Walter Grandpair

deutscher Oberstaatsanwalt und Menschenrechtsaktivist

Walter Grandpair ist ein ehemaliger deutscher Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth.

Tätigkeit als Oberstaatsanwalt

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Als Oberstaatsanwalt untersuchte Walter Grandpair seit 1998 die Fälle von während der Zeit der argentinischen Militärdiktatur verschwundenen Deutschen (Desaparecidos). Diese Fälle wurden von der Koalition gegen Straflosigkeit eingereicht, einem in Nürnberg ansässigen Zusammenschluss von Menschenrechts- und Nichtregierungsorganisationen, die sich gegen eine Amnestierung von Angehörigen der argentinischen Militärregierung 1976–1983 im Zusammenhang mit der Tötung und dem Verschwindenlassen deutscher Staatsangehöriger wendet sowie deren Verurteilung vor einem bundesdeutschen Gericht anstrebt. Grandpair untersuchte auch die Fälle der verschwundenen Gewerkschafter von Mercedes-Benz Argentinien,[1] sowie das Verschwindenlassen von Kindern einiger zur Zeit des Nationalsozialismus aus Deutschland geflüchteter Juden.

Seine Auslieferungsanträge und darauf basierende internationale Haftbefehle des Amtsgerichts Nürnberg-Fürth gegen Mitglieder der argentinischen Militärjunta, General Jorge Videla, Admiral Emilio Massera und General Guillermo Suárez Mason, in den Jahren 2001 bis 2003 wegen der Ermordung zweier junger Deutscher, Elisabeth Käsemann und Klaus Zieschank, haben einen großen Beitrag zur Aufhebung des Schlussstrichgesetzes in Argentinien geleistet. Dabei hat er mit großem Engagement mit anderen Staatsanwälten und Richter in Italien und Spanien (Baltasar Garzón) zusammengearbeitet.

Im Berufungsverfahren gegen den Erlanger Holocaustleugner Johannes Lerle wegen Volksverhetzung vertrat Walter Grandpair vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth die Anklage.[2]

Politischer Aktivismus

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Grandpair ist auch als Unterstützer der antifaschistischen Initiative „Recht gegen Rechts“ des Kreisjugendrings Nürnberg in Erscheinung getreten.[3]

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  • Recht gegen Rechts, antifaschistisch orientierte Broschüre des Kreisjugendrings Nürnberg

Einzelnachweise

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  1. Gina Pellarini: Verschleppt in Argentinien. Deutsche Welle, 10. August 2002. Abgerufen am 9. Februar 2011.
  2. Urteil des Landgerichts Nürnberg-Fürth (PDF; 72 kB), Aktenzeichen 11 Ns 404 Js 45504/2006. Abgerufen am 8. Februar 2011.
  3. Impressum (Memento des Originals vom 20. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.recht-gegen-rechts.de der Website von „Recht gegen Rechts“. Abgerufen am 8. Februar 2011.