Tabernacle Choir

Chor (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage)

Der Tabernacle Choir at Temple Square (Tabernakelchor am Tempelplatz), vorher Mormon Tabernacle Choir (Mormonischer Tabernakelchor) ist ein gemischter Chor der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, der mit einigen der bedeutendsten Orchester der Welt Aufnahmen eingespielt hat. Sein Musikdirektor ist seit 2008 Mack Wilberg.

Tabernacle Choir at Temple Square
Der Tabernakelchor im Konferenzzentrum
Sitz: Salt Lake City, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Gründung: 1847
Gattung: Gemischter Chor
Leitung: Mack Wilberg
Stimmen: 360 (SATB)
Website: www.thetabernaclechoir.org

Er ist nach dem Salt-Lake-Tabernakel auf dem Tempelplatz (Temple Square), dem zentralen Ort der Mormonen in Utahs Staatshauptstadt Salt Lake City, benannt.

Mitglieder

Bearbeiten

Der Chor besteht aus 360 Sängern, seine Mitglieder sind ehrenamtlich tätig.[1] Er wurde 1847 gegründet, kurz nachdem die mormonischen Pioniere der Heiligen der Letzten Tage das Salzseetal von Salt Lake City erreicht hatten. 1960 war ihr Album Lords Prayers eine Woche lang Spitzenreiter der US-amerikanischen Charts.

Die Sänger müssen Mitglieder „in gutem Stande“ sein, d. h. sie müssen die Kriterien erfüllen, die zur Erteilung eines Tempelempfehlungsscheines gefordert werden. Dazu gehört unter anderem, dass homosexuelle Chormitglieder ihre sexuelle Neigung nicht praktisch ausleben bzw. keine gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingehen dürfen. Daher wurde, zum Teil von ehemaligen Mitgliedern des Tabernakelchores, der One Voice Choir gegründet, der ebenfalls in Salt Lake City angesiedelt ist und dessen Mitglieder aus schwulen und lesbischen Mormonen (zusammen mit einigen heterosexuellen Gemeindemitgliedern) besteht.[2]

Auftritte

Bearbeiten

Eine der ältesten noch immer laufenden Rundfunksendungen in Amerika, Music and the Spoken Word, ist eine Sendung mit dem Tabernakelchor; diese wird seit dem 15. Juli 1929 jeden Sonntag ausgestrahlt und von über zweitausend Radio- und Fernsehsendern in aller Welt[3] übertragen.[4][5] Das Programm kann live im Internet abgerufen werden.[6]

Der Chor tritt in Konzerthallen rund um die Welt auf, darunter Auftritte in Mexiko, Südamerika, Kanada, Japan, Australien, Israel und Russland. Der Mormon Tabernacle Choir trat bei mehreren Amtseinführungen des Präsidenten der Vereinigten Staaten, so bei Lyndon B. Johnson 1965, Richard Nixon 1969, Ronald Reagan 1981, George H. W. Bush 1989, George W. Bush 2001, Donald Trump 2017 sowie im Weißen Haus auf.[7][8][9]

Im Jahr 2016 trat der Chor im Rahmen einer Europatournee in Berlin, Nürnberg, Frankfurt am Main, Wien, Zürich, Brüssel und Rotterdam auf.[10]

Diskografie (Auswahl)

Bearbeiten
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[11][12]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US
1959 The Lord’s Prayer US5
 
Gold

(73 Wo.)US
Spirit of Christmas US5
(4 Wo.)US
1961 Songs of the North and the South US47
(1 Wo.)US
1962 The Lord’s Prayer, Vol. II US49
(7 Wo.)US
1993 Christmas With The Mormon Tabernacle Choir US171
(3 Wo.)US
2006 Then Sings My Soul US140
(2 Wo.)US
The Wonder Of Christmas US187
(1 Wo.)US
2007 Spirit of The Season US154
(3 Wo.)US
2008 Called To Serve US179
(2 Wo.)US
mit Orchestra at Temple Square
2009 Praise to the Man: Songs Honoring The Prophet Joseph US102
(1 Wo.)US
Come, Thou Fount Of Every Blessing: American Folk Hymns & Spirituals US124
(3 Wo.)US
2010 100 Years: Celebrating A Century Of Recording Excellence US154
(1 Wo.)US
2011 This Is The Christ US118
(1 Wo.)US
Glad Christmas Tidings US179
(1 Wo.)US
mit Orchestra at Temple Square feat. David Archuleta & Michael York
2013 The Most Wonderful Time Of The Year US185
(3 Wo.)US
mit Orchestra at Temple Square

Weitere Alben

  • 1957: Mormon Tabernacle Choir Sings Christmas Carols (US:  Gold)
  • 1963: Joy of Christmas (US:  Gold)
  • 1970: Joy to the World (US:  Gold)
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[11]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  US
1959 Battle Hymn Of The Republic
US13
(16 Wo.)US

Auszeichnungen

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Der Tabernakelchor. hlt.at (Memento vom 13. Mai 2012 im Internet Archive)
  2. Georg Hirsch: One Voice Choir. Der Chor der Verstoßenen. www.br.de/radio/br-classic, 16. Januar 2013.
  3. Music & the spoken word: Selbstdarstellung (Memento des Originals vom 16. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musicandthespokenword.com (PDF-Datei, englisch).
  4. Music and the Spoken Word. thetabernaclechoir.org, abgerufen am 5. Mai 2019.
  5. Stephen A. Marini: Sacred Song in America: Religion, Music, and Public Culture (= Public Express Religion America). University of Illinois Press, Urbana IL u. a. 2003, ISBN 0-252-02800-7, S. 224 (Online bei Google Books, englisch).
  6. Music and the Spoken Word live. mormontabernaclechoir.org (englisch).
  7. Maxine Hanks, Jean Kinney Williams: Mormon Faith in America. In: J. Gordon Melton (Hrsg.): Faith in America. Facts on File, 2003, ISBN 0-8160-4991-2, S. 65 (englisch).
  8. Mark David Porcaro: The secularization of the repertoire of the Mormon Tabernacle Choir, 1949–1992. Dissertation. Hrsg.: University of North Carolina at Chapel Hill. August 2006, S. 5 (englisch, im Carolina Digital Repository).
  9. Davis Bitton, Thomas G. Alexander: The A to Z of Mormonism. In: The A to Z Guide Series. Band 110. Scarecrow Press, 2009, ISBN 978-0-8108-7060-4, S. 24 (englisch).
  10. thetabernaclechoir.org: 2016 European Tour
  11. a b Chartquellen: US US (vor 17. August 1963)
  12. Auszeichnungen für Musikverkäufe: US
  13. Davis Bitton, Thomas G. Alexander: The A to Z of Mormonism. In: The A to Z Guide Series. Band 110. Scarecrow Press, 2009, ISBN 978-0-8108-7060-4, S. 25 (englisch).
  14. Music and the Spoken Word. In: National Radio Hall of Fame. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Januar 2017; abgerufen am 16. Januar 2017 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radiohof.org