Fußball-Bundesliga 2007/08

45. Spielzeit der höchsten deutschen Spielklasse im Männerfußball

Die Bundesliga 2007/08 war die 45. Saison der höchsten deutschen Spielklasse im Fußball. Sie startete am 10. August 2007 mit dem Spiel des Meisters VfB Stuttgart gegen den Vizemeister FC Schalke 04 und endete am 17. Mai 2008.

Bundesliga 2007/08
Abgebildet ist das Logo der deutschen Fußball-Bundesliga von 2002–2010. Es besteht aus der Schrift "Bundesliga" in zwei Zeilen. Die Schriftfarbe ist schwarz.
Meister FC Bayern München
Champions League FC Bayern München
Werder Bremen
Champions-League-
Qualifikation
FC Schalke 04
UEFA-Pokal Hamburger SV
VfL Wolfsburg
Borussia Dortmund
UEFA-Pokal-
Qualifikation
Hertha BSC
UI-Cup VfB Stuttgart
Pokalsieger FC Bayern München
Absteiger 1. FC Nürnberg
Hansa Rostock
MSV Duisburg
Mannschaften 18
Spiele 306
Tore 860 (ø 2,81 pro Spiel)
Zuschauer 11.815.215 (ø 38.612 pro Spiel)
Torschützenkönig Italien Luca Toni
(FC Bayern München)
Bundesliga 2006/07
Bundesligavereine 2007/08
Tabellenführer
Tabellenletzter

Deutscher Meister wurde der Rekordtitelträger FC Bayern München, der bereits am 31. Spieltag durch ein torloses Remis in Wolfsburg den Gewinn der 21. Meisterschaft rechnerisch perfekt machte. Zuvor hatten die Bayern bereits den DFB-Pokal durch ein 2:1 nach Verlängerung im Finale gegen Borussia Dortmund gewonnen.

Absteigen mussten der 1. FC Nürnberg als amtierender Pokalsieger und die beiden Aufsteiger Hansa Rostock und MSV Duisburg.

Saisonverlauf Bearbeiten

 
FC Hansa Rostock gegen SV Werder Bremen am 15. April 2008

Meisterschaftsentscheidung Bearbeiten

Der deutsche Rekordmeister Bayern München sicherte sich letztlich souverän den zwanzigsten Titel in der Bundesliga und damit die 21. Meisterschaft; zum Saisonende standen zehn Punkte Vorsprung vor Vizemeister Werder Bremen und die bis dato wenigsten Gegentore (21) der Bundesligageschichte zu Buche. Dabei profitierten die Bayern, die bereits vom ersten Spieltag an Tabellenführer waren und sich lediglich gegen Ende der Hinrunde eine leichte Schwächephase nahmen, von Patzern der Verfolger zu Beginn der Rückrunde. Insbesondere Bremen, das zur Winterpause noch punktgleich mit den Bayern war, verlor in dieser Phase den Anschluss an den späteren Meister, konnte sich nach einem starken Saisonfinale aber als Tabellenzweiter behaupten. Schalke 04 wurde mit zwei Punkten Rückstand Dritter.

Der amtierende Meister aus Stuttgart konnte sich nach einem enttäuschenden Saisonstart nur in den UI-Cup retten, gegen Ende hatten der Hamburger SV und – etwas überraschend – der VfL Wolfsburg unter dem neuen Trainer Felix Magath im Kampf um die Plätze im UEFA-Pokal leicht die Nase vorn. Wolfsburg hatte nach zahlreichen Neuzugängen die Hinrunde auf Platz elf beendet, erreichte in der Rückrundentabelle jedoch Platz drei.

Mittelfeld Bearbeiten

In der Hinrunde sorgte der Karlsruher SC für Aufsehen, der als Aufsteiger auf dem sechsten Platz überwinterte. Nach einem ordentlichen Start in die Rückrunde bauten die Badener im Frühjahr jedoch merklich ab und beendeten die Saison als zweitschlechteste Rückrundenmannschaft auf Platz elf. Auch Bayer Leverkusen, das bis zur Mitte der Rückrunde Anschluss an die UEFA-Pokal-Plätze halten konnte, verspielte eine gute Platzierung in den letzten Saisonspielen und erreichte erstmals seit 2002/03 als Siebter keinen internationalen Startplatz. Dies führte zur Entlassung von Trainer Michael Skibbe.

