Was wir fürchten ist eine deutsche Miniserie, die als erstes Neoriginal im Horror-Genre angesiedelt ist. Die Erstveröffentlichung der Serie war am 20. Oktober 2023 in der ZDFmediathek[1] und am 31. Oktober 2023 im Programm von ZDFneo.[2] Gedreht wurde 2022 in Prag und Umgebung.[3]

Fernsehserie
Titel Was wir fürchten
Produktionsland Tschechien
Originalsprache Deutsch
Genre Horror, Mystery, Drama
Erscheinungsjahr 2023
Länge 45 Minuten
Episoden 6 in 1 Staffel
Produktions­unternehmen Bavaria Fiction GmbH
Regie Daniel Rübesam
Drehbuch Judith Angerbauer
Daniel Rübesam
Torsten Lenkeit
Produktion Karsten Günther
Nina Maag
Musik Anna Kühlein
Kamera Roland Stuprich
Schnitt Linda Bosch
Erstausstrahlung 20. Okt. 2023 auf ZDFmediathek
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Lisa (Mina-Giselle Rüffer) zieht mit ihrer Mutter Franka (Marie Leuenberger) in das abgelegene Großstetten im Schwarzwald. Franka, die neue Polizeichefin des Ortes, erhofft sich von dem Umzug vor allem einen Neuanfang für ihre Tochter. Die 17-Jährige wurde an ihrer alten Schule wegen ihrer Panikattacken gemobbt. Während Lisa vorsichtig Kontakt zu ihren neuen Mitschülern aufnimmt, wird sie bei der Gedenkfeier für die Opfer eines Amoklaufs an ihrer Schule Zeugin eines grausamen Selbstmords.

Simon (Paul Ahrens), ebenfalls Schüler in Großstetten, wird von seinen Eltern derweil zur Rede gestellt: Sie haben herausgefunden, dass er schwul ist. Simons Vater Karl (Peter Jordan), Pfarrer einer strenggläubigen freikirchlichen Gemeinde, überzeugt seinen Sohn, sich einer Konversionstherapie zu unterziehen.

Folgen Bearbeiten

  1. Jahrestag
  2. Der rote Teufel
  3. Narren
  4. Familienbande
  5. Gefangen
  6. Erlösung

Rezeption Bearbeiten

Dieter Oßwald lobt: "Gegen diese Geisterbahn ist Netflix wie Kinderstunde." Er hebt "das leinwandpräsente Schauspiel-Trio Mina-Giselle Rüffer ("Druck"), Paul Ahrens ("Druck") sowie Alessandro Schuster ("Das Boot")" hervor, das sich "als charismatischer Coup mit enormem Empathie-Potenzial erweist". "Die Widerwärtigkeit jener "Konversionstherapie" derart souverän unaufgeregt zu entlarven, macht diese Geisterstunde zum perfekten Halloween-Abend: Horror mit Haltung."[4]

Rainer Tittelbach bewertet die Serie auf tittelbach.tv mit 4,5 Sternen. Er befindet: "Die Jugend liebt Mystery & Horror. Umso besser, wenn dabei wie hier spannende Unterhaltung mit psychologischem Mehrwert entsteht. Der viereinhalbstündige Sechsteiler setzt auf Krimi-, Mystery- und Horrorelemente, ohne das Drama, die Konflikte der jugendlichen Charaktere mit ihren Eltern, als dramaturgisches Fundament zu vernachlässigen. Außerdem sind komplexe, anschlussfähige Themen unaufdringlich in die Narration eingebunden: Mobbing unter Schülern, Ausgrenzung als pädagogische Strategie, der Glaube als Freibrief für unmenschliches Verhalten, dargestellt an einer sektiererischen religiösen Gemeinschaft, die jungen Männern ihre Homosexualität abzutrainieren versucht."[5]

Tilman P. Gangloff wertet die jugendlichen Mitwirkenden als ausnahmslos gut geführt, allen voran Mina-Giselle Rüffer, deren schauspielerische Leistung er als "hervorragend" bezeichnet. Gangloff hebt darüber hinaus die Erzählstruktur und Musikkomposition hervor: "Als das Drehbuch (Chefautorin: Judith Angerbauer) schließlich offenbart, wie die Ebenen tatsächlich miteinander zusammenhängen, ist der Knüller allerdings genauso wirkungsvoll wie die vielen Schockmomente, bei denen die Musik (Anna Kühlein) wie ein Messer ins Trommelfell sticht."[6]

Timo Niemeier urteilt in seiner Kritik auf DWDL.de, dass "Was wir fürchten" auf "vielen Ebenen gelungen sei" und oft spielend leicht zwischen den Genres Horror, Mystery und Teenager-Drama wechsle. Besonders hebt er die Musikkomposition und schauspielerischen Leistungen hervor: "Die Musik verstärkt die Grusel-Wirkung, die von "Was wir fürchten" ausgeht, in den meisten Fällen noch um ein Vielfaches und ist preiswürdig. Apropos preiswürdig: Das ist auch der Cast, allen voran die Jung-Schauspieler rund um Mina-Giselle Rüffer und Paul Ahrens. (...) Und dann wäre da ja auch noch Leon, verkörpert von Alessandro Schuster, ein sensibler Junge, der durch den Amoklauf vor einem Jahr noch immer schwer traumatisiert scheint - und auch noch unter seinem herrischen Vater leidet. Zu nennen wäre im Cast auch Christopher Schärf, der den Chef der Konversionstherapie gleichzeitig so normal und doch psychopathisch darstellt, dass man als Zuschauer nie wissen kann, was er als nächstes macht."[7]

Produktion Bearbeiten

Hauptdarsteller Paul Ahrens sagt über das Projekt: „Vor diesem Film war mir gar nicht bewusst, dass dieses Thema eine solch extreme Aktualität besitzt, gerade auch in Deutschland. Bislang hatte ich "Konversionstherapie" nur mit den USA in Verbindung gebracht. Je mehr ich mich im Vorfeld damit beschäftigte, desto schockierter bin ich gewesen. Umso wichtiger finde ich, solche Geschichten zu erzählen und diese Themen zu behandeln.“[8]

Verweise Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Neue Serien: ZDFneo setzt im Herbst auf Grusel und Klimakleber digitalfernsehen.de, abgerufen am 20. Februar 2021
  2. ZDF-Herbststarts für „Was wir fürchten“, „Aufgestaut“ & „Jenseits der Spree“
  3. Bavaria produziert Young-Adult-Serie für Neo.
  4. Dieter Oßwald: Horror mit Haltung gegen Homophobie. Abgerufen am 28. Oktober 2023 (deutsch).
  5. Rainer Tittelbach: Serie „Was wir fürchten“. In: tittelbach.tv. 14. Oktober 2023, abgerufen am 17. Oktober 2023.
  6. Tilmann P. Gangloff: Neue Serie: „Was wir fürchten“: Wahn oder Wirklichkeit? ZDF garantiert Nervenkitzel. In: Aachener Zeitung. 18. Oktober 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  7. Timo Niemeier: "Was wir fürchten": Starker Halloween-Horror bei ZDFneo. 31. Oktober 2023, abgerufen am 31. Oktober 2023.
  8. Dieter Oßwald: Warum ist "Homo-Heilung" noch immer aktuell, Paul Ahrens? In: queer.de. Abgerufen am 22. Oktober 2023.