Wilhelm Gottlieb Friedrich Scriba

deutscher Theologe

Wilhelm Gottlieb Friedrich Scriba (* 16. November 1767 in Nieder-Beerbach; † 5. Mai 1830 in Schwickartshausen) war ein deutscher Theologe und Freizeit-Naturwissenschaftler.

Herkunft Bearbeiten

Der Familienname Scriba, dessen Bedeutung sich von lat. Scriba = Schreiber herleitet, ist ab dem ausgehenden 17. Jahrhundert in Deutschland, zunächst in Westfalen,[1] dann vor allem in der Landgrafschaft – später Großherzogtum – Hessen, und dort im Bezirk Darmstadt und der nördlich gelegenen Provinz Oberhessen dokumentiert.

Leben Bearbeiten

Wilhelm Gottlieb Friedrich Scriba war der Sohn des Pfarrers von Nieder-Beerbach, Moritz Scriba (1734–1799), und seiner Ehefrau Maria Elisabeth, geborene Katz aus Hofheim (vermutlich Hofheim bei Goddelau). Auch der Großvater, Johann Christoph Scriba, war in Nieder-Beerbach Pfarrer gewesen. Zusammen mit seinem Bruder Johann Georg erhielt Wilhelm Privat- und Gymnasialunterricht und studierte 1787 bis 1790 Theologie an der Universität Gießen. Anschließend wurde er Hauslehrer bei seinem Onkel, dem Pfarrer Johann Friedrich Scriba (1737–1796) in Ober-Ramstadt. 1791 wechselte er als Lektor an das „Hessische Gesamthospital“ in Hofheim.[2] 1802 wurde er zum Stadtpfarrer in Ulrichstein, 1812 in gleicher Funktion nach Schwickartshausen berufen.[3]

Auf Grund seiner Veröffentlichungen privater Forschungen wurde er 1808 als Korrespondent in die „Wetterauische Gesellschaft für die gesammte Natukunde“ und 1811 in die „Westphälische Landesculturgesellschaft“ aufgenommen.

1802 heiratete er in Arheilgen Albertine Charlotte, geb. Gebhard. Der Ehe entstammten mehrere Söhne und Töchter,[4] unter ihnen der politisch aktive und u. a. mit Freunden von Georg Büchner befreundete Theologiestudent Eduard Scriba (1808–1837).

Sein Bruder Johann Georg Scriba war Mitglied im Staatsrat des Großherzogtums Hessen.

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

  • Rede bei dem Wechsel des Jahres 1802. Darmstadt 1802.
  • Rede wegen des Einzuges der hohen Alliierten zu Paris am 24. April 1814, als an dem in den Großherzoglich Hessischen Staaten anbefohlenen Dankfeste, gehalten. Druck, Büdingen, Hofbuchdruckerei Andreas Heller, 1814.[5]
  • Abdankungsrede auf dem alten und Einweihungsrede auf dem neuen Kirchhofe zu Schwickartshausen, geh. am 24. September 1824. Büdingen 1824.

Literatur Bearbeiten

  • Eduard Scriba: Genealogisch-geographische Uebersicht der Familie Scriba. Ludwig Carl Wittich, Darmstadt 1824 (https://books.google.de/books?id=wAd9MfZ3cvsC).
  • Biographisch-literärisches Lexikon der Schriftsteller des Großherzogthums Hessen im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts. 2. Band: Die Schriftsteller des Jahres 1843 in theils neuen Mittheilungen, theils in Fortsetzung der in der ersten Abtheilung enthaltenen Artikel nebst den Nekrologen der von 1800–1843 verstorbenen Schriftsteller des Großherzogthums Hessen enthaltend. S. 686–687.
  • Zur Fortführung der "Genealogisch-biographischen Uebersicht der Familie Scriba 1884". Stamm XIV. Wilhelm Gottlieb Friedrich Scriba zu Schwickartshausen, in: Pfarrer Scriba, Alten-Buseck bei Gießen (Hrsg.): Korrespondenzblatt der Familie Scriba. Als Manuskript für Mitglieder der Familie gedruckt. 1. Jahrgang, Nr. 2, März 1900, S. 11.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Scriba, Eduard (1824), S. 3
  2. Staats- und Adreß-Handbuch für die Fürstl.=Hessen-Darmstädtischen Lande auch zum statistischen Gebrauche eingerichtet. Verlag der Invalidenanstalt, Darmstadt 1794, S. 284
  3. Vorgänger: Ludwig Christoph Rullmann, 1795–1811; Nachfolger: Johann Jakob Kromm, 1830–1835 (http://www.bellmuth.info/006_bellmuth.info.pdf)
  4. https://gedbas.genealogy.net/person/show/1125610747
  5. HStAD Bestand O 59 Scriba Nr. 24