Borussia Dortmund beendete die Saison auf einem enttäuschenden 13. Platz, war aber aufgrund des Erreichens des DFB-Pokalfinals erstmals seit der Spielzeit 2004/05 wieder für einen internationalen Wettbewerb qualifiziert. Dennoch trennte sich der Verein nach der Saison von Trainer Thomas Doll. Der Tabellenzehnte Hertha BSC erhielt einen weiteren UEFA-Pokal-Startplatz durch die Fair-Play-Wertung.

Abstiegskampf Bearbeiten

Bereits zur Winterpause deutete sich an, dass es hinter einem breiten Mittelfeld einen Fünfkampf um den Klassenerhalt geben würde. Neben den beiden Aufsteigern aus Duisburg und Rostock steckten Energie Cottbus, Arminia Bielefeld und der Pokalsieger des Vorjahres vom 1. FC Nürnberg lange Zeit im Abstiegskampf. Während Cottbus (nach einem Trainerwechsel von Petrik Sander zu Bojan Prašnikar) der Klassenerhalt bereits am 33. Spieltag gelang, lieferten sich Arminia Bielefeld (Michael Frontzeck hatte Ernst Middendorp im Winter abgelöst) und der 1. FC Nürnberg am letzten Spieltag ein Fernduell um den Verbleib in der Eliteklasse. Am Ende blieb für die Franken, die Trainer Hans Meyer im Februar durch Thomas von Heesen ersetzt hatten, nach einem 0:2 gegen Schalke 04 nur der undankbare 16. Tabellenplatz und damit verbunden der siebte Abstieg in die Zweitklassigkeit, während sich Bielefeld mit einem 2:2 gegen den Vorjahresmeister VfB Stuttgart den Klassenerhalt sicherte.

Statistiken Bearbeiten

Abschlusstabelle Bearbeiten

Pl. Verein Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. FC Bayern München  34  22  10  2 068:210 +47 76
 2. Werder Bremen  34  20  6  8 075:450 +30 66
 3. FC Schalke 04  34  18  10  6 055:320 +23 64
 4. Hamburger SV  34  14  12  8 047:260 +21 54
 5. VfL Wolfsburg  34  15  9  10 058:460 +12 54
 6. VfB Stuttgart (M)  34  16  4  14 057:570  ±0 52
 7. Bayer 04 Leverkusen  34  15  6  13 057:400 +17 51
 8. Hannover 96  34  13  10  11 054:560  −2 49
 9. Eintracht Frankfurt  34  12  10  12 043:500  −7 46
10. Hertha BSC  34  12  8  14 039:440  −5 44
11. Karlsruher SC (N)  34  11  10  13 038:530 −15 43
12. VfL Bochum  34  10  11  13 048:540  −6 41
13. Borussia Dortmund  34  10  10  14 050:620 −12 40
14. Energie Cottbus  34  9  9  16 035:560 −21 36
15. Arminia Bielefeld  34  8  10  16 035:600 −25 34
16. 1. FC Nürnberg (P)  34  7  10  17 035:510 −16 31
17. Hansa Rostock (N)  34  8  6  20 030:520 −22 30
18. MSV Duisburg (N)  34  8  5  21 036:550 −19 29
  • Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger und Teilnahme an der UEFA Champions League 2008/09: FC Bayern München
  • Teilnahme an der UEFA Champions League 2008/09: Werder Bremen
  • Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation 2008/09: FC Schalke 04
  • Teilnahme am UEFA-Pokal 2008/09: Hamburger SV, VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund (als unterlegener Pokalfinalist)
  • Teilnahme an der UEFA-Pokal-Qualifikation 2008/09: Hertha BSC (über die Fair-Play-Wertung)
  • Teilnahme am UI-Cup 2008: VfB Stuttgart
  • Abstieg in die 2. Bundesliga 2008/09: 1. FC Nürnberg, Hansa Rostock, MSV Duisburg
  • (M) Deutscher Meister 2006/07
    (P) DFB-Pokal-Sieger 2006/07
    (N) Aufsteiger aus der 2. Bundesliga 2006/07

    Tabellenverlauf Bearbeiten

     

    Kreuztabelle Bearbeiten

    Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte aufgelistet und die Gastmannschaft in der obersten Reihe.

