСТВ РОССИИ: ЗЕЛИГСОН Адольф Норбертович (abgerufen am 7. August 2021).
  2. a b c d e Moja Moskwa: Зелигсон Адольф Ноевич (abgerufen am 7. August 2021).
  3. Российская Еврейская Энциклопедия: Зелигсон, Адольф Ноевич (abgerufen am 7. August 2021).
  4. Зодчие Москвы времени эклектики, модерна и неоклассицизма (1830-е — 1917 годы): илл. биогр. словарь (Schtschussew-Architektur-Museum). S. 110.
  5. a b Naschtschokina M. W.: Архитекторы московского модерна. Творческие портреты. 3. Auflage. Жираф, Moskau 2005, ISBN 5-89832-043-1, S. 211–213.
  6. Мочалова В.: От «Польского Манчестера» к образцовому гетто. In: Лехаим. 2009 (lechaim.ru [abgerufen am 7. August 2021]).