Vulfpeck

US-amerikanische Funkband

Vulfpeck ist eine US-amerikanische Funkband aus Ann Arbor, Michigan, die 2011 gegründet wurde. Inzwischen erscheinen über das bandeigene Label Vulf Records auch verschiedene andere Projekte der Bandmitglieder.

Vulfpeck
Vulfpeck-Logo mit dunklem Hintergrund

Vulfpeck-Logo mit dunklem Hintergrund

Vulfpeck mit Gästen in Portland, Oregon (2017)
Allgemeine Informationen
Herkunft Ann Arbor, Michigan, USA
Genre(s) Funk
Gründung 2011
Website www.vulfpeck.com
Gründungsmitglieder
Jack Stratton
Joe Dart
Theo Katzman
Woody Goss
Live- und Session-Mitglieder
Joey Dosik
Antwaun Stanley
Cory J. Wong

Geschichte Bearbeiten

Als Jack Stratton 2011 ein Interview mit dem deutschen Produzenten Reinhold Mack las, kam ihm die Idee, eine deutsche Version der US-amerikanischen Session-Musiker der 1960er Jahre zu gründen. Diese Idee setzte er bald darauf mit der Gründung Vulfpecks zusammen mit Joe Dart, Theo Katzman und Woody Goss an der Universität Michigan in Ann Arbor in die Tat um.[1][2]

Schnell erlangte sie Bekanntheit auf YouTube, wo sie im regelmäßigen Abstand Musikvideos zu ihren Songs veröffentlichte, die stets in betont geringer technischer Qualität produziert waren. Die meisten Videos der Band entstanden in Proberäumen und wurden mit Handys gefilmt.

2014 sorgte die Band für Aufsehen, als sie mit Sleepify ein Album auf Spotify veröffentlichten, das nur aus Stille bestand. Indem die Fans das Album nachts in Dauerschleife abspielten, sollte so eine kostenlose Tour finanziert werden. Nach anfänglicher Weigerung zahlte Spotify die durch die Aktion verdienten 20.000 US-Dollar aus, und die Tour konnte tatsächlich stattfinden.[3][4]

Nach dieser Aktion änderte Spotify die Geschäftsbedingungen und entfernte das Album von der Plattform.[5][6]

Am 19. September 2017 spielte die Band im Astra in Berlin ihr erstes Deutschlandkonzert. Die 1500 Karten für das Konzert waren bereits im Vorverkauf ausverkauft.[7]

Mitglieder Bearbeiten

  • Jack Stratton wuchs in Cleveland Heights, Ohio, auf und begann schon in jungen Jahren Schlagzeug zu spielen. Er wurde von Bernard Purdie und The Meters beeinflusst. Im College leitete er eine Band namens Groove Spoon. Er ist für das Management und die Produktion von Vulfpeck verantwortlich.[8][9]
  • Joe Dart wuchs in Harbor Springs, Michigan, auf und begann im Alter von 8 Jahren mit dem Bass. Er wurde von Flea beeinflusst. In der Highschool spielte er in einer von Phish inspirierten Jam-Band. Er bezeichnet Pino Palladino, Rocco Prestia und Verdine White als seine Lieblingsbassisten.[10][11]
  • Theo Katzman ist auf Long Island, New York, aufgewachsen. Als Teenager spielte er Schlagzeug, Gitarre und schrieb Songs. Im College war er Mitglied der Band My Dear Disco. Seine Solowerke sind von Folk und Rock inspiriert. Seit 2011 hat er vier Studioalben veröffentlicht, darunter "Heartbreak Hits" (2017).[12][13] Auf der daran anschließenden Europatournee entstand das Livealbum "My Heart ist Live In Berlin".
  • Woody Goss wuchs in Skokie, Illinois, auf und begann im Alter von 7 Jahren mit dem Klavierspielen. Er wurde von Thelonious Monk beeinflusst und begeisterte sich für Jazz und später für Funk. Im College trat er mit mehreren Bands auf. 2016 veröffentlichte er das Album Solo Rhodes.[14][15]
  • Joey Dosik wuchs in Los Angeles, Kalifornien, auf und begann schon früh Klavier zu spielen. In seinen frühen Teenagerjahren begann er mit dem Saxofon und wurde von Jazz und Soulmusik angezogen. Beeinflusst vom Altsaxofonisten Arthur Blythe trat er in der Musikszene des Leimert Park in Los Angeles auf, die seine musikalische und kulturelle Perspektive auf den Jazz prägte. 2012 veröffentlichte er seine erste Solo-EP und eine zweite 2016.[16]
  • Antwaun Stanley ist ein R&B-Sänger und Songwriter aus Ann Arbor, Michigan.
  • Cory J. Wong

Weitere Projekte Bearbeiten

2018 veröffentlichte das bandeigene Label Vulf Records mit The Fearless Flyers eine EP des gleichnamigen Quartetts zusammen mit Sandra Crouch, Blake Mills und Elizabeth Lea. Das Quartett besteht aus dem Schlagzeuger Nate Smith, dem Bassisten Joe Dart sowie den Gitarristen Cory Wong und Mark Lettieri.[17] 2019 veröffentlichte das Label mit The Fearless Flyers II eine zweite EP des Quartetts mit Chris Thile und Joey Dosik.[18] Keyboarder Woody Goss veröffentlichte 2020 zusammen mit Jeremy Daly das Album Strange Satisfaction.