    2007/08                                    
    01. FC Bayern München 1:1 1:1 1:1 2:1 4:1 2:1 3:0 0:0 4:1 2:0 3:1 5:0 5:0 2:0 3:0 3:0 0:0
    02. Werder Bremen 0:4 5:1 2:1 0:1 4:1 5:2 6:1 2:1 3:2 4:0 1:2 2:0 2:0 8:1 2:0 1:0 1:2
    03. FC Schalke 04 0:1 1:1 1:1 1:2 4:1 1:1 1:1 1:0 1:0 0:2 1:0 4:1 5:0 3:0 2:1 1:0 2:1
    04. Hamburger SV 1:1 0:1 0:1 2:2 4:1 1:0 1:1 4:1 2:1 7:0 3:0 1:0 0:0 1:1 1:0 2:0 0:1
    05. VfL Wolfsburg 0:0 1:1 1:1 1:1 4:0 1:2 3:2 2:2 0:0 1:2 0:1 4:0 3:0 1:3 3:1 1:0 2:1
    06. VfB Stuttgart 3:1 6:3 2:2 1:0 3:1 1:0 0:2 4:1 1:3 3:1 1:0 1:2 3:0 2:2 3:0 4:1 1:0
    07. Bayer 04 Leverkusen 0:1 0:1 1:0 1:1 2:2 3:0 2:0 0:2 1:2 3:0 2:0 2:2 0:0 4:0 4:1 3:0 4:1
    08. Hannover 96 0:3 4:3 2:3 0:1 2:2 0:0 0:3 2:1 2:2 2:2 3:2 2:1 4:0 2:2 2:1 3:0 2:1
    09. Eintracht Frankfurt 1:3 1:0 2:2 2:1 2:3 1:4 2:1 0:0 1:0 0:1 1:1 1:1 2:1 2:1 1:3 1:0 4:2
    10. Hertha BSC 0:0 1:2 1:2 0:0 2:1 3:1 0:3 1:0 0:3 3:1 2:0 3:2 0:0 1:0 1:0 1:3 2:0
    11. Karlsruher SC 1:4 3:3 0:0 1:1 3:1 1:0 2:2 1:2 0:1 2:1 1:3 3:1 1:1 0:0 2:0 1:2 1:0
    12. VfL Bochum 1:2 2:2 0:3 2:1 5:3 1:1 2:0 2:1 0:0 1:1 2:2 3:3 3:3 3:0 3:3 1:2 1:1
    13. Borussia Dortmund 0:0 3:0 2:3 0:3 2:4 3:2 2:1 1:3 1:1 1:1 1:1 2:1 3:0 6:1 0:0 1:0 1:3
    14. Energie Cottbus 2:0 0:2 1:0 2:0 1:2 0:1 2:3 5:1 2:2 2:1 2:0 1:2 0:2 1:0 1:1 2:1 1:2
    15. Arminia Bielefeld 0:1 1:1 0:2 0:1 0:1 2:0 1:0 0:2 2:2 2:0 1:0 2:0 2:2 1:1 3:1 4:2 0:2
    16. 1. FC Nürnberg 1:1 0:1 0:2 0:0 1:01 0:1 1:2 2:2 5:1 2:1 0:2 1:1 2:0 1:1 2:2 1:1 2:0
    17. Hansa Rostock 1:2 1:2 1:1 1:3 0:1 2:1 1:2 0:3 1:0 0:0 0:0 2:0 0:1 3:2 1:1 1:2 2:0
    18. MSV Duisburg 2:3 1:3 0:2 0:1 1:3 2:3 3:2 1:1 0:1 1:2 0:1 0:2 3:3 0:1 3:0 1:0 1:1
    1 
    Das Spiel wurde nach der ersten Halbzeit wegen Unbespielbarkeit des Platzes infolge starker Regenfälle beim Stand von 1:0 für Nürnberg abgebrochen und am 20. April nachgeholt.[1]

    Torschützenliste Bearbeiten

     
    Luca Toni
    Pl. Nat. Spieler Verein Tore
    01 Italien  Luca Toni Bayern München 24
    02 Deutschland  Mario Gómez VfB Stuttgart 19
    03 Deutschland  Kevin Kurányi Schalke 04 15
    04 Kroatien  Ivica Olić Hamburger SV 14
    Schweden  Markus Rosenberg Werder Bremen
    06 Brasilien  Diego Werder Bremen 13
    Serbien  Marko Pantelić Hertha BSC
    Kroatien  Mladen Petrić Borussia Dortmund
    Slowakei  Stanislav Šesták VfL Bochum
    10 Niederlande  Rafael van der Vaart Hamburger SV 12

