Victoria Yar Arol

Politikerin in Sudan

Victoria Yar Arol (arabisch فيكتوريا يار أرول; geb. 1948; gest. 1980) war eine sudanesische Politikerin. Sie war die erste Frau aus dem südlichen Sudan, welche an der Universität Khartum studierte. Als Politikerin hatte sie später Sitze inne, sowohl in der Regional Assembly der Provinz Bahr al-Ghazal, als auch in der Nationalversammlung.

Leben Bearbeiten

Victoria Yar Arol wurde 1948 im Sudan geboren.[1][2] Sie war die Tochter eines Stammeshäuptlings der Dinka, zu dessen Familie mehrere Frauen und 20 bis 30 Kinder gehörten.[3] Arol war die erste in ihrer Familie, die regulär die Schule besuchte.[3] Sie war die erste Frau aus dem Südlichen Sudan (heute: Südsudan), die an der Universität Khartum studierte. Sie graduierte mit einem Abschluss in Wirtschaft und Political Science.[2][4][5]

Arol heiratete Toby Maduot, einen Arzt und Politiker, der später Vorsitzender der Sudan African National Union (SANU) wurde. Mit ihm hatte sie drei Kinder.[6][2] Arol war ebenfalls Mitglied der SANU und die erste Frau, die in die People’s Regional Assembly für die Provinz Bahr el Ghazal gewählt wurde, wo sie Vorsitzende eines Anti-Korruptions-Komitees war.[2][7] Sie wurde 1979 Stellvertretende Ministerin des Regionalsekretariats der Sudanesische Sozialistische Union (SSU).[8] 1979 schlug sie auch vor, die umstrittenen Städte Abyei, Kurmuk und Kafia Kingi wieder an die südliche Region anzugliedern, da diese schon vor der Unabhängigkeit dorthin gehört hatten.[9] Sie erhielt später einen Sitz in der Nationalversammlung des Sudan als Repräsentantin der Frauen.[2]

Tod Bearbeiten

Arol verstarb 1980.[7] Sie wurde von Riek Machar, dem Präsidenten des Südsudan, als Inspiration für Frauen des Südsudan gewürdigt.[5]

Familie Bearbeiten

Victoria Yar Arol war die Tante von Nyandeng Malek Deliech, der Gouverneurin des Bundesstaates Warrap.[10][7] Als Deliech das Ende ihrer Schulausbildung erreichte, holte Arol sie 1977 nach Juba, um dort ihre Studien fortzusetzen. In ihrem Heimatdorf wäre dies unmöglich gewesen.[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kirstin Olsen: Chronology of Women’s History. Greenwood Publishing Group 1994. ISBN 9780313288036 266|url=https://archive.org/details/isbn_9780313288036 Archivlink
  2. a b c d e Arol, Victoria Yar (1948–) Dictionary of Women Worldwide: 25.000 Women Through the Ages. highbeam.com. 1. Januar 2007. Archivlink
  3. a b Louise Fiber Luce: The French-speaking world: an anthology of cross-cultural perspectives. National Textbook Co. 1991: S. 260. google books
  4. Training needs assessment on women leadership in Southern Sudan. (Memento des Originals vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.awcfs.org United Nations Development Programme. awcfs.org.
  5. a b Machar urges South Sudan women to be at the helm of the ship and on the captain’s bridge. In: Sudan Tribune. sudantribune.com 10. März 2011.
  6. Obituary: Dr. Toby Maduot Parek, Chairman of SANU and member of SSLA is dead. In: The New Sudan Vision. newsudanvision.com.
  7. a b c d United Nations: In Sudan. unmis.unmissions.org. S. 16.
  8. Africa Woman. Africa Journal Limited 1979: S. 79. google books
  9. Abu Baker El Obeid: The Political Consequences of the Addis Ababa Agreement. Liber 1980: S. 132. ISBN 9789138055281 google books
  10. Warrap faces „power vacuum“ as governor’s term expires. (Memento des Originals vom 1. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dev.sudantribune.com In: Sudan Tribune. sudantribune.com 5. Dezember 2015.

Weblinks Bearbeiten