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Die Fahrzeuge der Baureihe T 448.0 (ab 1988: Baureihe 740) sind Diesellokomotiven für den Rangier- und leichten Streckendienst auf Industriestammgleisen, die von ČKD in Prag entwickelt wurden. Die Lokomotiven wurden insbesondere für Industriebetriebe in der Tschechoslowakei und Polen gebaut. An die Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) wurden konzeptionell identische, aber leichtere Lokomotiven als Reihe T 466.2 geliefert.

ČKD T 448.0
ČR/SR 740
PKP-Baureihe T 448P
740 840 der BRKS in Chałupki/Polen
740 840 der BRKS in Chałupki/Polen
740 840 der BRKS in Chałupki/Polen
Nummerierung: Kryšpín T 448.0501–0959
ČR/SR 740 501–959
PKP T 448P 001–161
Anzahl: ČSSR: 459
PKP: 161
Hersteller: ČKD
Baujahr(e): 1973–1989
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 13 580 mm
Höhe: 4359 mm
Breite: 3130 mm
Drehzapfenabstand: 6700 mm
Drehgestellachsstand: 2400 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 80 m
Dienstmasse: 72 t
Radsatzfahrmasse: 18 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Installierte Leistung: 883 kW
Dauerzugkraft: 133 kN
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Motorentyp: K6 S 230 DR
Nenndrehzahl: 1.250/min
Leistungsübertragung: elektrisch
Tankinhalt: 4000 l
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: dieselelektrisch
Bremse: DAKO
Zugheizung: keine

Geschichte Bearbeiten

 
740 634 2012 im Bahnhof Děčín

In den 1970er Jahren bestand bei den Industriebetrieben in der ČSSR ein großer Bedarf an leistungsfähigen Güterzuglokomotiven für den schweren Rangier- und Übergabezugdienst. So entstand die Baureihe T 448.0 als Weiterentwicklung von zwei Prototypen der Baureihe T 475.1, die ihrerseits als verkleinerte Weiterentwicklung der ČSD-Baureihe T 669.0 anzusehen ist. An diesen Prototypen bestand auf den Bahnlinien der ČSSR kein Bedarf.

Nachdem der Rahmen für ein größeres Gewicht deutlich verstärkt wurde, entstanden von 1973 bis 1989 in 13 Serien insgesamt 459 Stück. Die Maschinen wurden für tschechoslowakische Industriebetriebe gefertigt für den Rangierdienst, beim Ziehen zwischen einzelnen Produktionsstätten und für Übergabedienste an die ČSD. 161 Maschinen wurden außerdem als Baureihe T 448p nach Polen an Betriebe der Kohle-, Hütten- und Chemieindustrie geliefert. Mit der Einführung der UIC-EDV-Fahrzeugnummern 2007 erhielten die in Polen registrierten Maschinen die Reihenbezeichnung 7 620, die wie bisher in Polen generell nur zusätzlich angeschrieben wurden. Während der langen Fertigungszeit gab es mehrere kleine konstruktive Änderungen.

Die Baureihe T 448.0 war Entwicklungsträger der T 466.2.

Einsatz Bearbeiten

 
die rekonstruierte 741 704 von Viamont DSP 2012 im Bahnhof Lovosice

Die Lokomotiven gelten als robuste und zuverlässige Maschinen. Gegenüber den Lokomotiven der Reihe ČSD-Baureihe T 466.2 bieten sie den Vorteil der größeren Reibungsmasse und ebenfalls größerer erreichbarer Traktions- und Bremsleistung. Durch die um zwei Tonnen höhere Achslast ist ihr Einsatzgebiet aber auf Hauptbahnen beschränkt. Sie haben eine relativ hohe Leistung bei geringer Achslast, was sie universeller einsetzbar macht.

Viele der Lokomotiven sind heute als Leasinglokomotiven bei privaten Eisenbahngesellschaften im Einsatz. Dabei sind auch Einsätze im Ausland möglich. Die Lokomotiven werden bevorzugt paarweise eingesetzt. Einige Lokomotiven wurden bisher zerlegt, einige grundlegend modernisiert – vom Einbau eines elektronischen Reglers bis hin zu einem Komplettumbau mit neuem Führerstand und flacheren Vorbauten mit der neuen Reihenbezeichnung 741.

