Wolfgang Bauer (Journalist)

deutscher Journalist und Kriegsberichterstatter

Wolfgang Bauer (* 1970 in Hamburg) ist ein deutscher Journalist und Kriegsberichterstatter.

Wolfgang Bauer (2015)

Leben Bearbeiten

Bauer ist der Sohn eines Berufsoffiziers und musste durch die Dienstverpflichtungen seines Vaters häufig umziehen. Er besuchte in seiner Jugend sieben Schulen. Danach verpflichtete er sich zunächst für vier Jahre als Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr. Er stellte nachträglich einen Antrag auf Wehrdienstverweigerung und verließ nach 16 Monaten die Bundeswehr. Auf dem Zweiten Bildungsweg absolvierte er das Abendgymnasium Reutlingen. Er arbeitete in verschiedenen Berufen und studierte dann Islamwissenschaft, Geografie und Geschichte an der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Seit 1994 ist er freiberuflich als Journalist tätig. Er begann seine journalistische Karriere beim Schwäbischen Tagblatt, später war er für den Stern und von 2001 bis 2010 für den Focus tätig. Er schrieb für u. a. National Geographic, GEO, NEON, Nido und Greenpeace Magazin.

Ende 1995 berichtete er über die Lage nach dem Bosnienkrieg, später folgten Auslandsreisen unter anderem nach Afghanistan (2002, 2005, 2007 sowie 2021), Libyen (2011), Syrien (2012), Mali (2013), in die Ukraine (2014), in den Irak (2015) und nach Nigeria (2015).

2011 wurde er Autor bei der Zeit. Bauer lebt in Reutlingen.

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 2006: Journalistenpreis „Pro Ehrenamt“ des Rhein-Kreises Neuss
  • 2007: Medienpreis der Deutschen Lungenstiftung
  • 2008: Internationaler Reisejournalistenpreis „Bergwelten“
  • 2008: Hansel-Mieth-Preis
  • 2009: Deutscher Journalistenpreis
  • 2010: Emma-Journalistinnen-Preis (Männerpreis)
  • 2011: Columbus Autorenpreis
  • 2012: Katholischer Medienpreis
  • 2013: Prix Bayeux Calvados-Normandie des Correspondants de Guerre für Kriegsberichterstattung
  • 2013: Medienpreis der Kindernothilfe
  • 2016: Nannen Preis für die Beste Dokumentation für „Das Leben nach der Hölle“, Reportage über Mädchen und Frauen in Nigeria, die von der Terrormiliz Boko Haram entführt wurden
  • 2016: Liberty Award
  • 2018: Prix Bayeux Calvados-Normandie des Correspondants de Guerre, 2. Preis für die Reportage „The Poison of War“ über den Kampf der Nuba in den Bergen des Sudans für ihre Freiheit, gegen die Soldaten des Regimes und gegen den Hunger (Fotos: Armin Smailovic)
  • 2020: Hansel-Mieth Preis für "Die Felder des Zorns"[1]
  • 2021: Prix Bayeux für die Reportage „Unter Taliban“, die den Vormarsch der Miliz analysiert.[2]
  • 2023: Peter Scholl-Latour Preis, verliehen für die Berichterstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten, für die Reportage "Kiew im Krieg" über die ersten Tage des russischen Angriffs auf die Hauptstadt der Ukraine[3]

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

  • Bruchzone. Krisenreportagen. edition suhrkamp, Berlin 2018, ISBN 978-3-518-07392-6
  • Die geraubten Mädchen: Boko Haram und der Terror im Herzen Afrikas. Suhrkamp, Berlin 2016, ISBN 978-3-518-42538-1.
  • Über das Meer. Mit Syrern auf der Flucht nach Europa. Suhrkamp Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-06724-6.
  • (Hrsg.) Best of BergWelten. Ein Reiselesebuch. Tyrolia Verlag, Innsbruck u. a. 2007, ISBN 978-3-7022-2874-3.
  • Am Ende der Straße. Afghanistan zwischen Hoffnung und Scheitern. Eine Reportage. Suhrkamp Verlag, Berlin 2022, ISBN 978-3-518-43076-7.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. ZEITmagazin: ZEITmagazin drei Mal beim Hansel-Mieth-Preis vertreten. 18. März 2021, abgerufen am 24. März 2021 (deutsch).
  2. ZEIT-Autor Wolfgang Bauer mit Kriegsreporter-Preis geehrt. Abgerufen am 11. Oktober 2021.
  3. Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte zum zwölften Mal verliehen / Ulrich Wickert und Ministerin Lisa Paus würdigen herausragende Medienbeiträge. 21. September 2023, abgerufen am 1. Oktober 2023.