- Das Radisson SAS Royal Hotel ist ein Fünf-Sterne-Hotel mit 270 Zimmern in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Der dänische Architekt und Designer Arne Jacobsen entwarf es im Auftrag der skandinavischen Fluggesellschaft Scandinavian Airlines System (SAS) von 1956 bis 1960. Gestaltet wurde das Gebäude im internationalen Stil, mit einer Curtain-Wall-Fassade aus Glas und Stahl. Jacobsen beeinflusste das Projekt bis in das kleinste Detail der Einrichtung. Wegen der umfangreichen Änderungen seit der Fertigstellung wird es als sein verlorenes Gesamtkunstwerk bezeichnet. Einige der Möbelentwürfe, wie die Sessel Schwan und Ei, werden als Designklassiker angesehen.
Der Artikel war mein Kandidat beim SW. Danach hat er umfassende Änderungen in der Struktur und bei den Formulierungen erfahren. Ich beabsichtige mit dem Artikel eine KLA zu machen und hoffe auf Input zur Verbesserung. Gruß -- blunt. 10:17, 25. Apr. 2009 (CEST)
- Der ARtikel ist so schon sehr ordentlich, hat sehr viel "Aha-Wissen". Eine klitzekleine Kelinigkeit hab ich grad noch verbessert, ansonsten sehe ich eigentlich nicht, was gegen eine Blaue-Bapperl-Kandidatur spricht. --Felix fragen! 12:55, 25. Apr. 2009 (CEST)
Guter Artikel, bietet eine Menge Informationen. Was mich schon im Schreibwettbewerb etwas störte: Das Hin und Her, ob es sich wirklich um ein gelungenes Werk im "internationalen Stil" handelte, versteht man nicht gut, weil die Argumente fehlen. Was hatte bspw. Johnson gegen diesen Bau? Sicher doch was anderes als die Leute, die das Ende des Abendlands befürchteten ... Und dann wird hier einiges über Konflikte zwischen Form (als Gesamtkunstwerk) und Funktion (nämlich der realen Nutzung, die dann doch deutlich anderen Kriterien folgte) angedeutet, was ich sehr interessant finde, was aber systematische Behandlung vertragen könnte (bspw.: Aufgabe des Terminals, Anpaassung der Innenenrichtung an Standards usw.). Das ist doch gerade bei einem Bauwerk bemerkenswert, dessen Schönheit (offensichtlich) aus seiner Funktionalität herrühren sollte.--Mautpreller 14:06, 26. Apr. 2009 (CEST)
- Hallo Mautpreller,
- Das Problem mit dem hin und her sehe ich auch. Leider fehlen mir hier die Quellen, ich kann nur belegen, dass Johnson so etwas sagte, seine Begründung ist mir nicht bekannt.
- Auch zur Aufgabe des Terminals habe ich nur einen Faktbeleg, warum und vor allem wann er aufgegeben wurde entzieht sich meiner Kenntnis. Zu den Gründen für die Änderungen der Einrichtung schreibt Sheridan (2003) sinngemäß, dass im Management des Hotels kein Gespür für die Bedeutung des Gebäudes für die dänische Architektur vorhanden war und es in den 1980ern und 1990ern eher um Gewinnmaximierung ging. Auch schreibt er, dass einer der Direktoren Jacobsen nicht leiden konnte. Ich wüsste nicht, wie ich das enzyklopädisch verfassen sollte.
- An Literatur habe ich alles genommen was ich auf Englisch oder Deutsch finden konnte.
- Mir ist etwas unklar, wie du dir eine systemathische Behandlung der Konflikte vorstellst. Kannst du das noch etwas detaillieren? Gruß blunt. 17:25, 26. Apr. 2009 (CEST)
- Letzteres ist doch eine gute Information. Für die Zwecke der Hotelgesellschaft war ein Gesamtkunstwerk (damals) nicht funktional, da ging es offenbar eher um Standardisierung zwecks Profitmaximierung (was natürlich nicht gut mit einem Entwurf zusammenpasst, der sozusagen ein Unikat darstellt). Erst später kamen sie offenbar wieder auf die idee, dass man auch mit einem Gesamtkunstwerk Werbung machen könne.
