Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung im Kanton Nidwalden

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Die Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung im Kanton Nidwalden in der Schweiz sind durch die Trockenwiesenverordnung des Bundes geschützt (französisch Ordonnance sur les prairies sèches, italienisch Ordinanza sui prati secchi, rätoromanisch Ordinaziun davart ils prads sitgs).[1] Die Verordnung stützt sich auf das Bundesgesetz von 1. Juli 1966 über den Natur- und Heimatschutz.[2]

Die aufgelisteten Trockenwiesen und -weiden sind Teil des Bundesinventars der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Die Europäische Umweltagentur (European Environment Agency) koordiniert die Daten der europäischen Mitglieder. Die inventarisierten Flachmoore von nationaler Bedeutung der Schweiz führen in der internationalen Datenbank den Code «CH06».[3]

Ziel Bearbeiten

Wesentliches Ziel ist die ungeschmälerte Erhaltung der inventarisierten Gebiete. Insbesondere zielt die Verordnung darauf ab, die spezifische Pflanzen- und Tierwelt, ihre ökologischen Grundlagen und die für die Trockenwiesen typischen Eigenart, Struktur und Dynamik in den inventarisierten Gebiete zu erhalten und nach Möglichkeit zu fördern. Dazu ist eine nachhaltig betriebene Land- und Forstwirtschaft erforderlich. Insbesondere dürfen nur Bauten und Anlagen errichtet und Bodenveränderungen durchgeführt werden, die dem Schutzziel nicht widersprechen. Neue und bestehende Nutzungen wie etwa durch die Land- und Waldwirtschaft, den Tourismus und die Nutzung zur Erholung müssen mit dem Schutzziel in Einklang stehen. Zudem sollen seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten und ihre Lebensgemeinschaften gefördert werden.[4]

IUCN-Kategorie Bearbeiten

Die Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung in der Schweiz sind in der IUCN-Kategorie IV registriert. Diese umfasst Biotop- und Artenschutzgebiete mit einem Management, das ein gezieltes Monitoring und regelmässige Eingriffe zur Erhaltung des Schutzgebietes vorsieht, wie beispielsweise zur Verhinderung der Verbuschung und Verwaldung.

Die Trockenwiesen und -weiden (TWW) entstanden während Jahrhunderten in hohem Mass dank extensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Sie sind für unsere Kulturlandschaft charakteristisch. Als Folge der Intensivierung der Landwirtschaft sind seit Beginn des 20. Jahrhunderts rund 95 % dieser besonders artenreichen Lebensräume verschwunden.[5] Entscheidend für die erfolgreiche Erhaltung dieser wertvollen Lebensräume ist es, die nachhaltig wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe aufrechtzuerhalten und zu unterstützen.[6]