    Scorerliste Bearbeiten

    Pl. Nat. Spieler Verein Gesamt Tore Vorlagen
    1 Italien  Luca Toni Bayern München 31 24 7
    2 Brasilien  Diego Werder Bremen 24 13 11
    3 Schweden  Markus Rosenberg Werder Bremen 23 14 9
    4 Deutschland  Mario Gómez VfB Stuttgart 22 19 3
    Slowakei  Stanislav Šesták VfL Bochum 13 9
    Niederlande  Rafael van der Vaart Hamburger SV 12 10
    7 Kroatien  Ivica Olić Hamburger SV 19 14 5
    Frankreich  Franck Ribéry Bayern München 11 8
    9 Griechenland  Ioannis Amanatidis Eintracht Frankfurt 18 11 7
    Deutschland  Miroslav Klose Bayern München 10 8

    Spielstätten Bearbeiten

    Verein Stadion
    (Sponsorenname)
    Kapazität Verein Stadion
    (Sponsorenname)
    Kapazität
    Hertha BSC Olympiastadion Berlin 74.400 Hamburger SV Volksparkstadion
    (HSH Nordbank Arena)
    57.000
    Arminia Bielefeld SchücoArena 26.601 Karlsruher SC Wildparkstadion 29.699
    VfL Bochum Ruhrstadion
    (Rewirpowerstadion)
    31.328 Bayer Leverkusen BayArena 22.500
    SV Werder Bremen Weserstadion 42.358 FC Bayern München Allianz Arena 69.901
    Energie Cottbus Stadion der Freundschaft 22.746 1. FC Nürnberg Easycredit-Stadion 47.500
    Borussia Dortmund Westfalenstadion
    (Signal Iduna Park)
    80.708 Hansa Rostock Ostseestadion
    (DKB-Arena)
    30.000
    MSV Duisburg MSV-Arena 31.500 FC Schalke 04 Veltins-Arena 61.482
    Eintracht Frankfurt Commerzbank-Arena 52.300 VfB Stuttgart Gottlieb-Daimler-Stadion 57.000
    Hannover 96 AWD-Arena 49.000 VfL Wolfsburg Volkswagen Arena 30.000

    Eingesetzte Schiedsrichter Bearbeiten

    Name Geboren
    Landesverband Anz. d.
    Spiele
          Anmerkung
    Felix Brych 03.08.1975 Bayern 19 64 1 1 FIFA-Schiedsrichter
    Jochen Drees 15.03.1970 Südwest 15 48 1 1
    Herbert Fandel 09.03.1964 Rheinland 24 98 3 1 FIFA-Schiedsrichter
    Helmut Fleischer 22.03.1964 Bayern 15 49 0 3
    Peter Gagelmann 09.06.1968 Bremen 18 68 0 1
    Manuel Gräfe 21.09.1973 Berlin 18 79 4 1 FIFA-Schiedsrichter
    Michael Kempter 28.01.1983 Südbaden 14 55 0 0
    Thorsten Kinhöfer 27.06.1968 Westfalen 15 85 6 6 FIFA-Schiedsrichter
    Knut Kircher 02.02.1969 Württemberg 15 56 2 0 FIFA-Schiedsrichter
    Markus Merk 15.03.1962 Südwest 24 55 1 1 FIFA-Schiedsrichter bis Ende 2007
    letzte Bundesligasaison
    Florian Meyer 21.11.1968 Niedersachsen 19 79 1 0 FIFA-Schiedsrichter
    Günter Perl 23.12.1969 Bayern 17 54 1 1
    Babak Rafati 28.05.1970 Niedersachsen 16 49 1 1 FIFA-Schiedsrichter ab 2008
    Markus Schmidt 31.08.1973 Württemberg 10 32 1 0
    Marc Seemann 20.04.1973 Niederrhein 09 26 1 0
    Peter Sippel 06.10.1969 Bayern 13 45 0 1 FIFA-Schiedsrichter
    Wolfgang Stark 20.11.1969 Bayern 15 49 0 2 FIFA-Schiedsrichter
    Lutz Wagner 27.05.1963 Hessen 9 35 2 2
    Michael Weiner 21.03.1969 Niedersachsen 18 79 1 2 FIFA-Schiedsrichter

    Die Meistermannschaft des FC Bayern München Bearbeiten

    1. FC Bayern München
     

    Weblinks Bearbeiten

    Einzelnachweise Bearbeiten

    1. Meldung auf kicker.de