Wasserscheiden in den Alpen

Grenzen der benachbarten Flusseinzugsgebiete in den Alpen

Der Alpenraum gehört im Wesentlichen zu fünf Flusseinzugsgebieten:

Wasserscheiden in den Alpen
Wasserscheiden Europas

Teile der Alpensüdseite entwässern über kleinere Flüsse, beispielsweise Var oder Piave, direkt zum Mittelmeer. Dabei liegt nur der Rhein nördlich, alle anderen Flusssysteme südlich der europäischen Wasserscheide, die das Nordatlantische Wasser von Mittelmeer/Schwarzem Meer trennt.

Legende Bearbeiten

Im Folgenden wird der Verlauf der Hauptwasserscheiden in den Alpen beschrieben.

Erläuterungen zur Typografie

  • Pässe sind fett gesetzt. Die Auswahl ist subjektiv. Heute gut ausgebauten oder historisch bedeutsamen Pässen wird der Vorrang gegeben.
  • Kursiv stehen Angaben, mit denen die Gebiete links und rechts der Wasserscheide näher beschrieben werden, zumeist Namen von Nebenflüssen. Landschaftsnamen sind in Klammern gesetzt.

Wasserscheiden entlang des Alpenhauptkamms (von Südwest nach Ost) Bearbeiten

Wasserscheide Po-Ligurisches Meer Bearbeiten

Anfang der Wasserscheide. Angrenzend Flussgebiet Rhône.

Hier enden definitionsgemäß die Ligurischen Alpen. Die Wasserscheide setzt sich im Apennin fort.

Rhône-Po-Wasserscheide Bearbeiten

Rhein-Po-Wasserscheide Bearbeiten

Im Bereich der Gotthard-Gruppe bis zum Piz Curnera folgt die Wasserscheide dem Alpenhauptkamm. Zwischen Piz Curnera und Lukmanierpass verläuft die Wasserscheide zwischen Val Cadlimo und der Piora-Mulde südlich des Alpenkamm. Am nördlichen Rand der Pioramulde teilt sich die Wasserscheide zweimal in zwei Zweige auf und umfasst die abflusslos in Senken gelegenen Seen Lago di Tom und Lago di Dentro. Die Zugangswege zu den Pässen verteilen sich im Norden wie im Süden jeweils auf zwei Täler.[1]

 
Dreifach-Wasserscheide
Rhein – Po – Donau
am Pass Lunghin

Donau-Po-Wasserscheide (= Inn-Po-Wasserscheide) Bearbeiten

 
Blick zum Muretto-Pass

Inn-Etsch-Wasserscheide Bearbeiten

Inn-Drau-Wasserscheide Bearbeiten

Die Wasserscheide läuft durch die Hohen Tauern knapp nördlich des Großglockners. Sie bildet in diesem Bereich die Südgrenze des Bundeslands Salzburg (außer im Bereich des Nördlichen Bockkarkeeses).

  • Anfang der Wasserscheide. Angrenzend Flussgebiet Etsch

DreiherrnspitzeObersulzbachtörlGroßvenedigerFelber TauernGranatspitzeKalser TauernEiskögeleJohannisbergHohe RifflFuscherkarkopfUntere PfandlscharteSpielmannHochtorHocharnSchareckKorntauernAnkogelArlscharteWeinschnabelFaulkogel

  • Ende der Wasserscheide. Angrenzend Flussgebiet Enns

Enns-Drau-Wasserscheide Bearbeiten

Die Wasserscheide verläuft von den Niederen Tauern bis zu den Mürzsteger Alpen – durch Salzburg über die Steiermark bis nach Niederösterreich

Traisen-Drau-Wasserscheide Bearbeiten

Traisen-Leitha-Wasserscheide Bearbeiten

Traisen-Fischa-Wasserscheide Bearbeiten

Traisen-Schwechat-Wasserscheide Bearbeiten

Wasserscheide Große Tulln-Schwechat Bearbeiten

Wasserscheide Große Tulln-Wien Bearbeiten

Wasserscheiden nördlich des Alpenhauptkamms Bearbeiten

Wasserscheide Rhône-Var Bearbeiten

Anfang der Wasserscheide. Angrenzend Flussgebiet Po. In vorwiegend südlicher Richtung durch die Seealpen.

