Walter Rudolf Kirschbaum

deutsch-amerikanischer Neurologe und Psychiater

Walter Rudolf Kirschbaum (* 26. April 1894 in Duisburg; † 15. August 1982) war ein deutsch-amerikanischer Neurologe und Psychiater. Als Jude musste er 1939 emigrieren.

 
Stolpersteine vor dem Eingang zum Hauptgebäude O 10 des Universitätsklinikums Hamburg, darunter Stolperstein für Walter Rudolf Kirschbaum

1919 wurde Kirschbaum in Berlin promoviert. Seit 1927 war er als Abteilungsarzt in der Hamburger Staatskrankenanstalt Friedrichsberg tätig. Als Privatdozent lehrte er 1933 Psychiatrie an der Universität Hamburg, im März 1934 wurde ihm die Lehrerlaubnis entzogen. Danach führte er noch eine Privatpraxis als Psychiater in seiner Wohnung. Nach dem Novemberpogrom 1938 war Kirschbaum zeitweise im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. 1939 konnte er nach England und dann in die USA emigrieren. 1948 wurde er Assistant professor an der Universität Chicago, 1958 Associate professor. 1964 wurde er emeritiert. 1968 schrieb er über die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.

Schriften

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  • Jakob-Creutzfeldt Disease, New York 1968.

Literatur

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  • Hendrik van den Bussche: Die Hamburger Universitätsmedizin im Nationalsozialismus. Dietrich Reimer Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-496-02870-3, S. 59.
  • Kirschbaum, Walter, in: Michael Grüttner, Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse, de Gruyter/Oldenbourg, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-123678-0, S. 154.
  • Jürgen Peiffer: Hirnforschung in Deutschland 1849 bis 1974: Briefe zur Entwicklung von Psychiatrie und Neurowissenschaften sowie zum Einfluss des politischen Umfeldes auf Wissenschaftler. Springer, 2004, S. 1087.
  • Biographical Directory of Fellows and Members of the American Psychiatric Association. New York: R. R. Bowker Co., 1950, S. 418.