Ein Tipiti ist ein 1,5 bis 2 Meter langes konisches Behältnis aus Palmfasern. Es wird im Norden Brasiliens als Presse zur Herstellung von Maniokmehl benutzt. Dabei wird die Maniokwurzel geschält, zerstampft und einige Tage eingeweicht. Danach wird die zerquetschte Masse in das Tipiti eingefüllt. Das gefüllte Tipiti wird aufgehängt, so dass das Maniokwasser durch die Schwerkraft austritt.[1] Wenn der Inhalt trocken genug ist, wird er in der Sonne ausgebreitet oder im Trockenofen bei kontrollierter Temperatur fertiggetrocknet. Die Prozedur dient dazu, die im Maniok enthaltenen Giftstoffe zu entfernen. Das Ergebnis ist ein grobes Maniokmehl. Aus dem dünnflüssigen Überstand wird Tucupi, ein Saucen- und Suppenbestandteil, hergestellt.

Ein Tipiti wird befüllt

Dieses Verfahren der Maniokmehl-Herstellung wurde durch die portugiesischen Kolonisatoren von den Ureinwohnern Brasiliens übernommen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eneas Salati, Angelo A. dos Santos, Antonia Maria M. Ferreira: Perspectives for Sustainable Management of the Renewable Natural Resources of the Amazon Forest. In: C. Rocha-Mirando (Hrsg.): Transition to Global Sustainability: The Contribution of Brazilian Science. Academia Brasileira de Ciências, Rio de Janeiro 2000, S. 300. Abgerufen am 1. April 2014 (englisch).