(2910) Yoshkar-Ola ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der von dem sowjetischen Astronomen Nikolai Tschernych am 11. Oktober 1980 am Krim-Observatorium in Nautschnyj (IAU-Code 095) entdeckt wurde. Unbestätigte Sichtungen des Asteroiden hatte es vorher schon mehrere gegeben: am 25. Oktober 1957 unter der vorläufigen Bezeichnung 1957 UD an der Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl und im April 1979 (1979 HL) am Cerro Tololo Inter-American Observatory in Chile.[1]

Asteroid
(2910) Yoshkar-Ola
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 4. November 2013 (JD 2.456.600,5)
Orbittyp Innerer Hauptgürtelasteroid
Große Halbachse 2,2030 AE
Exzentrizität

0,1559

Perihel – Aphel 1,8596 AE – 2,5463 AE
Neigung der Bahnebene 2,9421°
Länge des aufsteigenden Knotens 44,2986°
Argument der Periapsis 326,4112°
Siderische Umlaufzeit 3,27 a
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 20,07 km/s
Physikalische Eigenschaften
Rotationsperiode 3,4233 h (± 0,0001)
Absolute Helligkeit 13,1 mag
Geschichte
Entdecker Nikolai Tschernych
Datum der Entdeckung 11. Oktober 1980
Andere Bezeichnung 1980 TK13, 1957 UD, 1979 HL, 1980 VC2, 1982 HC2
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

Mittlere Sonnenentfernung (große Halbachse), Exzentrizität und Neigung der Bahnebene des Asteroiden ähneln den Bahndaten der Mitglieder der Flora-Familie, einer großen Gruppe von Asteroiden, die nach (8) Flora benannt ist. Asteroiden dieser Familie bewegen sich in einer Bahnresonanz von 4:9 mit dem Planeten Mars um die Sonne. Die Gruppe wird auch Ariadne-Familie genannt, nach dem Asteroiden (43) Ariadne.

Im PSABA-Projekt des tschechischen Astronomen Petr Pravec wurde eine Untersuchung der Lichtkurve von (2910) Yoshkar-Ola empfohlen. Astronomen in Australien (Julian Oey) und der Slowakei (Jozef Világi, Štefan Gajdoš, Leonard Kornoš und Adrián Galád) untersuchten daraufhin im September und Oktober 2006 den Asteroiden und ermittelten eine Rotationsperiode von 3,4233 (± 0,0001) Stunden.[2]

Der Asteroid wurde am 8. November 1984 nach der Stadt Joschkar-Ola benannt aus Anlass ihres 400-jährigen Gründungsjubiläums. Zum Zeitpunkt der Asteroidenbenennung war Joschkar-Ola Hauptstadt der ASSR der Mari, danach Hauptstadt der Republik Mari El in Russland.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. (2910) Yoshkar-Ola beim IAU Minor Planet Center (englisch)
  2. Julian Oey, Jozef Világi, Štefan Gajdoš, Leonard Kornoš, Adrián Galád: Light Curve Analysis of 8 Asteroids From Leura And Other Collaborating Observatories. The Minor Planet Bulletin 9/2007, Vol. 34, No. 3, Seite 81f, bibcode:2007MPBu...34...81O (englisch)