Weiter als Wasserscheide zwischen Rhône und Argens durch die Alpen und Voralpen der Provence.

Rhône und Nebenflüsse Bearbeiten

Rhein-Rhône-Wasserscheide Bearbeiten

Die Rhein-Rhône-Wasserscheide zieht als Teil der mitteleuropäischen Hauptwasserscheide von den Vogesen über die Burgundische Pforte, den Jura und das Schweizer Mittelland. Sie erreicht die Voralpen zwischen Lac de Bret und Mont Pèlerin.[1]

Rhein und Nebenflüsse Bearbeiten

Zur feineren Unterteilung in Flusseinzugsgebiete zweiter Ordnung.

Rhein-Donau-Wasserscheide Bearbeiten

Die Wasserscheide beginnt beim Pass Lunghin und endet im Fichtelgebirge. Der alpine Teil endet im Alpenvorland des Allgäu.[1]

Südwestlich von Kempten (Allgäu), über Salmaser Höhe, Hauchenberg und Adelegg, wechselt die Europäische Hauptwasserscheide in das Alpenvorland. Sie verläuft von dort zunächst nach Westen bis zum Schwarzwald, von dort über Schwäbische Alb und Frankenalb nach Nordost bis ins Fichtelgebirge. Genauere Beschreibung siehe Wasserscheiden in Deutschland.

Donau und Nebenflüsse Bearbeiten

Iller - Lech - Wasserscheide Bearbeiten

Die Wasserscheide verläuft entlang des Hauptkamms der Allgäuer Alpen und teils entlang der deutsch-österreichischen Grenze. Die beiden höchsten Gipfel, Großer Krottenkopf und Hohes Licht - sowie der markante Hochvogel und das Gaishorn liegen wenige hundert Meter südöstlich der Wasserscheide. Sie beginnt bei der Höferspitze (Nähe Hochtannbergpass) und endet in der Nähe des Haarberg. Der alpine Teil endet im Alpenvorland des Allgäu.

  • Anfang der Wasserscheide. Angrenzend Flussgebiet Rhein.

Höferspitze - Seekopf - Großer Widderstein - Leopoldshörnle - Gemstelpass - Gehrner Berg - Schrofenpass - Grüner - Hundskopf - BiberkopfBockkarscharte - Hochfrottspitze - Mädelegabel - KratzerMädelejochÖfnerspitze - KreuzeckRauheckGroßer WilderKreuzspitzeBockkarscharteKälbelespitzeKirchdachsattel - Rauhorn - Bschießer - Kühgundkopf - Oberjochpass - Großer Hirschberg - Wertacher Hörnle - Gigglstein - Elleghöhe - Oy - Bodelsberg - Kempter Wald

Ende der Wasserscheide südlich des Haarberg. Angrenzend Flussgebiet Günz.

Siehe auch: Jochenstein, zu den Wasserscheiden der hydrographischen Planungsräume Österreichs (DUJ/DBJ)

Wasserscheiden südlich des Alpenhauptkamms Bearbeiten

Po und Nebenflüsse Bearbeiten

Wasserscheide Po-Etsch Bearbeiten

Wasserscheide Drau-Etsch Bearbeiten

Wasserscheide Etsch-sonstige Adriazuflüsse Bearbeiten

Anfang der Wasserscheide. Angrenzend Flussgebiet Donau.

Die Wasserscheide zwischen Etsch und Brenta verläuft weiter südwärts bis zur Poebene zwischen Verona und Vicenza, dann zur Adria bei Chioggia.

Donau-Adria-Wasserscheide (ohne Po und Etsch) Bearbeiten

Anfang der Wasserscheide. Angrenzend Flussgebiet Etsch.

Hier enden nach Definition die Julischen Alpen. Die Wasserscheide zwischen Donau und Adria setzt sich über den Karst fort. Da es im Karst nur wenige Oberflächengewässer gibt – die überdies meist nach kurzem Lauf im durchlässigen Gestein versinken (siehe Höhlen von Postojna und Höhlen von Škocjan) ist die exakte Festlegung der Wasserscheide problematisch.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i j k swisstopo