The Washington Times

amerikanische Tageszeitung

Die Washington Times ist eine US-amerikanische Tageszeitung mit Verlagsort Washington, D.C. Sie wurde 1982 von Sun Myung Moon und anderen Mitgliedern der Vereinigungskirche als konservative Alternative zur Washington Post gegründet. Im Jahr 2018 betrug ihre Auflage 52.059 Exemplare.[1]

The Washington Times

Beschreibung US-amerikanische Tageszeitung
Sprache Englisch
Hauptsitz Washington, D.C.
Erstausgabe 17. Mai 1982
Gründer Sun Myung Moon
Erscheinungsweise werktags
Verkaufte Auflage 52.059 Exemplare
(ANR)
Chefredakteur Christopher Dolan
Herausgeber Larry Beasley
Geschäftsführer David Dadisman
Weblink washingtontimes.com
ISSN (Print)

Motivation der Gründung und des Betriebs

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Die Times ist eine Veröffentlichung von News World Communications, die von der Columbia Journalism Review als der „Medienarm von Sun Myung Moons Vereinigungskirche“ beschrieben wird. Die Washington Post war Anfang der 1980er Jahre eine der Hauptkritiker des konservativen Antikommunismus von Moon gewesen und nach dem Konkurs des Washington Stars die einzige Tageszeitung der US-Hauptstadt. Moon erkannte den Nutzen der Medien im Dienste seiner Kirche, wie er später im Dezember 2000 erklärte: „Wir müssen selbst die Medien für die Entwicklung der Kirche nutzen. Die Kirche ist der Geist und die Medien der Körper, um die Außenwelt zu erreichen. Wir sollten diese Bewegung und Aktivität in den Vereinigten Staaten beginnen, weil die Washington Times und UPI dort ihren Hauptsitz haben. Sobald wir unsere Organisation in den Vereinigten Staaten etabliert haben, kann sie ohne große Veränderungen auf die Welt ausgedehnt werden.“[2]

Bis 2006 hatte der Verlag Verluste in Höhe von drei Milliarden US-Dollar erlitten, um die konservative Botschaft der Times verbreiten zu können – Verluste, die von der Vereinigungskirche in Form von Subventionen ersetzt wurden.[3]

Politische Tendenz

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Die Times wird in der Regel als politisch konservativ eingeordnet. Zusammen mit Fox News Channel und Talkradio wird sie beispielhaft für die konservativen Medien der Vereinigten Staaten genannt.[4][5][6]

Laut dem Gründer der Zeitung sollte sie Kommunismus bekämpfen und eine konservative Alternative zur, seiner Ansicht nach, zu liberalen/sozialliberalen Washington Post werden.[7] Der ehemalige Chefredakteur der Washington Times (1992–2008), Wesley Pruden, ordnet die Zeitung als konservativ in der Storyauswahl und im Editorial ein, sie sei aber nicht bestrebt, direkt konservative Geschichten zu schreiben.[7]

Die Glaubwürdigkeit der Zeitung wurde jedoch oftmals infrage gestellt, so etwa 1995 in einem Beitrag von Columbia Journalism Review.[8]

Von konservativer Seite erhielt die Zeitung hingegen teilweise Lob; so äußerte etwa Ronald Reagan 1997, dass die Amerikaner dank der Washington Times die Wahrheit wüssten.[9]

Seitdem wurden jedoch etliche Analysen von Artikeln veröffentlicht, in denen der Zeitung schwerwiegende Fehler vorgeworfen wurden. So etwa

Der frühere konservative Washington-Times-Journalist und Medienkritiker David Brock schrieb 2011, dass eine journalistische Ethik in der Washington Times praktisch nicht existiere.[14] Anlässlich des Sturms auf das Kapitol in Washington im Januar 2021 stellte Patrick Gensing auf tagesschau.de fest, dass die Washington Times neben der Klimawandelleugnung die Behauptung verbreitet hatte, dass der Sturm aufs Kapitol von linken Aktivisten angezettelt worden sei, ohne diese (allen anderen dokumentierten Beobachtungen widersprechende) Behauptung zu belegen – was aber dennoch zu einer weiten Verbreitung dieser Behauptung und Desinformation führte.[15]

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Commons: The Washington Times – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. District of Columbia, American Newspaper Representatives, abgerufen am 9. Januar 2021
  2. Moon Sun Myung, Rev. Peter Kim und Chang Shik Yang: Rev. Sun Myung Moon; Talks Given on His South American Tour, November 29-December 6, 2000. In: Unification Multimedia Ministries. 6. Dezember 2000, abgerufen am 7. März 2008.; im Original: “We even have to utilize the media for the sake of church development. The church is the mind and the media is the body, to reach the external world. We should begin that movement and activity in the United States, because the Washington Times and UPI are headquartered there. Once we establish our organization in the United States, it can be expanded to the world without much alteration.”
  3. The GOP’s $3 Billion Propaganda Organ. Consortiumnews, 2006.
  4. In the Northwest: Conservative media are setting political agenda
  5. Al Gore threw in Fox News, the Washington Times and others.
  6. Consortiumnews: Money, Media & the Mess in America. 28. Januar 2005.
  7. a b Frank Ahrens: Moon Speech Raises Old Ghosts as the Times Turns 20. In: Washington Post. 23. Mai 2002, abgerufen am 9. Januar 2021.
  8. Allan Freedman: Washington’s Other Paper: Is the time right for the Times?, auf: Columbia Journalism Review (CJR), März/April 1995 (Memento im Web-Archiv). Abgerufen am 20. Januar 2021.
  9. John Gorenfeld: Dear Leader’s Paper Moon, auf: The American Prospect, 19. Juni 2005 (Memento im Web-Archiv). Abgerufen am 20. Januar 2021.
  10. Bob Somerby: Have we ever used the words “liar” before? Today we do, of the Washington Times, auf: dailyhowler.com, 8. Dezember 1999.
  11. Bob Somerby: The Times concocted an ugly hoax. On CNN, pundits read from the script, auf: dailyhowler.com, 27. August 2002.
  12. Brendan Nyhan: The big NEA-Sept. 11 lie, auf: Salon.com, 5. September 2002 (Memento im Web-Archiv).
  13. Brendan Nyhan: The big NEA-Sept. 11 lie, cont’d, auf: Salon.com, 18. September 2002 (Memento im Web-Archiv). Abgerufen am 20. Januar 2021.
  14. David Brock: The mighty windbags, auf: Salon.com, 18. September 2011 (Memento im Web-Archiv). Abgerufen am 20. Januar 2021.
  15. Patrick Gensing: Trumps radikale Anhänger: In einer „alternativen Realität“, auf: tagesschau.de, 7. Januar 2021, hier: Abschnitt „Falsche Fotos, unbelegte Behauptungen“, 2. Absatz.