Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer
Das Ubbo-Emmius-Gymnasium (UEG) ist ein staatliches Gymnasium in Leer (Ostfriesland). Die Schule wird von etwa 1300 Schülern besucht. Träger der Schule ist der Landkreis Leer.
Ubbo-Emmius-Gymnasium (UEG) | |
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Blick auf den Altbau (1909) von der Ubbo-Emmius-Straße | |
Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1584 |
Adresse |
Ubbo-Emmius-Str. 6–8 |
Land | Niedersachsen |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 13′ 56″ N, 7° 27′ 2″ O |
Träger | Landkreis Leer |
Schüler | etwa 1300 |
Lehrkräfte | etwa 105 |
Leitung | Ute Wieligmann |
Website | www.ueg-leer.de |
GeschichteBearbeiten
Frühere GeschichteBearbeiten
Das Ubbo-Emmius-Gymnasium wurde 1584 von Ubbo Emmius als Lateinschule gegründet und ist daher nach dem Johannes-Althusius-Gymnasium Emden und dem Ulrichsgymnasium Norden das drittälteste Gymnasium Ostfrieslands und zählt zu den ältesten Schulen im deutschsprachigen Raum.
Der vorherige Standort der Schule war das 1853 fertiggestellte Gebäude der Wilhelmine-Siefkes-Schule an der Königstraße in Leer. Am Ende der 1860er genügte das alte Gebäude nicht mehr den Raumanforderungen, da es an Platz für die zunehmende Schülerzahl mangelte.[1] Der dringend gebrauchte Neubau wurde im Zeitraum von 1906 bis 1909 errichtet und schließlich am 27. September 1909 feierlich eingeweiht. Dieser Neubau von 1909 ist noch heute als "Altbau" ein Teil des Schulgebäudes. An der Westseite des Altbaus befand sich in einem Fachwerkbau die Dienstwohnung des Direktors, welcher Anfang der 1970er abgerissen wurde. Im Zweiten Weltkrieg (1939–1945) wurde ein Teil des Altbaus beschädigt.
Bis 1970 war es ausschließlich ein Jungengymnasium. Mädchen konnten zunächst nur mit Ausnahmegenehmigung die Schule besuchen.
Im Jahr 1972 wurde das Gymnasium für Jungen nach Ubbo Emmius benannt, der von 1588 bis 1596 Rektor der damaligen Lateinschule war, und für Schüler beiderlei Geschlechts geöffnet. 1973 wurde eine Erweiterung notwendig, da der Platz in der Schule durch die zunehmende Schülerzahl in Leer nicht mehr ausreichte. Daneben werden je nach Schülerzahl und Schulstruktur auch weitere Gebäude im Umfeld für Unterrichtszwecke genutzt.
Mit der Einführung der Orientierungsstufe wurden die Klassen des Gymnasiums auf die 7.–13. beschränkt. Seit dem Jahr 2004 ist die 5. Klasse wieder die Eingangsstufe.
Geschichte seit 2003Bearbeiten
Das Ubbo-Emmius-Gymnasium ist Mitglied im Verein MINT-EC und Mitglied beim Hochbegabten-Förderverbund des Landkreises Leer. Aufgrund des zukunftsorientierten, vielfältigen und didaktisch erfolgreichen Schulkonzeptes wurde es 2003 mit dem Siemens-Award ausgezeichnet.
Auch zu erwähnen sind Leistungen einiger Schüler des UEGs. So sind Schulchor und Mitglieder des UEG-Symphonieorchesters regelmäßig Gewinner verschiedener Wettbewerbe, auch bei „Jugend musiziert“ bis hin zur Bundesebene. Fast jedes Jahr schaffen es Schüler des Gymnasiums in die Bundesebene bei der Mathematik-Olympiade. 2004 belegte die Homepage des Abiturjahrganges 2004 beim Abisite-Contest des Magazins Der Spiegel den ersten Platz in Niedersachsen.
