Westliche Gabunviper

Schlangenart

Die Westliche Gabunviper (Bitis rhinoceros) ist eine Puffotter in der Unterfamilie der Echten Viper (Viperinae).

Westliche Gabunviper

Westliche Gabunviper (Bitis rhinoceros)

Systematik
ohne Rang: Toxicofera
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)
Gattung: Puffottern (Bitis)
Art: Westliche Gabunviper
Wissenschaftlicher Name
Bitis rhinoceros
(Schlegel, 1855)

Merkmale

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Die Westliche Gabunviper erreicht eine maximale Länge von 2,05 m. Ihre Oberseite ist braun mit einem gelb oder beige umrandeten X-förmigen, dunklen Muster. Die Bauchseite ist gelb mit schwarzen Flecken. Auf der hellen Kopfoberseite verläuft ein dunkler Mittelstreifen, der sich in Augenhöhe bei manchen Individuen verzeigt. Auf jeder Seite des Kopfes befindet sich ein dunkles Dreieck. An der Schnauzenspitze des dreieckigen[1] Kopfes sitzt ein Paar hornähnlich vergrößerte Schuppen.[2] Die weit vorne sitzenden Augen sind klein mit vertikaler Pupille und cremefarbener, gelblich weißer oder silberner Iris.[1]

Die Art hat 28 bis 46 Rückenschuppenreihen. Es sind 124 bis 140 (mehr als 130 bei Weibchen, weniger als 133 bei Männchen) Ventralia und 17 bis 33 (mehr als 24 bei den Männchen, weniger als 24 bei den Weibchen) Subcaudalia vorhanden.[2]

 
Kopfansicht der Westlichen Gabunviper

Verbreitung

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Die Art kommt vom westlichen Guinea und Sierra Leone nach Osten bis Ghana sowie in den Wäldern des südlichen und zentralen Togo vor. Östlich davon beginnt das Verbreitungsgebiet der Östlichen Gabunviper.[1]

Lebensart und Lebensweise

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Die Westliche Gabunviper lebt in Küstenwäldern, Wäldern und Gestrüpp, stellenweise oder in gut bewaldeter Savanne in Höhen bis 1520 m. Auch an Waldrändern, in Plantagen und Städten ist sie nicht selten.[1][3]

Die Art ist nachtaktiv und lebendgebärend, je Wurf bringt sie 13 bis 15 Junge zur Welt.[3] Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Säugetieren und Vögeln.[1]

Toxinologie

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Der Biss der Westlichen Gabunviper ist gefährlich, ihr Gift wirkt zytotoxisch (Schädigung von Zellen und Gewebe) und hämorrhagisch (Schädigung der Blutzellen und -gefäße). Nach Bissen wird ein Antivenin und ärztliche Behandlung benötigt, Bisse sind wegen der behäbigen Lebensart dieser Viper jedoch selten.[1]

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Wikispecies: Westliche Gabunviper – Artenverzeichnis
Commons: Westliche Gabunviper – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Steve Spawls, Bill Branch: The Dangerous Snakes of Africa. Bloomsbury Wildlife, 2020, ISBN 978-1-4729-6026-9, S. 63–64.
  2. a b Jean-Philippe Chippaux, Kate Jackson: Snakes of Central and Western Africa. Johns Hopkins University Press, 2019, ISBN 978-1-4214-2719-5, S. 82 und S. 88.
  3. a b Bitis rhinoceros in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2023-1. Eingestellt von: J. Johnny, J. Penner, M.-O. Rödel, L. Luiselli, G. Segniagbeto, L. Chirio, J. Trape, 2012. Abgerufen am 24. Juni 2024.