Terborg (Moormerland)

Ort in Ostfriesland, Niedersachsen, Deutschland

Terborg (Moormerland) ist eine Ortschaft der Gemeinde Moormerland im niedersächsischen Landkreis Leer.

Terborg
Gemeinde Moormerland
Koordinaten: 53° 18′ N, 7° 23′ OKoordinaten: 53° 17′ 57″ N, 7° 23′ 18″ O
Höhe: 1 m ü. NN
Fläche: 5,45 km²
Einwohner: 105 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 26802
Vorwahl: 04954
Karte
Moormerland im Landkreis Leer
Fischkutter im Muhdehafen (von altfriesisch „mutha“ = Mündung) von Terborg

Entwicklung des Ortsnamens Bearbeiten

Terborg wird 1357 urkundlich erstmals als Burchum erwähnt. 1564 wird er auf einer topografischen Karte als Neyeborg genannt. Weitere frühe Bezeichnungen sind Torborch (1684), Ter-Borg (1735) sowie Terborg und Ferstenborg (1787). Zur Deutung des Ortsnamens gelten drei Erklärungen als möglich: So könnten bei der Vorsilbe Ter- die Präposition und der Artikel to der (Ostfriesisches Niederdeutsch= Zu der) zu Ter- verschmolzen sein.[1] Die Silbe -borg könnte nach Ansicht von Petra Spekker „-borg“ könnte nicht nur „Burg“, sondern auch „Zufluchtsstätte“ an der Ems bedeuten. Ubbo Emmius deutet den Namen hingegen als „tri borgi“, als „drei Burgen“, weil sich im Mittelalter in Terborg am Kleiweg von Oldersum nach Neermoor Terborg, Mittelsterborg und Woltersterborg aufreihten. Petra Spekker hält auch diese Erklärung nicht für unwahrscheinlich, da Terborg auch als „Ferstenborg“ bezeichnet wurde, was übertragen „vorderste Burg“ bedeutet[2].

Geschichte Bearbeiten

Terborg entstand vermutlich um 1000 n. Chr. als Bauern- und Fischerdorf auf einer Warft an der Ems. Im Gegensatz zu seinen Nachbardörfern Oldersum und Neermoor entwickelte sich Terborg nie zu einem bedeutenden Ort. Im Mittelalter gehörte der Ort zunächst zum Emsgau, später zum Moormerland unter der Herrschaft der Cirksena zum Amt Leerort, nach dessen Auflösung ab 1817 zum Amt Leer aus dem 1885 der Landkreis Leer hervorging.[2]

Durch den Flüchtlingsstrom der Nachkriegszeit nahm die Bevölkerung des Ortes erheblich zu. Bis 1950 stieg der Anteil der Flüchtlinge und Vertriebenen auf 33,7 %. Viele von ihnen waren in Baracken an der heutigen Landesstraße 2 untergebracht.[2]

Die ehemals selbständige Gemeinde bildet seit der Gemeindereform, die am 1. Januar 1973 in Kraft trat, zusammen mit zehn weiteren Dörfern die Gemeinde Moormerland.[3] Am 31. Dezember 2016 hatte der Ort 105 Einwohner[4], die auf einer Grundfläche von 5,45 km²[5] lebten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Das Schöpfwerk von Terborg

Das älteste erhaltene Gebäude des Ortes ist das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Schulhaus. Es ist ein einräumiger Ziegelbau unter Walmdach. Es steht ebenso unter Denkmalschutz wie das 1958 errichtete Schöpfwerk mit seiner zeittypischen Architektur der 1950er Jahre.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohnerzahl[2]
1811 146
1823 141
1859 142
1880 133
1897 151
1905 140
1925 142
1933 131
1939 141
1946 177
1950 181
1956 161
1961 162
1969 135
1987 119
1997 122
2004 124

Weblinks Bearbeiten

Commons: Terborg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, S. 217.
  2. a b c d Petra Spekker (Ortschronisten der Ostfriesischen Landschaft): Terborg, Gemeinde Moormerland, Landkreis Leer. In: Ostfriesische Landschaft. Ostfriesische Landschaft, abgerufen am 20. September 2021.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 262.
  4. Geschichte der Gemeinde Moormerland. In: moormerland.de. Abgerufen am 15. November 2022.
  5. Moormerland – NBG-Broschüre aktuell, Seite 32 – Die Ortsteile im Überblick. (PDF; 9,3 MB) In: moormerland.de. Abgerufen am 21. Juni 2017.