Das UEG arbeitet mit dem Teletta-Groß-Gymnasium Leer zusammen, das sich in unmittelbarer Nähe befindet. Diese Zusammenarbeit bezieht sich besonders auf die Kursangebote der Gymnasien in der Oberstufe. So ist es möglich, auch Leistungskurse anzubieten, die nur von wenigen Schülern gewählt werden. Die Oberstufen der Gymnasien werden zum Teil in einem gemeinsamen Gebäude unterrichtet.
Das Gymnasium bietet für seine Schüler neben dem normalen gymnasialen Profil spezielle Angebote an. Im bilingualen Zug werden die Schüler in den Fächern Erdkunde und Biologie in englischer Sprache unterrichtet. Schüler des Musikzweiges erhalten zu ihrer normalen Ausbildung speziellen Unterricht in Musik. Auch besteht die Möglichkeit, an englischsprachigem Geschichtsunterricht teilzunehmen.
Einen regelmäßigen Schüleraustausch pflegt das UEG mit dem Lycée Aristide-Briand in Frankreich (Évreux), der Shawnee Heights Highschool in den USA (Topeka/Kansas), der Ye Qianyu Junior Middle School in China (Tonglu) und dem Christelijk Gymnasium Beyers Naudé in den Niederlanden (Leeuwarden).
Im Jahr 2005 wurde die Schülerzeitung Tacheles des UEGs zu einer der besten Schülerzeitungen der Bundesrepublik gekürt. Bei einem bundesweiten Musikprojekt zählte der Musikkurs der elften Klasse zu den besten 30.
Im September 2020 wurde dem Ubbo-Emmius-Gymnasium der Titel "Europaschule" vom niedersächsischen Kultusminister Grant-Hendrik Tonne (SPD) verliehen, worin die Ausrichtung der Schule auf europäische und internationale Zusammenarbeit, Schüleraustauschprogramme und Projektteilnahmen zum Ausdruck kommt.[2]
SchülerBearbeiten
- H.P. Baxxter (* 1964): Der Frontmann der Band Scooter war einige Jahre Schüler des UEG.
- Eike Besuden (* 1948): Fernsehmoderator, Dokumentarfilmregisseur, Drehbuchautor, Produzent.
- Uke Bosse (* 1976): Der TV-Moderator und Spiele-Journalist ging ebenfalls auf die Schule.[3]
- Enno Bunger: Der ehemalige Schüler des Gymnasiums ist ein Pianist mit nationalen Konzerten und Plattenverkäufen.
- Hinrich Buß: Evangelischer Theologe und Landessuperintendent im Sprengel Göttingen
- Karl S. Guthke: Germanist, Kuno Francke Professor of German Art and Culture an der Harvard University
- Hermann Lange (1912–1943): Leiter der Leeraner Gruppe im Bund Neudeutschland, Lübecker Märtyrer
- Horst Milde: SPD-Politiker
- Christian Ohrloff, Ophthalmologe
- Ernst Reuter: Sozialdemokrat, Bolschewist und Kommunist, Oberbürgermeister von Magdeburg und Berlin
- Wilhelm Röpke: Chirurg in Wuppertal, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
- Jochen Schimmang: Deutscher Schriftsteller
- Erich Schmidt-Eenboom: Geheimdienstexperte
- Andy Strauß: Poetry Slammer, Slam Master, Autor und Schauspieler
- Gerrit Manssen: Jurist und Hochschullehrer
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Sonderbeilage "Zur Einweihung des neuen Gebäudes des mit einem Gymnasium verbundenen Real-Gymnasiums zu Leer am 27. September 1909". In: Leerer Anzeigeblatt, 26. September 1909. Aus: Stadtarchiv Leer, 1774–1776.
- ↑ Ubbo-Emmius-Gymnasium Leer - Das UEG als Europaschule. In: Homepage des UEG. Abgerufen am 14. November 2020.
- ↑ Ostfriesen-Zeitung. 25. April 2003.