Wasserspeicher Thana

Staubecken für Bewässerungszwecke in Albanien

Der Wasserspeicher Thana oder Wasserspeicher Murriz (albanisch Ujëmbledhës i Thanës) ist das größte Wasserreservoir Albaniens für Bewässerungszwecke.[1][2] Er liegt in Mittelalbanien am Übergang zwischen der Myzeqe-Ebene und den Hügeln der Dumreja rund zwölf Kilometer südöstlich von Lushnja.

Wasserspeicher Thana
Blick aus der Dumreja nach Westen über den Wasserspeicher hinweg
Blick aus der Dumreja nach Westen über den Wasserspeicher hinweg
Blick aus der Dumreja nach Westen über den Wasserspeicher hinweg
Lage Myzeqe
Zuflüsse Kanal vom Devoll
Abfluss Kanäle
Größere Städte in der Nähe Lushnja, Kuçova
Wasserspeicher Thana (Albanien)
Wasserspeicher Thana (Albanien)
Koordinaten 40° 51′ 33″ N, 19° 50′ 33″ OKoordinaten: 40° 51′ 33″ N, 19° 50′ 33″ O
Daten zum Bauwerk
Sperrentyp Schüttdamm
Bauzeit 1959–1962
Höhe des Absperrbauwerks 11 m
Bauwerksvolumen 13 000 000 m³
Kronenlänge 3 481 m
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 31,72 m ü. A.
Wasseroberfläche 8,1 km²
Speicherraum 65 000 000 m³
Besonderheiten

Größter Wasserspeicher Albaniens für Bewässerung

Der See wurde in den Jahren 1959 bis 1962 angelegt.[3] Er ist rund vier Kilometer lang und über zweieinhalb Kilometer breit. Die Fläche beträgt 8,1 Quadratkilometer,[4] das Volumen – ursprünglich – 60 oder 65 Millionen Kubikmeter.[4][5] Der See ist nach dem Dorf Thana am Nordwestende benannt. Häufig findet sich auch die Bezeichnung Wasserspeicher Murriz (albanisch Ujëmbledhës i Murrizit), der auf das Dorf Murriz Bezug nimmt, das gleich unterhalb des Damms in einer Flussschlaufe des Seman liegt.

Die maximale Stauhöhe soll 32 m ü. A. betragen,[4] während auf offiziellen Karten der Wasserspiegel mit 28 m ü. A. angegeben ist.[6] Der Damm ist 3,5 Kilometer lang und je nach Quelle 11 – 12,5 Meter hoch.[3][4] Er schließt den See nach Südwesten über den Großteil seiner Länge hin ab.

Mit dem See kann eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 32'800 Hektar im Umland von Lushnja bewässert werden.[1] Früher wurde die Fläche sogar mit 35'100 Hektar angegeben.[3] Das Speicherbecken trug wesentlich zur Melioration und Entsumpfung der Myzeqe-Ebene bei.[5] Mittels eines 37 Kilometer langen Kanalnetzes wurden pro Jahr bis zu 132 Millionen Kubikmeter Wasser verteilt,[3] unter anderem bis ins Gebiet von Divjaka.[1]

Wasser wird dem See über einen Rund zwei Kilometer langen Kanal vom Devoll zugeleitet. Es wird mittels eines Sperrwerks beim Dorf Vlashuk abgezweigt. Der Kanal konnte bis zu 30 m³/s führen.[5] Im Schnitt wird mit einem Zufluss in das Becken von 7,71 m³/s gerechnet.[4] Das Wehr bei Vlashuk am Devoll hat eine Länge von 1147 Metern. Die Höhe der Gewichtsstaumauer beträgt sieben Meter.[4]

Der Wasserspeicher wurde auch für Fischzucht genutzt.[5] Im See leben Karpfen, Aal und Äschen.[7]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Etleva Xhajanka: Investimi në rezervuarin e Thanës – 32800 ha tokë bujqësore hyjnë në sistemin e ujitjes. In: Agjencia Telegrafike Shqiptare. 20. Dezember 2018, abgerufen am 23. September 2019 (albanisch).
  2. Akademia e Shkencave e RPSSH (Hrsg.): Gjeografia fizike e Shqipërisë. Band 2: Vështrim fiziko-gjeografik krahinor. Tirana 1991, S. 491.
  3. a b c d Dhimitër Vogli: Fjalor enciklopedik shqiptar. Hrsg.: Akademia e Shkencave e RPSSH. Tirana 1985, Ujëmbledhësi i Thanës, Ujëmbledhësit, S. 1128.
  4. a b c d e f Arjan Jovani, Gjergj Thomai, Luljeta Fortuzi, Fatjon Shah: Digat kryesore në Shqipëri. Main Dams in Albania. Hrsg.: Komiteti Kombëtar i Digave të Mëdha, Arkivi Qendror Teknik i Ndërtimit. Flesh, Tirana 2021, ISBN 978-9928-34613-1, S. 151 ff. (albcold.gov.al [PDF; abgerufen am 4. Februar 2023]).
  5. a b c d Niko Pano: Pasuritë ujore të Shqipërisë. Akademia e Shkencave e Shqipërisë, Tirana 2008, ISBN 978-99956-10-23-4, S. 349.
  6. Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-112-B Beleshi. 4. Auflage. 1984
  7. Ministria e Bujqësisë dhe Zhvillimit Rural (Hrsg.): Plani i menaxhimit mjedisor dhe social (ESMP) – Murriz Thana (Deget e Krutjes dhe Terbufit) – I pershtatur. Tirana Juli 2016 (bujqesia.gov.al [PDF; abgerufen am 23. September 2019]).