Liste der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung im Kanton Nidwalden
Objekt-Nummer
(Link: Swisstopo)
Objekt­bezeichnung
Name des Gebiets
Standort-
gemeinde(n)
CDDA-Sitecode
(Link: WDPA)
Fläche
in ha
Koordinate Jahr der
Ausweisung
Bild
oder
469 Chilchstein Hergiswil 399375 3,42 2010
oder
470 Acheregg Stansstad [1] 0,68 2010
oder
472 Chatzenstrick Beckenried 399383 3,21 2010, 2017
oder
473 Platten Beckenried 399386 1,64 2010
oder
476 Laucheren Emmetten 399393 6,25 2010
oder
479 Klewenstock Beckenried 399394 6,90 2010
oder
481 Muetergotteswald Dallenwil 555596255 9,67 2010, 2017
oder
484 Stanserhorn Dallenwil 399412 36,73 2010  
485 Lang Hütte Emmetten 399416 2,45 2010
oder
489 Wigerts Oberdorf 399429 2,22 2010
oder
490 Plütschgen Wolfenschiessen 399430 7,75 2010
oder
491 Brüggenhalten Wolfenschiessen 399431 1,91 2010
oder
494 Gigi Wolfenschiessen 399432 2,85 2010
oder
495 Gibel Wolfenschiessen 399433 4,30 2010
oder
501 Geren Wolfenschiessen 399436 1,22 2010
oder
503 Heuwet Wolfenschiessen 399442 0,61 2010
oder
504 Ronengrat Wolfenschiessen 399443 8,86 2010
oder
505 Arvigrat Dallenwil, Wolfenschiessen 399446 9,46 2010
oder
512 Ängistafel Wolfenschiessen 399491 11,33 2010
oder
514 Schwand Wolfenschiessen 399505 1,35 2010
oder
517 Unterst Geberts Wolfenschiessen 399519 1,72 2010
oder
518 Vorderer Rossboden Wolfenschiessen 399527 9,44 2010
oder
521 Ober Alpeli Wolfenschiessen 399537 9,78 2010, 2017
oder
523 Zingeli Wolfenschiessen 399546 7,49 2010
oder
526 Flüemattli Wolfenschiessen 555596256 0,63 2010, 2017
oder
527 Hüethütte Wolfenschiessen 399561 30,92 2010
oder
529 Rosswang Wolfenschiessen 399569 16,68 2010
oder
533 Stalden Wolfenschiessen 399587 2,02 2010
oder
534 Hirtplanggen Wolfenschiessen 399593 1,99 2010
oder
535 Ächerli Stans 399598 1,96 2010
oder
536 Vorder Stäckenmatt Emmetten 399606 1,06 2010
oder
537 Stöckmatt Stans, Stansstad 399610 4,32 2010
oder
538 Geissholz Oberdorf 399613 3,56 2010, 2017
oder
540 Schwandenberg Oberdorf 555596257 4,99 2010, 2017
oder
541 Ligg Oberdorf 399622 10,08 2010
oder
542 Niderhusen Ennetmoos 399624 1,43 2010, 2017
oder
556 Brändlisweid Wolfenschiessen 399688 2,34 2010
oder
558 Unteralp Wolfenschiessen 399699 1,65 2010
oder
565 Oberst Geberts Wolfenschiessen 399726 12,39 2010
oder
566 Ifängi Wolfenschiessen 399727 2,77 2010
oder
568 Büelen Wolfenschiessen [2] 1,32 2010, 2017
oder
569 Rotihalten Wolfenschiessen 399729 5,40 2010, 2017
oder
42 Objekte insgesamt 256,75 ha Gesamtfläche aller Objekte
Quelle: Anhang 1 der Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung, vom 29. September 2017, bereinigt gemäss Version vom 21. Oktober 2020, in Kraft seit 1. Januar 2021

Weblinks Bearbeiten

  • SPARQL-Abfrage zu den national bedeutenden Trockenwiesen und -weiden im Kanton Nidwalden

Fussnoten Bearbeiten

  1. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Anhang 1: Liste der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Fassung vom 29. Sept. 2017, bereinigte Fassung vom 21. Okt. 2020), in Kraft seit. 1. Januar 2021 (admin.ch).
  2. Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz. In: Fedlex. Die Publikationsplattform des Bundesrechts. Der Bundesrat, 24. März 1995, abgerufen am 1. März 2023.
  3. Designation type: Bundesinventar der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. European Environment Agency, abgerufen am 15. Februar 2023.
  4. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung. Anhang 1: Liste der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Fassung vom 29. Sept. 2017, bereinigte Fassung vom 21. Okt. 2020), in Kraft seit. 1. Januar 2021 (admin.ch).
  5. Beate Kittl: Artenreiche Trockenwiesen und -weiden im Gebirgsraum stehen unter Druck. In: Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, 17. Oktober 2019, abgerufen am 14. Februar 2023.
  6. Bundesamt für Umwelt (Hrsg.): Erläuterungen zur Verordnung über den Schutz der Trockenwiesen und -weiden von nationaler Bedeutung (Trockenwiesenverordnung). 1. März 2007, S. 1/11 (parlament.ch [PDF]).
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