Sylvie Schenk

deutsch-französische Schriftstellerin

Sylvie Schenk (* 1944 in Chambéry, geborene Gonsolin) ist eine deutsch-französische Schriftstellerin.

Sylvie Schenk im ORF-Theater beim Ingeborg Bachmann-Preis 2016

Leben Bearbeiten

Sylvie Gonsolin wuchs in Gap auf. Sie studierte Latein, Griechisch und Französisch an der Pädagogik-Universität École normale supérieure de Lyon.

Seit 1966 lebt sie in Deutschland, wo sie zunächst als Lehrerin arbeitete. Ab 1976 begann Schenk als freischaffende Autorin für Schulfunk und Schulbuchverlage zu schreiben, hauptsächlich für den Cornelsen-Verlag in Berlin. Zusammen mit anderen Autoren erarbeitete sie unter anderem die Schulbuchreihen Réalités und À plus!.

Bisher veröffentlichte sie die drei Gedichtbände Low Noise (1976), Guitares (1979) und Itinéraire (1982). Seit 1992 schreibt sie Romane und Kurzgeschichten auf Deutsch. Bis 2000 war sie Rezitatorin in der Gruppe Poésique. Bis in die Gegenwart veranstaltet sie weiterhin Lesungen zusammen mit Musikern, vor allem mit Heribert Leuchter.

Seit 2002 wirkt sie ehrenamtlich als Initiatorin und Organisatorin des Euregio-Schüler-Literaturpreises. Als Sprachwissenschaftlerin war sie Mitherausgeberin mehrerer Lehrbücher Französisch für Gymnasien und Deutsch für das Gymnasium.[1] Seit 2004 erschienen teils in rascher Folge zahlreiche Romane von ihr, darunter im Jahr 2013 Bodin lacht.

Schenk wurde auf Einladung von Hubert Winkels im Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2016 nominiert. Sie las aus ihrem im gleichen Jahr bei Hanser erschienenen autobiografisch gefärbten Roman Schnell, dein Leben. In kurzen Kapiteln taucht die Autorin mit stilistischer Klarheit und zeitgeschichtlicher Wucht in die Tiefen einer Lebensgeschichte aus der Nachkriegszeit.[2] Im Herbst 2018 erschien der Roman Eine gewöhnliche Familie, ebenfalls bei Hanser.

Mit ihrem Roman Maman steht Sylvie Schenk auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis 2023.[3]

Schenk lebt in Stolberg bei Aachen und La Roche-de-Rame, Département Hautes-Alpes.[4]

Werke Bearbeiten

Lyrik Bearbeiten

  • 1976: Low Noise. Paris: Éditions Saint Germain des Prés 1967, ISBN 2-243-00376-7
  • 1979: Guitares. Dijon: Possibles 1979
  • 1982: Itinéraire/Weg. Stolberg: Vlinder op ’t S 1982, ISBN 3-88687-004-9

Prosa Bearbeiten

Audio Bearbeiten

  • 2020: Liliputherz. CD mit Auszügen aus der Lyriksammlung Der Gesang des Kobolds und Kompositionen von Heribert Leuchter: LUXaries Rec.

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Belege Bearbeiten

  1. Vgl. ISNI-Profil
  2. Gerrit Bartels: Rasant geschriebener Nachkriegsroman, Rezension im Deutschlandradio Kultur vom 9. August 2016, abgerufen am 31. Januar 2017.
  3. https://www.deutscher-buchpreis.de/news/eintrag/sechs-romane-im-finale
  4. Sylvie Schenk - D, Bachmannpreis 2016 beim ORF, abgerufen am 2. Juli 2016.
  5. Daniela Strigl: Die Masse des entflohenen Glücks, Rezension in Der Standard vom 26. März 2010, abgerufen am 31. Januar 2017.
  6. Birgit Koß: Unheile Medizinerwelt, Rezension im Deutschlandradio vom 4. Oktober 2011, abgerufen am 31. Januar 2017.
  7. In Deutschland bist du als Französin eine Extrawurst in FAZ vom 29. September 2016, Seite 10