Tío José el Granaíno

spanischer Torero und Flamencosänger

Tio José el Granaíno, eigentlicher Name vermutlich Juan José Jiménez Ramos[1] (* vermutlich 1818 in Chiclana de la Frontera;[1]1858 in Lima[2]), war ein spanischer Torero und Flamenco-Sänger. Weitere Namen, unter denen er bekannt ist, sind José el Gaditano und José el de Sanlúcar.[3] Ihm wird eine prägende Rolle bei der Ausgestaltung bestimmter Gesänge des Flamenco zugesprochen.[3]

Über die Biografie von Tío[4] José sind kaum gesicherte Daten verfügbar.[5] Ein Taufbucheintrag deutet darauf hin, dass er am 3. August 1818 in Chiclana als Juan José Jiménez Ramos getauft wurde.[1][5] Davon abweichende Quellen sehen seine Herkunft in Granada oder in Cádiz, worauf jeweils auch seine unterschiedlichen Künstlernamen hindeuten.[5]

Stierkampf-Chroniken zufolge war er Banderillero in den Trupps der Toreros Paquiro, El Chiclanero und El Lavi. 1852 erlitt er eine schwere Verletzung in Barcelona, die seiner Stierkampfkarriere ein Ende setzte.[5]

Dauerhaften Ruhm erwarb er sich mit seiner Rolle als Sänger und Gestalter im Flamenco. In der Caña verkürzte er die ¡Ay!-Rufe in der zweiten und vierten Strophe und verlieh ihr so einen dichteren und lebhafteren Charakter.[3] Auch für Alegrías galt er als herausragender Interpret.[6] Vor allem jedoch schreibt man ihm eine führende Rolle in der Gestaltung unterschiedlicher Cantiñas zu:

  • Mitte des 19. Jahrhunderts habe er maßgeblich beigetragen, den Caracoles ihren Flamenco-typischen Charakter zu verleihen.[7][3]
  • Den Mirabrás habe er in seiner Flamenco-typischen Form gestaltet.[8][9]
  • Dasselbe treffe auch für die Romera zu.[7]

Anmerkungen

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  1. a b c Juan José Jiménez Ramos “Tío José El Granaíno”. In: Guía de Chiclana. Abgerufen am 6. Mai 2019 (spanisch).
  2. Guillermo Castro Buendía: La cantiña de los caracoles a la luz del «Método para la enseñanza del solfeo y de la guitarra» de Francisco Sánchez Roda (1850). In: Sinfonía Virtual. 1. Januar 2019, ISSN 1886-9505, S. 12 (spanisch, sinfoniavirtual.com [PDF; abgerufen am 7. April 2020]).
  3. a b c d Ángel Álvarez Caballero: El cante flamenco. Alianza Editorial, Madrid 2004, ISBN 978-84-206-4325-0, S. 132.
  4. Tío (spanisch) = Onkel; in diesem Zusammenhang eine respektvolle Anrede
  5. a b c d Antonio Segura: Flamenco y Toros (XXXII). Toreros Flamencos. In: Proyecto Nacional de Cultura Granada Costa. 16. November 2016, abgerufen am 6. Mai 2019 (spanisch).
  6. Alegrías. In: Flamencopolis. Faustino Núñez, abgerufen am 6. Mai 2019 (spanisch).
  7. a b Juan Vergillos: Conocer el Flamenco – sus estilos, su historia. Signatura Ediciones de Andalucía, Sevilla 2009, ISBN 978-84-95122-84-1, S. 43 (spanisch).
  8. Juan Vergillos: Conocer el Flamenco. S. 42.
  9. Ángel Álvarez Caballero: El cante flamenco. S. 134.