- Systematisch, damit meine ich einfach: Das Bauwerk wurde für einen bestimmten Zweck entworfen (Vorgaben: Terminal etc.). Aber nachher passte der Baustil trotzdem nicht richtig zu den Zwecken: Erstens änderten sich die Zwecke (Terminal etc.), zweitens erwies sich der "internationale Stil" auch als wenig standardisierbar ... Ich fände das gut, wenn man das auch so darstellen kann; immerhin ist "form follows function" ja sicher auch für dieses Gebäude maßgeblich gewesen.--Mautpreller 20:31, 26. Apr. 2009 (CEST)
- Zur Äusserung Johnsons kann man wohl guten Gewissens spekulieren (natürlich nur hier im Review), dass es sich für ihn einfach um einen Störenfried handelte. Johnson hatte zwei JAhrzehnte zuvor den International Style in Amerika hoffähig gemacht, er hatte den (deutschen) Emigranten den Weg in die USA und auf dortige Lehrstühle geebnet. So verstand er sich wohl bis an sein Lebensende als Doyen und Geburtshelfer von Architekturstilen. Und den International Style sah er einfach am reinsten in den von Mass und Metrum durchkomponierten Arbeiten Mies van der Rohes, etwa den beiden 860-880 Lake Shore Drive Apartments. Johnson hätte jeden Neuling und Nachzügler weggebissen. Tom Wolfe beschreibt das noch Jahrzehnte später in From Bauhaus to Our House sehr farbig und nachvollziehbar. Daneben muss man natürlich auch sagen, dass der Gebäudetypus Bunshafts - der oft angehobene, „schwebende“ Sockel und darüber das Hochhaus mit Vorhangfassade - eingeschlagen hat wie eine Bombe und bestimmt als eine der echten Erfindungen der Gebäudetypologie des letzten Jahrhunderts gelten kann. Da ist es auch klar, dass, wenn so etwas plötzlich modern wird, sich die Stimmen mehren, die angesichts einer plötzlichen Schwemme anfangen zu unterscheiden, welche Beispiele nun camp sind und welche nicht. Aber ich glaube, das ist eine Diskussion wie um die richtige Rocklänge der Saison. --Port (u*o)s 12:48, 30. Apr. 2009 (CEST)
Mittlerweile habe ich eine etwas genauere Angabe wann und wie sich Johnson (auch „modernist snob“ genannt) zum SAS Royal Hotel geäußert hat. In Die Zeit gab es mal einen Artikel dazu (hier). Vor der Architectural Association in London sagte er 1960 „Die Bewunderung für Mies […] sei ja unbestritten, und auch, dass ein gewisses Maß an Disziplin für junge Gemüter wichtig ist, doch was, wenn man sich langweilt? Fährt man durch Deutschland, sieht man die örtlichen Ausgaben des Lever House, nur schlechter. Oder fahren Sie nach Dänemark, und schauen Sie sich das SAS-Hotel an - bei weitem das schlimmste von allen. Es hat keinen Maßstab und wirkt eher wie ein Stück Löschpapier mit einer Rechnung drauf ... je länger man durch das Gebäude geht, umso mehr verlässt einen der Mut.“ Also passt ihm der Maßstab nicht… und er findet es langweilig? Er scheint sehr auf seinen puren Stil der 30er wert zu legen. blunt. 17:00, 1. Mai 2009 (CEST)
- Ich habe mal versucht die bisher angesprochenen Punkte etwas zu verbessern und bin auf Rückmeldung gespannt. -- blunt. 12:42, 5. Mai 2009 (CEST)
- Ich habe auf der Artikeldisk ein paar Angaben zu Literatur abgelegt, zu der ich Zugang habe (das sind gedruckte Bücher), leider kann ich aber kein Spanisch und aus dem Dänischen übersetzen auch nicht. Bedauerlicherweise ist es mit der Literatur zu Jacobsen in deutscher Sprache ganz schlecht bestellt (dass Blunt da überhaupt Refs hat anbringen können, ist schon bemerkenswert); da ist nur der HHer Katalog (der aber auch aus Dänemark stammt) ggf. zitierbar. Frage: Sollten nicht eventuell in einem solchen Fall auch internationale Titel genannt werden, wenn sie zu dem Hotelbau etwas enthalten? --Felistoria 23:22, 7. Mai 2009 (CEST)
- Am Rande: Ich halte den Artikel für überaus verdienstvoll (und lesenswert!), weil Arne Jacobsen, der in Dänemark als bedeutendster internationaler Architekt des 20. Jahrhunderts gilt, so schwer zu fassen ist (s.o.: Literatur). Dieser Hotelbau ist wie eine Art riesiger Empfangsturm, wenn man aus dem Bahnhof kommt (und der Artikel verfährt sehr dezent mit der Tatsache, dass diese mal als "Gesamtkunstwerk" konzipierte Herberge ganz schön 'runtergekommen war vor der Renovierung:-). - Apropos Bahnhof: einen so mickrigen Artikel hat der nicht verdient: das ist eine Holzkonstruktion und H. C. Andersen hat eine berühmte Beschreibung hinterlassen, wie's in dem Ding lärmte und dampfte :-). --Felistoria 00:12, 8. Mai 2009 (CEST)
- Ich habe auf der Artikeldisk ein paar Angaben zu Literatur abgelegt, zu der ich Zugang habe (das sind gedruckte Bücher), leider kann ich aber kein Spanisch und aus dem Dänischen übersetzen auch nicht. Bedauerlicherweise ist es mit der Literatur zu Jacobsen in deutscher Sprache ganz schlecht bestellt (dass Blunt da überhaupt Refs hat anbringen können, ist schon bemerkenswert); da ist nur der HHer Katalog (der aber auch aus Dänemark stammt) ggf. zitierbar. Frage: Sollten nicht eventuell in einem solchen Fall auch internationale Titel genannt werden, wenn sie zu dem Hotelbau etwas enthalten? --Felistoria 23:22, 7. Mai 2009 (CEST)
Aha. Geht ja doch. TJ.MD Fasse Dich kurz. 18:30, 25. Mai 2009 (CEST)