U 4710 (Kriegsmarine)

Deutsches Unterseeboot im Zweiten Weltkrieg

U 4710 war ein deutsches U-Boot vom Typ XXIII. Es wurde wenige Tage vor Kriegsende in Dienst gestellt und kam nicht mehr zum Einsatz. U 4710 war das letzte deutsche U-Boot, das im Zweiten Weltkrieg in Dienst gestellt wurde.

U 4710 (Kriegsmarine)
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: Typ XXIII
Feldpostnummer: 52 881
Werft: Germaniawerft, Kiel
Bauauftrag: 7. Juli 1944
Baunummer: 952
Kiellegung: Dezember 1944
Stapellauf: 14. April 1945
Indienststellung: 1. Mai 1945
Kommandanten:

Ludwig von Friedeburg

Flottillen:

1. bis 5. Mai 1945
Ausbildungsboot 5. U-Flottille

Einsätze: keine
Versenkungen:

keine

Verbleib: am 5. Mai 1945 in der Geltinger Bucht selbstversenkt, gem. Regenbogen-Befehl

Bau Bearbeiten

Die Germaniawerft in Kiel wurde bereits in den frühen 1930er Jahren durch die Reichsmarine mit dem Bau von U-Booten beauftragt, die unter Bruch der Vereinbarungen des Versailler Vertrages unter Geheimhaltung montiert wurden. Ab Kriegsbeginn wurden die Kieler Werft, neben dem Bau des meistgebauten U-Boot-Typs VII, auch mit Sonderanfertigungen beauftragt. Hier wurden auch die ersten U-Boot-Neuentwicklungen gefertigt, die auf dem Walter-Antrieb basierten, der von Hellmuth Walter auf der Germaniawerft entwickelt wurde. Im Jahr 1945 lieferte die Werft insgesamt 11 „Walter-Boote“ vom Typ XXIII an die Kriegsmarine aus.[1] Die kleineren Boote des Typ XXIII waren für den kurzfristigen küstennahen Einsatz konzipiert, verfügten über keinerlei Artilleriebewaffnung und führten lediglich zwei Torpedos mit sich.

Ende des Bootes Bearbeiten

Der Kommandant des Bootes, Oberleutnant zur See Ludwig Ferdinand von Friedeburg, war der Sohn von Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg, dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, der am 4. Mai in Vertretung von Karl Dönitz die Teilkapitulation zur Vorbereitung der bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnete. Einen Tag später wurde U 4710 in der Geltinger Bucht nahe Flensburg von der Besatzung selbstversenkt.[2] Kommandant von Friedeburg befolgte hiermit den sogenannten Regenbogen-Befehl, der die Selbstversenkung anordnete und die Übergabe der U-Boote an alliierte Streitkräfte untersagte. Diese Anordnung war allerdings bereits am 4. Mai im Rahmen der Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande wieder zurückgenommen worden.

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 2: U-Boot-Bau auf deutschen Werften. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg / Berlin / Bonn 1997, ISBN 3-8132-0512-6, S. 193–209
  2. Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Band 4: Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945. E. S. Mittler und Sohn, Hamburg / Berlin / Bonn 2008, ISBN 978-3-8132-0514-5, S. 358.