Will Héraucourt

deutscher Anglist

Will Héraucourt (* 7. März 1895 in Zabern, Deutsches Reich; † 8. Mai 1974 in Ettlingen) war ein deutscher Anglist.

Héraucourt entstammte einer alten Hugenottenfamilie, die sich nach dem Edikt von Nantes in der Rheinpfalz angesiedelt hatte. Sein Vater war der nachmalige Generaloberarzt Karl Héraucourt.

Nach dem Abitur am Gymnasium Theodorianum in Paderborn nahm er als Kriegsfreiwilliger beim 3. Ober-Elsässischen Feldartillerie-Regiment Nr. 80 (39. Division) am Ersten Weltkrieg teil, zuletzt als Oberleutnant.[1] Nach Kriegsende arbeitete er zunächst als Bankbeamter. 1925 trat er als Generalvertreter in die Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik. Ab 1927 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Anglistik, Romanistik, Kunstgeschichte, Geographie, Philosophie und Psychologie. Am 31. Mai 1927 wurde er im Corps Transrhenania München (dem Corps der Rheinpfälzer) aktiv.[2] Am 19. November 1929 wurde er auf eigenen Antrag familienhalber ohne Band entlassen. Nachdem er an der Philipps-Universität Marburg das Studium beendet hatte und 1931 zum Dr. phil. promoviert worden war, erhielt er das Band am Ende des Sommersemesters 1931 zurück.[1] Als Wissenschaftlicher Assistent am Englischen Seminar in Marburg habilitierte er sich 1936. Die 1937 verliehene Dozentur wurde 1939 in ein Beamtenverhältnis umgewandelt. Während der Suspension seines Corps war er Mitglied der Altkameradschaft „von der Pfordten“.[1]

1941 folgte er dem Ruf der Albertus-Universität Königsberg auf den Lehrstuhl für Anglistik. Seit Beginn des Überfalls auf Polen diente er (wieder als Reserveoffizier) im Heer, zuletzt als Major. 1944 bei Dünkirchen schwer verwundet, musste er seine Lehrtätigkeit aufgeben. In der Nachkriegszeit war er mit einem unbesoldeten Lehrauftrag in Marburg tätig. 1953 trat er in den Ruhestand. Als Privatgelehrter studierte er von 1961 bis 1963 Ägyptologie.[1]

Aus der 1934 geschlossenen Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor.[1]

Schriften

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Auszeichnungen

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Literatur

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  • Héraucourt, Ferdinand Wilhelm, gen. Will, in: Frank-Rutger Hausmann: Anglistik und Amerikanistik im „Dritten Reich“. Klostermann, Frankfurt am Main 2003, S. 463–465
  • Deutsche Corpszeitung 75 (1974), S. 198
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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Personalbuch des Corps Transrhenania, Nr. 446.
  2. Kösener Corpslisten 1960, 115, 347.