Vladimir Magdić

kroatischer Bildhauer, Maler und Comiczeichner sowie Illustrator

Vladimir Magdić (* 6. März 1931 in Dubrovnik; † 13. Mai 2011 in Hannover)[1] war ein im damaligen Jugoslawien und heutigem Kroatien geborener Bildhauer, Illustrator, Maler und Zeichner.[2]

Leben Bearbeiten

Nach seinem Abitur begann Vladimir Magdić ab 1950 mit dem Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Zagreb. Währenddessen absolvierte er sein Volontariat in Walter Neugebauers Studio Duga, „dem Gründer der Zagreber Schule“. Dabei erlernte er, laut eigener Aussage „so ganz nebenbei“, die Techniken des Comic-Zeichnens und der Trickfilm-Animation. 1955 schloss Magdić sein Studium mit einem Diplom ab und wurde im selben Jahr in den kroatischen Künstlerverband Hrvatsko društvo likovnih umjetnika[3] aufgenommen. Bald darauf beschickte der Bildhauer erste Ausstellungen.[4]

1956 siedelte Vladimir Magdić gemeinsam mit der „Gruppe Neugebauer“ nach München über, um Comics und Trickfilme für Rolf Kauka zu zeichnen. In Kaukas Verlag lernte Magdić seine spätere Ehefrau Inge kennen.[4]

 
Infotafel des Pinkenburger Kreises von 1991 zum Buchenhof am Kapellenbrink 6 und 8, zu dem auch das spätere Grafik Atelier Magdić gehörte
 
Das Grafik Atelier Magdić in dem denkmalgeschützten Dreiständerhaus aus dem 18. Jahrhundert

1969 zog die Familie Magdić in den damaligen hannoverschen Stadtteil Buchholz (heute: Groß-Buchholz), um dort „mit gleichgesinnten idealistischen Familienmitgliedern“ und einigen Freunden den Buchenhof zu restaurieren. Unter künstlerischer Anleitung von Vladimir Magdić wurde dabei zunächst der Giebel des Haupthauses wieder hervorgehoben. Ein Ergebnis der Arbeiten war 1974 der zweite Preis im Fassaden-Wettbewerb der Stadt Hannover sowie zahlreiche Veröffentlichungen, darunter in dem jährlich erscheinenden Kalender Am hohen Ufer. Später wurden auch die Nebengebäude des Buchenhofes restauriert sowie der von der Familie Magdić bewohnte Altenteilerhaus.[4]

So entstanden in dem vom historischen Bauernhaus zum Künstlerhaus von Inge und „Vlado“ Magdić umfunktionierten Gebäude „hinter Ebelings Tenne“ Geschichten mit Comicfiguren wie Fix und Foxi, Tom und Klein Biberherz, Micky Maus und Donald Duck[4] oder Asterix und Obelix,[5] aber auch die animierten Mainzelmännchen für das ZDF. In Groß-Buchholz entstanden jedoch auch Werke wie beispielsweise Aquarelle, Zeichnungen, Grafiken und Kunstdrucke, die Besuchern des Groß-Buchholzer Künstlerhauses zugänglich waren.[4]

Vladimir Magdić war Mitglied der Künstlergruppe NEXUS[2] und wurde 1986 Mitglied im Bund Bildender Künstler (BBK), an dessen Ausstellungen er mehrfach beteiligt war.[4]

Im Alter von 80 Lebensjahren starb Vladimir Magdić. Die Trauerfeier fand am 20. Mai 2011 auf dem Stadtfriedhof Lahe statt.[1]

Das Grafik Atelier Magdić unter der Adresse Groß-Buchholzer Kirchweg 66 in Hannover[6] hat seine Frau Ingeborg Magdić heute zum „Museum“ umfunktioniert.[7]

Ausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

Gemeinschaftsausstellungen Bearbeiten

Vladimir Magdić stellte gemeinsam mit dem BBK aus

Einzelausstellungen Bearbeiten

Bekannte Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • 1991: Ehemaliges Backhaus des Vollmeierhofes Reinecke, Groß-Buchholzer-Kirchweg 66, Radierung, handschriftlich signiert EA, MAGDIC 91[4]
  • 1995: Nordseite des Giesecke-Hofes mit Kirchturm der Matthiaskirche und Fernsehturm, Aquarell, Titelbild auf dem Umschlag des Buches von Friedrich-Wilhelm Busses Groß-Buchholz ... (siehe Literatur)

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Friedrich-Wilhelm Busse: Vladimir Magdić, ein kroatischer Künstler in Buchholz, in ders.: Groß-Buchholz. Bilder und Geschichten aus alten und neuen Tagen, Band II, 1. Auflage, hrsg. vom Pinkenburger Kreis, Horb am Neckar: Geiger-Verlag, 1995, ISBN 3-89570-062-2, S. 39–49
  • Elizabeth Schwiontek (Red.): KunstKonturen – KünstlerProfile. Geschichte und Gegenwart des BBK Niedersachsen, hrsg. vom Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler für Niedersachsen, Hannover: BBK Niedersachsen, 1998, ISBN 3-00-002800-5, S. 278

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Traueranzeige vom 18. Mai 2011 in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung; online zuletzt abgerufen am 16. Dezember 2014
  2. a b Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  3. Verzeichnis auf HDLU.hr, Abruf am 17. Jänner 2021
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q Friedrich-Wilhelm Busse: Vladimir Magdić ... (siehe Literatur)
  5. Michael Krowas: Schluck! Ein Museum! ... (siehe unter dem Abschnitt Medienecho)
  6. Vergleiche das Impressum der Webseite grafik-atelier-magdic.de
  7. Michael Krowas: Schluck! Ein Museum! / 2011 starb der Zeichner Vladimir Magdic - seine Frau Ingeborg hat aus ihrem Haus einen kleinen Comic-Wallfahrtsort gemacht, in: Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ) vom 26. August 2014, S. 14