Baureihe T 448P Bearbeiten

 
740 518 von IDS Cargo

Weil der Bedarf von Diesellokomotiven für polnische Industriebetriebe von der eigenen Industrie nicht gedeckt werden konnte, wurden in Polen von 1976 bis 1989 insgesamt 161 Fahrzeuge der Reihe beschafft. Sie wurden bei gleichen technischen Daten als T 448.P bezeichnet und wurden eingesetzt u. a. auf der Oberschlesischen Sandbahn und in weiteren Industriebetrieben des Landes, bevorzugt in Südpolen, der Ölindustrie und der Bergwerksindustrie. Die Lokomotiven wurden in der Zwischenzeit modernisiert und erhielten neue Motoren und Generatoren.

Zahlreiche Lokomotiven sind bei privaten Betreibern im Einsatz. Es waren 2009 noch 120 Lokomotiven bekannt, andere wurden nach Slowenien, Tschechien, in die Slowakei oder nach Italien verkauft.[1] Bekannt sind die Einsätze bei CTL Logistics, Pol-Miedź Trans, PCC Rail, Lotos Kolej, Orlen KolTrans, PTK Holding, PTKiGK Rybnik, STK, NZGTK Nowy Bierun, Euronaft und Transoda.[2]

Technische Merkmale Bearbeiten

 
Antriebsmotor ČKD K6S 230 DR im Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka

Die Lokomotive hat einen langen sowie einem kurzen Vorbau, dazwischen befindet sich das Führerhaus mit zwei diagonal angeordneten Führerständen. Gegenüber von den Führerständen befinden sich die Eingänge. Der geschweißte Rahmen ruht auf zwei H-förmig aufgebaute, geschweißtne Drehgestellen. Die Achsen sind nach dem ČKD-Konzept einseitig im Drehgestellrahmen aufgehängt und auf der anderen Seite mit Schraubenfedern abgefedert. Die Zugkraftübertragung erfolgt über zwei im Hauptrahmen gelagerte Drehzapfen, der Rahmen stützt sich über Silentblöcke auf dem Drehgestellrahmen ab.

Die Lokomotiven haben eine Gleichstrom-Traktionsübertragung. Im vorderen, langen Vorbau sind der Sechszylinder-Dieselmotor ČKD K6S 230 DR und der Traktionsgenerator sowie die Kühlanlage und Hilfseinrichtungen eingebaut. Im hinteren kleinen Vorbau sind die Batterie und die Verteiler untergebracht. Der Dieselmotor hat eine Leistung von 883 kW bei 1250/min. Die Antriebsmotoren sind zwei Kommutatormaschinen mit einem Übersetzungsverhältnis von 78:15.

Modernisierung nach 2010 Bearbeiten

Um 2010 begann man bei ČD Cargo und einigen auserlesenen Betrieben mit viel Schienengüterverkehr (z. B. Viamont oder Unipetrol Doprava sich Gedanken zu machen über eine Modernisierung der Lokomotiven, die im Wesentlichen den Umbau der Maschinenanlage und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Lokführers zum Inhalt hatte. So wurde die Lokführerkanzel geringfügig nach hinten gesetzt und die Maschinenraumabdeckungen nach unten verringert, um den Lokführer eine Rundumsicht von seinem Arbeitsplatz zu ermöglichen.[3]

Nach umfangreichen Versuchen startete 2019 die Rekonstruktion der Loks in den neuen Typ EffiShunter 1000M. Außerdem entstanden einige individuelle Umbauten.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Jaromir Bittner, Jaroslav Křenek, Bohumil Skála, Milan Šrámek: Tschechische und slowakische Triebfahrzeuge. 1. Auflage. Gradis Bohemia, s.r.o., Praha 2010 (übersetzt von Jan Marvan), ISBN 978-80-86925-09-7.
  • Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahnen PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3.

Weblinks Bearbeiten

Commons: ČSD-Baureihe T 448.0 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jacek Chiżyński: 30 Jahre T448P in "Świat Kolei" Nr. 11/2007 (148), Seite 6.
  2. Thomas Estler: Loks der Polnischen Staatsbahn PKP. Transpress Verlag, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-613-71466-3, S. 78.
  3. Daniel Brabenec: Lokomotiva 742.701 ČD Cargo. In: spz.logout.cz, Juli 2010, abgerufen am 9. Mai 2024 (tschechisch).