2022 veröffentlichte Jack Stratton unter dem Vulf Records Label und dem Namen Vulfmon das Album Here We Go Jack.[19] Im Jahr darauf folgte sein zweites Soloalbum Vulfnik. Ebenfalls im Jahr 2022 veröffentlichte er als Mitglied des Trios Yiddishe Pirat und ebenfalls unter dem Vulf Records Label das Album Klezmer Klezmer Klezmer, das ausschließlich Klezmermusik ohne Gesang enthält. Er spielt das Schlagzeug, während auf fast allen Songs Michael Winograd die Klarinette und Josh Dolgin das Klavier spielen.[20]

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

  • 2014: Sleepify
  • 2015: Thrill of the Arts
  • 2016: The Beautiful Game
  • 2017: Mr. Finish Line
  • 2018: Hill Climber
  • 2022: Schvitz

Weitere Veröffentlichungen Bearbeiten

  • 2011: Mit Peck
  • 2012: Vollmilch
  • 2013: My First Car
  • 2014: Official Statement
  • 2014: Fugue State
  • 2015: Thrill of the Arts
  • 2016: Flow State
  • 2019: Live at Madison Square Garden
  • 2020: The Joy of Music, the Job of Real Estate

Als The Fearless Flyers Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

  • 2020: Tailwinds

Weitere Veröffentlichungen Bearbeiten

  • 2018: The Fearless Flyers
  • 2019: The Fearless Flyers II
  • 2021: Flyers Live at Madison Square Garden
  • 2022: The Fearless Flyers III[21]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Vulfpeck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jenn McKee: Vulfpeck's Jack Stratton talks about U-M, 'Sleepify' and Spotify. 12. Mai 2014, abgerufen am 18. Juni 2023 (englisch).
  2. Jens Uthoff: Vulfpeck in Berlin: Da schwitzt du dir nen Wolf. In: Die Tageszeitung: taz. 21. September 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 1. März 2018]).
  3. Vulfpeck's Half-Joke 'Silent Album' Made Some Serious Cash. In: Billboard. (billboard.com [abgerufen am 1. März 2018]).
  4. Silent album games Spotify to the tune of $20,000. Abgerufen am 1. März 2018 (englisch).
  5. Spotify wirft stilles Album "Sleepify" aus dem Programm. In: stern.de. 8. Mai 2014 (stern.de [abgerufen am 1. März 2018]).
  6. Geld verdienen mit Stille: "Sleepify"-Album nicht mehr auf Spotify. In: Spiegel Online. 8. Mai 2014 (spiegel.de [abgerufen am 1. März 2018]).
  7. VULFPECK · 19.09.2017 · Astra Kulturhaus, Berlin. Abgerufen am 1. März 2018.
  8. Danny Hazan: Can’t fake the funk. In: Medium. 18. Mai 2015, abgerufen am 24. Mai 2019.
  9. Podcast 13: Jack Stratton – Vulfpeck. In: STARTUP MUSICIAN. 2. Oktober 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2020; abgerufen am 24. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  10. Danny Hazan: Can’t fake the funk. In: Medium. 18. Mai 2015, abgerufen am 24. Mai 2019.
  11. Joe Dart Clinic. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Mai 2019 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.ustream.tv (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Danny Hazan: Can’t fake the funk. In: Medium. 18. Mai 2015, abgerufen am 24. Mai 2019.
  13. Vulfpeck's Theo Katzman Discusses The Timing & Inspiration For New Solo Album "Heartbreak Hits". 7. November 2016, abgerufen am 24. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  14. Danny Hazan: Can’t fake the funk. In: Medium. 18. Mai 2015, abgerufen am 24. Mai 2019.
  15. Vulfpeck's Woody Goss Releases Beautiful Album Entitled 'Solo Rhodes'. 12. Januar 2016, abgerufen am 24. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  16. Joey Dosik | Biography & History. Abgerufen am 5. Juni 2021 (englisch).
  17. The Fearless Flyers Release "Bicentennial" Video With TTB's Elizabeth Lea (Watch). 5. Juni 2018, abgerufen am 24. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  18. Vulfpeck Offshoot The Fearless Flyers Announce New Record, Release First Single (Listen). 22. April 2019, abgerufen am 24. Mai 2019 (amerikanisches Englisch).
  19. James Sissler: Vulfmon AKA Jack Stratton Asks "How Much Do You Love Me?" On New Vulf Vault Single Ft. Jacob Jeffries [Video]. 7. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2023 (amerikanisches Englisch).
  20. James Sissler: Vulfpeck Fan Mistakenly Drives 2 Hours To See Jack Stratton's Yiddishe Pirat Klezmer Trio Instead Of Vulfpeck [Video]. 30. Juni 2022, abgerufen am 29. Juni 2023 (amerikanisches Englisch).
  21. The Fearless Flyers - The Fearless Flyers III (EP). In: Funky Duck Vinyl. The Fearless Flyers, abgerufen am 26. Februar 2023.