Unterwerk

Umspannwerk, das Bahnstrom bereitstellt

Als Unterwerk, auch Bahnumspannwerk[1], Unterstation oder Umformerstation, wird ein Umspannwerk bezeichnet, das Bahnstrom aus dem öffentlichen Stromnetz oder dem Hochspannungs-Bahnstromnetz bereitstellt. Mit Bahnstrom ist hier die Oberleitungs-Spannung der Eisenbahnen, der Oberleitungsbusse, der Stadt- und Straßenbahnen oder der Stromschienen von U- und S-Bahnen gemeint.

Schalt- und Leitungsanlagen eines Unterwerks an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main

In der Schweiz wird jegliche Art von Umspannwerk als Unterwerk bezeichnet, also auch die im öffentlichen Stromnetz verwendeten dreiphasigen Umspannwerke ohne Änderung der Stromart.

Bahnstrom Bearbeiten

Ein Unterwerk unterscheidet sich von anderen Umspannwerken dadurch, dass es mit Bahnstrom arbeitet oder selbst die Stromart in Bahnstrom ändert. Dazu dienen

 
Schaltanlagengebäude des Unterwerks Waiblingen

In Deutschland besitzen die 187[2] Unterwerke der DB Energie üblicherweise eine im Freien untergebrachte 110-kV-Schaltanlage. Beim Unterwerk im Bahnhof Waiblingen wurde, um Geländefläche zu sparen, Ende der 1970er Jahre erstmals in Deutschland eine Konstruktion gewählt, bei der die Schaltanlage in einem Gebäude untergebracht wurde und die Schalter mit Schwefelhexafluorid (SF6) als Isolator eingebaut wurden, d. h. als kompakte gasisolierte Schaltanlage.[3]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Unterwerk – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Friedrich Kießling, Rainer Puschmann, Axel Schmieder: Fahrleitungen elektrischer Bahnen. Planung, Berechnung, Ausführung, Betrieb. 3., wesentlich überarb. und erw. Auflage. Publicis Publishing, Erlangen 2014, ISBN 978-3-89578-407-1, 1.3.2 Verteilung und Zuführung, S. 44.
  2. Elektrischer Bahnenergiemix 2020. In: Elektrische Bahnen. Nr. 9, September 2021, ISSN 0013-5437, S. 381 f.
  3. Jürgen Wedler, Manfred Thömmes, Olaf Schott: Die Bilanz. 25 Jahre Planung und Bau der S-Bahn Stuttgart. Hrsg.: Bundesbahndirektion Stuttgart. Stuttgart 1993, ISBN 3-925565-03-5, S. 285.