Tonke Dragt

niederländische Kinder- und Jugendbuch-Schriftstellerin

Antonia „Tonke“ Johanna Willemina Dragt (* 12. November 1930 in Batavia, Niederländisch-Indien (heute Jakarta, Indonesien)) ist eine Kinder- und Jugendbuch-Schriftstellerin. Ihre Bücher, die oftmals historische und phantastische Geschichten beinhalten, wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Tonke Dragt (1963)

Leben Bearbeiten

Den überwiegenden Teil ihrer Kindheit verbrachte Tonke Dragt in ihrer Geburtsstadt Batavia, wo ihr Vater für die niederländische Regierung arbeitete. Mit 12 Jahren wurde sie im Zweiten Weltkrieg mit ihren Angehörigen in einem japanischen Gefangenenlager interniert. Dort begann Dragt sich erstmals kleine Geschichten für Freunde und Bekannte unter dem Künstlernamen Tito Drasta auszudenken. Der Titel ihrer ersten veröffentlichten Geschichte war De jacht op de Touwkleurige (dt. Die Jagd nach den Seilfarbigen) und wurde von ihr nach Kriegsende vollendet.

1946 zog Tonke Dragt mit Mutter und Geschwistern in die Niederlande, wo sie ihr Abitur machte und anschließend die Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag besuchte. 1955 studierte sie als Hauptfach Zeichnen. Darüber hinaus war sie als Zeichenlehrerin an verschiedenen Schulen tätig: Zunächst an einer Grundschule, später an einer weiterführenden Schule in Rijswijk.

1958 verfasste sie erste Geschichten für das Magazin Kris Kras. Über die Schriftstellerin Miep Diekmann konnte sie schließlich Kontakte zu dem Verleger Leopold knüpfen. 1961 wurde Dragts erstes Buch veröffentlicht. Die Illustrationen in ihren Büchern fertigt die Autorin selbst an.

1963 wurde ihr Buch Der Brief für den König in den Niederlanden als „Das beste Jugendbuch des Jahres“ ausgezeichnet. 1995 erhielt sie den Jugendbuchpreis Buxtehuder Bullen für „Turmhoch und meilenweit“.

2004 erhielt Tonke Dragt für den Roman Der Brief für den König den Griffel der Griffels 1955–2004 – ein Sonderpreis des Silbernen/Goldenen Griffels, dem niederländischen Staatspreis für Literatur, der das beste Jugendbuch der letzten 50 Jahre auszeichnete.

Dragt lebt als freie Schriftstellerin in Den Haag.

Der deutsch-britische Komponist Martin Kleppmann hat eine Musical-Bearbeitung des Romans Die Türme des Februar (deutsche Fassung) geschrieben, die am 4. Februar 2007 in der Turn- und Festhalle Magstadt uraufgeführt wurde.[1]

Werke Bearbeiten

  • Ritter Tiuri
  • 1961 Verhalen van de tweelingbroers: vrij naar Babinase balladen (dt. Der Goldschmied und der Dieb: Geschichten von den ungleichen Zwillingsbrüdern)
  • 1964 De blauwe boekanier: een zeeroversverhaal (dt. Der blaue Pirat)
  • 1966 De zevensprong (dt. Das Geheimnis des siebten Weges [Fernsehserie])
  • 1968 De blauwe maan; deel 1 (dt. Der blaue Mann, Teil 1)
  • 1969 De blauwe maan; deel 2
  • 1969 Torenhoog en mijlen breed (dt. Turmhoch und meilenweit – 1973 auf dt. auch erschienen als: Forscher 11 an Venusstation)
  • 1970 De blauwe maan; deel 3
  • 1971 De blauwe maan; deel 4
  • 1972 De blauwe maan; deel 5
  • 1973 De torens van februari (dt. Die Türme des Februar)
  • 1977 Water is gevaarlijk: spookverhalen, verzen, feiten, fantasieën en overleveringen
  • 1979 De blauwe maan; deel 6: Magoggeltje
  • 1979 De blauwe maan; deel 7: De koning van de onderwereld
  • 1979 Het gevaarlijke venster en andere verhalen (dt. Das unheimliche Fenster und andere Geschichten aus der magischen Zeit)
  • 1980 De blauwe maan; deel 8: Vergeet-mij-niet
  • 1982 Ogen van tijgers (dt. Tigeraugen)
  • 1989 Het geheim van de klokkenmaker, of De tijd zal het leren, of De tijd zal je leren (dt. Das Geheimnis des Uhrmachers)
  • 1992 Aan de andere kant van de deur (dt. Auf der anderen Seite der Tür)
  • 2000 De robot van de rommelmarkt (dt. Der Roboter vom Flohmarkt)
  • 2005 De blauwe Maansteen (dt. Der blaue Mondstein)
  • 2005 Het dansende licht (dt. Das tanzende Licht – auch im Buch „Das unheimliche Fenster“ veröffentlicht)
  • 2007 Wat niemand weet (dt. Was niemand weiß)
  • 2009 Dichtbij ver van hier (dt. Weit von hier ganz nah bei uns)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Die Türme des Februar“ (Musical) auf der Website von Martin Kleppmann