Tamara Štajner

österreichisch-slowenische Violistin, Performerin und Schriftstellerin
(Weitergeleitet von Tamara Stajner)

Tamara Štajner (* 6. September 1987 in Novo mesto, Jugoslawien) ist eine slowenische Violistin, Performerin und Schriftstellerin. Sie schreibt auf Slowenisch und Deutsch.

Tamara Štajner während der Frankfurter Buchmesse 2023
Tamara Štajner während der Frankfurter Buchmesse 2023

Leben und Werk Bearbeiten

Sie wuchs in Krško auf, einem an der Save gelegenen Ort im südöstlichen Slowenien. Später besuchte sie das Musikgymnasium Konservatorij za glasbo in balet in Ljubljana und zog mit 18 Jahren nach Wien. Nach dem Studium im Konzertfach Viola an der Universität für Musik und darstellende Kunst (Wien), wirkte sie solistisch sowie in kammermusikalischen Besetzungen in Uraufführungen der Neuen Musik mit, u. a. mit Quasars Ensemble (Bratislava), Ensemble reconsil (Wien), ensemble xxi. jahrhundert (Wien) und Ensemble Wiener Collage (Wien). Darüber hinaus spielte Tamara Štajner in Originalklangorchestern, u. a. Balthasar-Neumann-Ensemble, Orchester Wiener Akademie, Main-Barockorchester und Darmstädter Barocksolisten.[1] Sie nahm an zahlreichen Tourneen nach Japan, China, Indien, Kolumbien und ganz Europa teil, z. B. mit RSO (Wien), Wiener Concert-Verein, Wiener Sängerknaben, Orchester Wiener Akademie.[2]

Als Performerin war sie u. a. im Wiener MuseumsQuartier, bei Vienna Art Week, in der Wiener Secession, im Kunstraum Niederösterreich, im OstLicht, dem Centre national de l'audiovisuel (Luxemburg) sowie am Williams College in Massachusetts zu sehen. Dabei kollaborierte sie kunstübergreifend, z. B. mit Elisabeth von Samsonow und Christian Reiner. Sie verbindet audiovisuelle, performative und skripturale Kunst auf digitalen und analogen Räumen. Sie leitete interdisziplinäre Workshops, u. a. an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien[3], der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz und wirkte als Dozentin bei der Organisation Al Kamandjâti in Ramallah.

Die Autorin arbeitet an den Schnittstellen von Musik und Literatur. Ihr erster Gedichtband, Schlupflöcher, erschien 2022 im Heidelberger Verlag Das Wunderhorn.[4] Tamara Štajners Arbeiten erscheinen auch in Zeitschriften, z. B. Lichtungen, Krachkultur, DAS GEDICHT und Ostra-gehege. Sie entwickelte mehrere Performance-Programme, die Lyrik und Musik kombinieren. Der Roman Raupenfell (2023) ist ihr erzählerisches Debüt.

Sie ist Mitgründerin des PEN Berlin.[5] Tamara Štajner lebt und arbeitet in Wien sowie im Rhein-Main-Gebiet. Sie ist mit dem Schriftsteller Paul-Henri Campbell verheiratet.

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

Preise und Auszeichnungen (Auswahl) Bearbeiten

  • 2022: Stipendiatin des 25. Klagenfurter Literaturkurses beim Bachmannpreis 2022.[7]
  • 2022: Juniormitglied in der Gutenberg Akademie[8]
  • 2021: Literaturpreis der Ärztekammer für Wien „Gesund schreiben“ 2021 (Longlist)
  • 2020: Aufnahme in die Junge Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz[9]
  • 2020: We fund your art Initiative (Preis für den Auszug aus dem Romanmanuskript)
  • 2020: START-Stipendium für Literatur des BMKOES
  • 2015: START-Stipendium für Musik und darstellende Kunst des BMKOES
  • 2013–2022: Arbeitsstipendien für Literatur des BMKOES
  • 2020–2022: Projektstipendien für Literatur der Stadt Wien
  • 2013: 1. Preis beim Internationalen Kammermusikwettbewerb Bled (Slowenien)
  • 2006: Preis für junge Literatur der Literaturzeitschrift DELO (Slowenien)
  • 2005: 1. Preis und Goldene Plakette beim TEMSIG[10]. (Slowenien)
  • 2005: Škerjančeva nagrada (Slowenien)
  • 2004: Preis für junge Literatur Srečko Kosovel (Slowenien)
  • 2002: 1. Preis und Goldene Plakette beim TEMSIG[11]. (Slowenien)

Literatur Bearbeiten

  • 2021: VAL 202, Če bi bila Evropa človek, bi bil Dunaj njeno srce.[12]
  • 2021: Interview mit Posavski Obzornik, Tamara Štajner: Da bi živela brezmejno paleto svojih potencialov.[13]
  • 2021: Autorenporträt und Dossier in Ostra-gehege Nr. 100 (Dresden)[1]
  • 2020: Autorenportrait im Rahmen der Initiative JA! Zur Kultur der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tamara Štajner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Štajner Tamara | db.musicaustria.at. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  2. Anton Thuswaldner: Beachtliches Romandebüt "Raupenfell": Frau Štajner wurde übersehen. 4. Januar 2024, abgerufen am 26. Januar 2024.
  3. Workshop „Interdisziplinäre Performance mit Klangskulpturen“ mit Tamara Stajner - Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Abgerufen am 28. Januar 2022 (österreichisches Deutsch).
  4. Christine Lauer: Literatur / Lyrische Zwischentöne: „Schlupflöcher“ von Tamara Štajner. In: tageblatt.lu. Abgerufen am 29. Oktober 2023.
  5. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2022; abgerufen am 18. Juli 2022.
  6. deutschlandfunk.de: Tamara Štajner: "Raupenfell". Abgerufen am 29. Oktober 2023.
  7. Der Literaturkurs 2022. 24. Mai 2022, abgerufen am 27. Mai 2022.
  8. Juniormitglieder. In: gutenbergakademie.uni-mainz.de. Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, abgerufen am 3. Februar 2022.
  9. Tamara Štajner M.A. : Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  10. TEMSIG – Tekmovanje mladih slovenskih glasbenikov in baletnih plesalcev | ZSGŠ. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  11. TEMSIG – Tekmovanje mladih slovenskih glasbenikov in baletnih plesalcev | ZSGŠ. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  12. Kontakti, Val202@rtvslo.si: Če bi bila Evropa človek, bi bil Dunaj njeno srce. Abgerufen am 28. Januar 2022.
  13. Tamara Štajner: Da bi živela brezmejno paleto svojih potencialov. Abgerufen am 28. Januar 2022.