Mädchen im Pelz (1941)

80,3 cm × 58 cm
Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
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Wolf Panizza (* 23. Dezember 1901 in Lindau; † 29. Dezember 1977 in Dießen) war ein deutscher Maler und Bühnenbildner.

Er studierte zwischen 1919 und 1924 in München an der Akademie der bildenden Künste bei Hermann Groeber und Franz von Stuck Zeichnen.[1] 1929 begründete er die Malergruppe „Die Juryfreien“ mit, zu der auch Günther Graßmann gehörte. Beide protestierten 1931 bei einem Vortrag von Paul Schultze-Naumburg in München lautstark und wurden von SA-Männern zusammengeschlagen.[2][3]

Zur Zeit des „Dritten Reichs“ wurde seine Kunst uneinheitlich beurteilt. 1936 stellte er mehrere Werke auf der Propaganda-Schau „Die Straßen Adolf Hitlers in der Kunst“ aus und war 1937 mit einem Monumentalgemälde im Deutschen Pavillon auf der Pariser Weltausstellung vertreten, für das er eine Goldmedaille erhielt.[4][5] Gleichzeitig wurden zwei Werke von ihm aus den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen bzw. der Städtischen Galerie Nürnberg als „entartet“ entfernt und vernichtet.[6] Auch aus der Städtischen Galerie München wurde im Februar 1937 ein Werk entfernt, „Boulevard anglais“,[7] während ihm im selben Jahr im Rahmen des Lenbach-Preises eine Medaille mit Anerkennungsschreiben zugesprochen wurde. Auf den Ausstellungen der sogenannten Kameradschaft der Künstler München, einem 1938 erzwungenen Zusammenschluss diverser Künstlergruppen der Stadt, stellte Panizza 1941 („Morgensonne im Staudengarten“, „Rosa Spiaea“, mit Abb.)[8] und 1942 („Isarauen bei Ismaning“, „Stausee“)[9] aus. 1943 war Panizza mit drei Werken auf der Ausstellung „Junge Kunst im Deutschen Reich“ vertreten, die wegen angeblicher „Entartung“ geschlossen wurde.

Nach 1945 konnte er weiterhin ungehindert ausstellen. Bereits 1947 findet er sich z. B. im Katalog der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst mit zwei Entwürfen für St. Michael in Regen, die in München gezeigt wurden.[10] Ebenfalls 1947 stellte er mit der „Neuen Gruppe“ in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus aus, deren Schriftführer er war.[11]

Kunsthistorische Forschung zu Panizza existiert nicht.

Literatur Bearbeiten

  • Wolf Panizza. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 543 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Elke Lauterbach: 7 Münchner Maler. Eine Ausstellungsgemeinschaft in der Zeit von 1931 bis 1937. tuduv-Verlagsgesellschaft, München 1999.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wolf Panizza. In: Matrikeldatenbank der Akademie der bildenden Künste. Abgerufen am 4. Mai 2022.
  2. Oliver Kase, Bernhard Maaz: Künstler im Nationalsozialismus. Hrsg.: Bayerische Staatsgemäldesammlungen. München 2016, S. 8.
  3. Die Kunst für alle. Nr. 8, 1931, S. 254 (uni-heidelberg.de).
  4. Oliver Kase, Bernhard Maaz: Künstler im Nationalsozialismus. Hrsg.: Bayerische Staatsgemäldesammlungen. München 2016, S. 8.
  5. Anke Gröner: „Ziehet die Bahn durch deutsches Land.“ Gemälde zur Reichsautobahn von Carl Theodor Protzen (1887–1956). Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2022, S. 219.
  6. Beschlagnahmeinventar „Entartete Kunst“. FU Berlin, abgerufen am 7. Mai 2022.
  7. „Verzeichnis der laut Beschluß des Kunstbeirates vom 12. Februar 1937 auszuscheidenden und abzuschreibenden Kunstwerke, Liste B“, im Sammlungsarchiv Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München.
  8. Kameradschaft der Künstler München e. V. (Hrsg.): Münchener Kunstausstellung im Maximilianeum 1941. Knorr & Hirth, München 1941, S. 18.
  9. Kameradschaft der Künstler München e. V. (Hrsg.): Münchener Kunstausstellung im Maximilianeum 1942. Knorr & Hirth, München 1942, S. 18.
  10. Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e. V. München (Hrsg.): Zeitgenössische christliche Kunst. Dr. C. Wolf & Sohn, München 1947, S. 6.
  11. Künstlerverband Neue Gruppe (Hrsg.): 1. Ausstellung Juni–Juli 1947. München 1947, S. 10.

Weblinks Bearbeiten