U 27 (Bundeswehr)

U 27 (NATO-Bezeichnung S 176) war ein U-Boot der U-Boot-Klasse 206 der Bundesmarine. Es wurde 1974 in Dienst gestellt und im Jahr 1996 ausgemustert und anschließend verschrottet. Ein Umbau zur Klasse 206 A erfolgte nicht.

U 27
U27 auf einer Erprobungsfahrt
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Konventionelles U-Boot
Klasse Klasse 206
Heimathafen Eckernförde
Bauwerft HDW, Kiel
Bestellung Juni 1969[1]
Indienststellung 16. Oktober 1974
Außerdienststellung 14. Dezember 2010
Verbleib eventuell als Museumsschiff im Technik-Museum Sinsheim
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
48,6 m (Lüa)
Breite 4,6 m
Tiefgang max. 4,3[1] bis 4,5 m
Verdrängung aufgetaucht: 450 t
getaucht: 498 t
 
Besatzung 22[1]-23 Mann
Maschinenanlage
Maschine 2 × Dieselelektrisch
2 MTU-12-Zyl.-Diesel
1 × SSW-Elektrofahrmotor[1]
Maschinen-
leistung
1500 PS
bzw. 2 × 440 kW
1 × 1100 kW[1]
Einsatzdaten U-Boot
Aktionsradius ca. 4500 NM bei 6 kn Überwasser,
ca. 280 NM bei 4 kn getaucht sm
Einsatzdauer 30 Tage
Tauchtiefe, max. 100 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
17 kn
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
10 kn
Bewaffnung
  • 8 Torpedos DM 2 A1 drahtgelenkt (Kupferkabel) bei der Klasse 206[9][2]
  • 8 Torpedos DM 2 A3 drahtgelenkt (Kupferkabel) bei der Klasse 206 A[9][2]
  • 2 × 12 Minen im Minengürtel möglich[2]
Sensoren

DBQS21 Unterwasserortungsgerät aktiv und passiv

Wappen von U 27

Seeunfall vom 28. März 1988Bearbeiten

Bekanntheit erlangte das Boot, als es am 28. März 1988 vor Bergen (Norwegen) mit der Bohrinsel Oseberg B der Norsk Hydro in etwa 30 Metern Tiefe bei acht kn Fahrt kollidierte. Das Boot verfing sich in den Unterwasser-Stahltrossen der Ölplattform und der circa vierzig Meter entfernten, dazugehörigen Hotelplattform Polyconfidence. Da die genaue Position der Plattformen in seiner Seekarte nicht verzeichnet war, war es dem Kommandanten, Kapitänleutnant Michael Setzer, während der Tauchfahrt nicht möglich, die Havarie zu verhindern. Zwar erfasste er die Bohrinsel mit dem Periskop, aber die Haltetrossen wurden nicht entdeckt. Es gelang ihm dennoch, das Boot zur Wasseroberfläche zu manövrieren. Menschen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden. Der Gesamtschaden bei der Bohrplattform belief sich auf mehrere zehn Millionen D-Mark.[3][4][5]

KommandantenBearbeiten

Die Kommandanten des Unterseebootes U 27 waren: [6]

Kommandanten von U 27 (S 176)
Dienstgrad Name von bis
Korvettenkapitän Wallner 1977 1977
Kapitänleutnant Unger 1977 1981
Kapitänleutnant Petsch 1981 1981
Oberstleutnant Kähler 1981 1981
Kapitänleutnant Krönke 1984 1984
Korvettenkapitän von Müller 1984 1985
Korvettenkapitän Schmidt 1988 1987
Korvettenkapitän Setzer 1987 1988
Kapitänleutnant Wartini 1988 1989
Kapitänleutnant Loth 1989 1991
Kapitänleutnant Plettau 1991 1991
Korvettenkapitän Brühn 1991 1993

WeblinksBearbeiten

Commons: U 27 (Bundeswehr) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. a b c d e Hans Knarr: Typenkompass Deutsche Uboote, Motorbuchverlag, Stuttgart 2014, S. 40–45.
  2. a b c Unterwasserwaffen für Uboote – Torpedo DM 2A4, West Germany. Submarines (Memento vom 5. Juli 2008 im Internet Archive)
  3. 1988: Kollision von „U-27“ mit einer norwegischen Ölbohrplattform. In: Besondere Ereignisse. Deutsches U-Boot-Museum, abgerufen am 23. März 2020.
  4. U 27 – Fahrt mit falschen Karten. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1988 (online).
  5. Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote - Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 200–201.
  6. Die U-Boot-Waffe der Deutschen Marine. U-Boot Kameradschaft Hamburg e. V., abgerufen am 23. März 2020.