Die Bezeichnung Weichfresser ist eine nicht-taxonomische, historisch entstandene Einordnung einer oder mehrerer Vogeltaxa anhand ähnlicher ernährungsphysiologischer Eigenschaften und Gewohnheiten. Die Gruppe der sogenannten Weichfresser ist äußerst heterogen. Sie beinhaltet Vogelarten, die bei ihrer Ernährung beispielsweise Früchte, Insekten oder Weichtiere bevorzugen und damit als komplementäre Gruppe zu der der Samen- oder Körnerfresser gestellt wird. Die mangelnde Trennschärfe dieser Eingruppierung wird unter anderem an zahlreichen nicht eindeutig gruppierbaren Vogeltaxa deutlich, die sich z. B. sowohl von Sämereien als auch von Insekten ernähren.

Physiologie

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Weichfresser

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Die Weichfresser haben eher spitze, zierliche, aber auch lange pinzettenartige Schnäbel.

Beispiele einheimischer Weichfresser

Amseln, Baumläufer, Drosseln, Heckenbraunellen, Kleiber, Rotkehlchen, Spechte, Störche, Schwalben, Stare, Zaunkönige[1]

Beispiele exotischer Weichfresser

Beo, Breitrachen, Bülbüls, Maskenkiebitz, Nashornvögel, Pittas, Tokos

Körnerfresser

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Der Schnabel der Körnerfresser ist deutlich kräftiger, dicker und oft kürzer als bei den Weichfressern.

Beispiele einheimischer Körnerfresser

Finken (Buch- und Grünfinken, Kernbeißer, Zeisige, Stieglitze), Meisen, Gimpel und Sperlinge.

Beispiele exotischer Körnerfresser

Kanarengirlitz, Webervögel (Maskenweber), Prachtfinken (Veilchenastrild)

Siehe auch

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Literatur

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  • Matthias Schäfer: Ökologie. In: Wörterbücher der Biologie, UTB für Wissenschaft: Uni-Taschenbücher. 3. Auflage. G. Fischer, Jena 1992, ISBN 3-8252-0430-8.
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Einzelnachweise

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  1. Zugvögel Standvögel Weichfresser Körnerfresser. BR, abgerufen am 20. Dezember 2018.