Wilhelm Simon (Chemiker)

Schweizer Chemiker und Professor an der ETH Zürich

Wilhelm Simon (* 26. September 1929 in Fahrwangen, Schweiz; † 17. November 1992), auch Willy Simon genannt,[1] war ein Schweizer Chemiker und Professor an der ETH Zürich. Er ist der Erfinder des Funktionsprinzips der heutigen kaliumselektiven Elektroden.

Wilhelm Simon (ca. 1990)

Wilhelm Simon erhielt im August 1953 das Diplom als Ingenieur-Chemiker; danach arbeitete er im organisch-chemischen Laboratorium von Prof. Leopold Ružička an der Eidgenössischen Technischen Hochschule, betreut von Edgar Heilbronner.[2] Er erhielt 1956 den Doktorgrad und habilitierte 1960. 1967 wurde er ausserordentlicher Professor, 1970 erhielt er eine ordentliche Professur für Chemie.[3] Wilhelm Simon veröffentlichte über 450 wissenschaftliche Arbeiten; er betreute 230 Diplomanden und 115 Doktoranden. Einer seiner Arbeitsschwerpunkte lag in der analytischen Chemie, er entwickelte Apparaturen zur vollautomatischen Bestimmung von Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff. Nachdem er sich mit dem Ionentransport durch künstliche Membranen beschäftigt hatte, entwickelte er die moderne kaliumselektive Elektrode.[4]

Werkbeispiel Bearbeiten

  • E. Pretsch, T. Clerc, J. Seibl und W. Simon: Tabellen zur Strukturaufklärung organischer Verbindungen mit spektroskopischen Methoden. Springer Verlag, Berlin-Heidelberg-New York 1976.

Ehrungen Bearbeiten

Wilhelm Simon erhielt viele Ehrungen, darunter – zusammen mit Alfred Benninghoven – die Fritz-Pregl-Medaille der Österreichischen Gesellschaft für Analytische Chemie[5][6]; der Simon-Widmer-Award[7] wurde nach ihm und Michael Widmer benannt.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wilhelm Simon (Chemiker) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. hplc2015-geneva.org
  2. Wilhelm Simon: Über die Mikrobestimmung scheinbarer Dissoziationskonstanten in nichtwässerigen Medien. Von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich zur Erlangung der Würde eines Doktors der Technischen Wissenschaften genehmigte Promotionsarbeit (= Promotion. Nr. 2590). Juris-Verlag, Zürich Januar 1956, doi:10.3929/ethz-a-000147464 (Referent: Vladimir Prelog; Korreferent: Edgar Heilbronner).
  3. Ernö Pretsch, Jean Thomas Clerc: Wilhelm Simon: 1929–1992. In: CHIMIA International Journal for Chemistry. Band 47, Nr. 1–2, Januar 1993, S. 25–27 (Nachruf).
  4. E. Pungor: Laudatio for Professor Wilhelm Simon’s 60th Birthday. In: Microchimica Acta [Wien]. Band 100, Nr. 3–4, 1990, S. 129–130, doi:10.1007/BF01244837.
  5. Fritz-Pregl-Medaille. In: Auszeichnungen. Österreichische Gesellschaft für Analytische Chemie/Austrian Society of Analytical Chemistry ASAC, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 24. März 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.asac.at
  6. H. Malissa Sr.: Homage to Willy Simon In Memoriam November 17th, 1992. In: Microchimica Acta. Band 112, Nr. 5-6, 1994, S. 175–178, doi:10.1007/BF01242833.
  7. Simon-Widmer Award. In: HPLC 2015 – Geneva. 2015, abgerufen am 25. März 2015.