Virga Jesse (Wurzel Jesse), WAB 52, ist ein Graduale von Anton Bruckner.

Geschichte

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Der Text entstammt dem Graduale der Commune-Messe an Marienfesten. Die Motette, die am 3. September 1885 komponiert wurde, war möglicherweise für die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen der Diözese Linz bestimmt. Doch wie die Ecce sacerdos magnus, das Bruckner komponierte A.M.D.G. für dieses Ereignis wurde es dort nicht aufgeführt.[1][2] Es wurde am 8. Dezember 1885 in der Wiener Hofmusikkapelle zum Fest der Unbefleckten Empfängnis aufgeführt.[1]

Das Originalmanuskript wird in der Österreichischen Nationalbibliothek archiviert und es gibt Transkriptionen davon in der Wiener Hofmusikkapelle und im Stift Kremsmünster.[3] Die Motette wurde zusammen mit drei anderen Graduales herausgegeben (Locus iste, WAB 23, Christus factus est, WAB 11, und Os justi, WAB 30), von Theodor Rättig, Wien im Jahre 1886.[1] Die Motette ist in Band XXI/34 der Gesamtausgabe herausgegeben.[4]

Einstellung

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Dieses 91-TaktGraduale in e-Moll ist für gemischten Chor a cappella. Im ersten Teil des Verses Virga jesse floruit (Takte 1–20) verwendete Bruckner zweimal das Dresdner Amen auf das Wort floruit (Takte 7–9 und 17–19).[1] Der letzte Teil (Takte 63–91) besteht wie im früheren Inveni David WAB 19, von einem Halleluja, für das sich Bruckner vom Hallelujah des Messiah von Händel inspirieren ließ, über das er oft auf der Orgel improvisiert hatte.[5] Die Motette endet pianissimo durch die Tenorstimme auf einer Fermate.[6]

Max Auer hält sie für die vollendetste und großartigste a cappella Motette des Komponisten.[6] Auch der Bruckner-Biograf Howie nennt dieses Werk „eine der schönsten Motetten Bruckners“.[2]

Diskografie

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Die erste Aufnahme von Bruckners Vexilla regis fand 1931 statt:

Eine Auswahl aus den rund 80 Aufnahmen:

Literatur

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  • Max Auer: Anton Bruckner als Kirchenmusiker, G. Bosse, Regensburg 1927.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XXI: Kleine Kirchenmusikwerke, Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Hans Bauernfeind und Leopold Nowak (Hrsg.), Wien 1984/2001.
  • Cornelis van Zwol: Anton Bruckner 1824–1896 – Leven en werken, ed. Thoth, Bussum 2012, ISBN 978-90-6868-590-9.
  • Uwe Harten: Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag, Salzburg 1996, ISBN 3-7017-1030-9.
  • A. Crawford Howie: Bruckner and the Motet. In: John Williamson (Hrsg.): The Cambridge companion to Bruckner. Cambridge Companions to Music, Cambridge University Press, 2004, ISBN 978-0-521-00878-5.
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Einzelnachweise

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  1. a b c d C. van Zwol, S. 708.
  2. a b A. C. Howie, S. 61.
  3. U. Harten, S. 467.
  4. Gesamtausgabe – Kleine Kirchenmusikwerke
  5. C. van Zwol, S. 705.
  6. a b M. Auer, S. 73–77.