Wasserrübenvergilbungsvirus

Art der Gattung Polerovirus

Der Wasserrübenvergilbungsvirus (Rübenvergilbungsvirus, englisch Turnip yellows virus, Akronym TuYV; Spezies Polerovirus TUYV) gehört ebenso wie die Gelbverzwergungsviren der Gersten in die Ordnung Tolivirales.[3][4][5] Früher werden gelegentlich die Bezeichnungen Beet western yellows virus (BWYV), Beet mild yellows virus (BMYV), Turnip mild yellows virus (TuMYV), Malva yellows virus, Radish yellows virus und Brassica yellows virus (BrYV) verwendet. Aufgrund von Sequenzvergleichen konnten diese unterschiedlichen Isolate alle der gleichen Virusspezies zugeordnet werden. Einen ähnlichen englischen Namen hat auch das nicht verwandte Gelbe-Rüben-Mosaikvirus (auch Rüben-Gelbmosaikvirus), nämlich Turnip yellow mosaic virus (TYMV; Spezies Tymovirus brassicae) aus der Ordnung Tymovirales .[3][4]

Wasserrübenvergilbungsvirus

Verfärbter Winterraps in Thüringen, Oktober 2017

Systematik
Klassifikation: Viren
Realm: Riboviria[2]
Reich: Orthornavirae[1]
Phylum: Kitrinoviricota[1]
Klasse: Tolucaviricetes[1]
Ordnung: Tolivirales[1]
Familie: Luteoviridae
Gattung: Polerovirus
Art: Polerovirus TUYV
Unterart: Turnip yellows virus
Taxonomische Merkmale
Genom: ss(+)RNA
Symmetrie: ikosaedrisch
Wissenschaftlicher Name
Turnip yellows virus
Kurzbezeichnung
TuYV (BrYV/BWYV)
Links

Biologie

Bearbeiten

Das Virus sitzt im Phloem der Pflanze[6] und tritt vor allem als Raps-Schädling in Erscheinung, befällt aber auch andere Kreuzblütler (Brassicaceae) wie Rübsen, Ölrettich, Senfarten und Kohlgemüsearten. Als Wirtspflanzen kommen ferner Erbse, Lupine, Ackerbohne, Phacelia, Spinat, Löwenzahn, Klatschmohn, Kreuzkraut, Zinnie, Tabak und andere infrage.[5]

Die Verbreitung erfolgt durch Blattläuse und beim Raps häufig von der Grünen Pfirsichblattlaus Myzus persicae.[5]

Beim Winterraps verfärben sich die Blattränder der Rapspflanze bereits im Herbst rötlich bis violett.[7] Da Blattverfärbungen auch durch Staunässe, Kälte, Bodenverdichtungen, Strohmatten im Boden oder Nährstoffmangel ausgelöst werden können, sollte der Virus durch weitere Untersuchungen nachgewiesen werden.[6]

Die befallenen Pflanzen zeigen ein schwächeres Wachstum und einen geringeren Ertrag.[5]

Fußnoten

Bearbeiten
  1. a b c d ICTV: ICTV Master Species List 2019.v1, New MSL including all taxa updates since the 2018b release, March 2020 (MSL #35)
  2. ICTV Master Species List 2018b v2 MSL #34v, März 2019
  3. a b ICTV: Taxonomy Browser.
  4. a b ICTV: Virus Metadata Resource (VMR).
  5. a b c d Dr. A. Habekuß: Das Wasserrübenvergilbungsvirus – eine Gefahr für den Rapsanbau?, Julius Kühn-Institut, Institut für Resistenzforschung und Stresstoleranz, Quedlinburg
  6. a b Mareike Schaardt: Bedeutung des Wasserrübenvergilbungsvirus im Winterraps – Biologie des Erregers und Auswertung von Untersuchungen aus bundesweiten Sortenversuchen, Diplomarbeit im Studienfach Phytomedizin, Mai 2007, Fachhochschule Kiel - Fachbereich Landbau, Osterrönfeld
  7. Monitoring des Auftretens des Wasserrübenvergilbungsvirus (Turnip yellows virus, TuYV) im Winterraps in Deutschland, Forschungsprogramm 2017 des Forschungsinformationssystem Agrar und Ernährung (FISA) - Informationsportal des Bundes und der Länder