Acokanthera

Gattung der Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)

Die Acokanthera sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Die etwa fünf Arten sind im tropischen bis südlichen Afrika sowie in Arabien verbreitet.[1] Manche Arten werden Schöngift genannt.

Acokanthera

Acokanthera rotundata im Habitat in der Nähe von Louwsburg in KwaZulu-Natal, Südafrika

Systematik
Euasteriden I
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Rauvolfioideae
Tribus: Carisseae
Gattung: Acokanthera
Wissenschaftlicher Name
Acokanthera
G.Don

Beschreibung

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Illustration des Pfeilspitzen-Schöngifts (Acokanthera schimperi) aus Köhler’s Medizinal-Pflanzen, 1897: „Acokanthera schimperi. A blühender Zweig. B Fruchtzweig. 1 Kelch; 2 Korolle, aufgeschnitten; 3 Staubblatt; 4 Pistill; 5 Ovar; 6 Frucht, zum Teil aufgeschnitten; 7 Samen; 8 Querschnitt; 9 Längsschnitt in der Richtung a bis c; 10 Längsschnitt in der Richtung b bis d. A, B verkleinert, 1 bis 10 vergrößert.“
 
Seitenständige Blütenstände des Afrikanischen Schöngifts (Acokanthera oblongifolia)
 
Früchte des Afrikanischen Schöngifts (Acokanthera oblongifolia)

Erscheinungsbild und Blätter

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Acokanthera-Arten wachsen als immergrüne Bäume oder Sträucher. Sie enthalten weißen Milchsaft.[1]

Die (fast[2]) gegenständig angeordneten Laubblätter besitzen einen mehr oder weniger kurzen Blattstiel. Die Blattspreite ist einfach.[1]

Blütenstände und Blüten

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Die schirmrispigen Blütenstände stehen seitenständig, höchstens auf kurzen Blütenstandsschäften oder sind sitzend, oft in Bündeln. Ein Blütenstiel ist kaum erkennbar.[1]

Die meist süß duftenden,[3] zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf kleinen Kelchblätter sind nur kurz verwachsen[2] und besitzen auf der Innenseite keine Drüsen. Die fünf weißen oder rosafarben getönten Kronblätter sind stieltellerförmig verwachsen und die Kronröhre weitet sich etwas in der Nähe des Kronschlundes. Die fünf kurzen Kronlappen überlappen nach links. Es ist keine Nebenkrone vorhanden. Es ist nur ein Kreis mit fünf Staubblättern vorhanden. Die kurzen Staubfäden sind im geweiteten Bereich der Kronröhre inseriert. Die Staubbeutel sind eiförmig bis länglich und bespitzt; das Konnektiv entsteht in einem kurzen, winzig behaarten Punkt und ist an der Basis kurz zweilappig. Ein Diskus ist nicht vorhanden. Die zwei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen, zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält nur eine Samenanlage. Der fadenförmige Griffel ist im oberen Bereich zylindrisch oder kurz konisch mit einem Ring aus Papillen und endet in einer kurz zweilappigen Narbe.[1]

Früchte und Samen

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Die kugeligen bis elliptischen Beeren besitzen ein holziges Endokarp und enthalten ein oder zwei Samen.[1]

Die Samen besitzen kein Haarbüschel und enthalten den Embryo mit zwei breit eiförmigen oder fast herzförmigen Keimblättern (Kotyledonen) und eine oberständige Radikula.[1]

 
Laubblätter von Buschmanns Schöngift (Acokanthera oppositifolia)
 
Blütenstände von Buschmanns Schöngift (Acokanthera oppositifolia)
 
Panaschierte Sorte ‘Variegata’ des Afrikanischen Schöngifts (Acokanthera oblongifolia)

Systematik und Verbreitung

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Die Gattung Acokanthera wurde 1837 durch George Don in A General History of the Dichlamydeous Plants, 4, S. 485.[2] aufgestellt.[4] Ein Synonym für Acokanthera G.Don ist Toxicophlaea Harv.[5][6] Der Gattungsname Acokanthera leitet sich von den griechischen Wörtern acoce für stachelspitzig und anthera für Staubbeutel, steht also für einen stachelspitzigen Staubbeutel.[2][3]

Die Acokanthera-Arten sind im tropischen und südlichen Afrika sowie Arabien beheimatet.[1]

Die Gattung Acokanthera gehört zur Tribus Carisseae in der Unterfamilie Rauvolfioideae innerhalb der Familie Apocynaceae.[5]

Es gibt etwa fünf Acokanthera-Arten:[6][5]

Inhaltsstoffe

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Das Holz von Acokanthera ouabaio enthält Ouabain, das mit dem aus Strophanthus gratus gewonnenen offizinellen g-Strophanthin identisch ist.[8]

Acokanthera oblongifolia und Acokanthera oppositifolia werden als Zierpflanze verwendet.[9]

Der Milchsaft von Acokanthera schimperi und Acokanthera oppositifolia wird als Pfeilgift bei der Jagd verwendet.[3] An 6000 Jahre alten Pfeilspitzen aus Ägypten wurde eine giftige schwarze Substanz gefunden, bei der es sich vermutlich um eine Substanz aus Acokanthera spec. handelt.[10]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Bingtao Li, Antony J. M. Leeuwenberg, David J. Middleton: Apocynaceae. Acokanthera. S. 147 – textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 16: Gentianaceae through Boraginaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 1995, ISBN 0-915279-33-9.
  2. a b c d Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  3. a b c Acokanthera oppositifolia und Acokanthera oblongifolia bei PlantZAfrica des South African National Biodiversity Institute = SANBI.
  4. Acokanthera bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 11. November 2017.
  5. a b c d e f Acokanthera im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 11. November 2017.
  6. a b c d e f g Acokanthera. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 11. November 2017.
  7. a b c Artenliste zu Acokanthera in der Red List of South African Plants
  8. Ernst Friedrich Gilg, Herbert Thoms, Hans Schedel: Die Strophanthus-Frage. Berlin 1904, S. 31.
  9. Gordon Cheers (Hrsg.): Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5, S. 53–54.
  10. 6000 Jahre alte Giftpfeile bei www.spiegel.de.
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Commons: Acokanthera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Ergänzende Literatur

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  • S. Nazimuddin, Mohammad Qaiser: Flora of Pakistan 148: Apocynaceae. Department of Botany, University of Karachi, Karachi 1983, S. 3 (online auf: efloras.org [abgerufen am 27. Dezember 2012] Mit zu vielen Arten, hat also nicht den gleichen Umfang).