Streptococcaceae

Familie der Ordnung Milchsäurebakterien

Streptococcaceae bilden eine Familie grampositiver Bakterien aus der Ordnung der Lactobacillales (Milchsäurebakterien). Es sind viele Krankheitserreger, aber auch harmlose Darmbewohner von Tieren und Menschen und wirtschaftlich wichtige Vertreter vorhanden. Verschiedene Arten der Gattung Lactococcus sind für die Herstellung von Milchprodukten (Buttermilch, Käse u. a.) bedeutsam. In der Gattung Streptococcus (Streptokokken) sind wichtige pathogene Vertreter vorhanden.

Streptococcaceae

Lichtmikroskopisches Bild (Phasenkontrast) von Streptococcus iniae

Systematik
Domäne: Bakterien (Bacteria)
Abteilung: Firmicutes
Klasse: Bacilli
Ordnung: Milchsäurebakterien (Lactobacillales)
Familie: Streptococcaceae
Wissenschaftlicher Name
Streptococcaceae
Deibel & Seeley 1974

Merkmale

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Die Zellen dieser Bakterien sind meist kokkoid, wobei sie nach der Zellteilung aneinander gereiht bleiben können, was zum Erscheinungsbild der Kettenkokken führt, die auch als „Streptokokken“ bezeichnet werden, unabhängig davon, ob sie der Gattung Streptococcus angehören. Aber auch das Erscheinungsbild der Diplokokken kommt bei Vertretern der Familie vor, typisch ist es für Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken). Die Arten der Streptococcaceae bilden keine Endosporen und sind nicht aktiv beweglich. Als Vertreter der Firmicutes gehören sie zu den Bakterien mit niedrigem GC-Gehalt, also einem niedrigen Anteil der Nukleinbasen Guanin und Cytosin in der Bakterien-DNA. Der GC-Gehalt liegt im Bereich von 34 bis 46 Molprozent. Wie für Milchsäurebakterien typisch führen sie zur Energiegewinnung die Milchsäuregärung durch, dabei gehören Lactococcus- und Streptococcus-Spezies zu den homofermentativen Arten. Die Arten sind Katalase-negativ und Oxidase-negativ.[1]

Systematik

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Streptococcus ist die Typusgattung der Familie der Streptococcaceae. Während die Erstbeschreibung dieser Gattung schon Ende des 19. Jahrhunderts erfolgte, wurde die Familie erst 1974 durch Robert H. Deibel und Harry W. Seeley etabliert. Die Taxonomie und Nomenklatur ist bei den Vertretern der Gattung Streptococcus durch viele Änderungen geprägt. Zur Unterscheidung aufgrund von Antigenen war und ist die Lancefield-Einteilung von Bedeutung. Die meisten Streptokokken der Lancefield-Gruppe D (die sogenannten D-Streptokokken), sowie der Lancefield-Gruppe N wurden in den 1980er Jahren als eigene Gattungen Enterococcus bzw. Lacotococcus etabliert, wobei Enterococcus später zur Familie der Enterococcaceae gestellt wurde.

Es folgt eine Liste von einigen Gattungen der Streptococcaceae (Oktober 2021):[2]

Literatur

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  • Martin Dworkin, Stanley Falkow, Eugene Rosenberg, Karl-Heinz Schleifer, Erko Stackebrandt (Hrsg.): The Prokaryotes. A Handbook on the Biology of Bacteria, Volume 4: Bacteria: Firmicutes, Cyanobacteria. 3. Auflage. Springer-Verlag, New York 2006, ISBN 0-387-25494-3.
  • Paul Vos, George Garrity, Dorothy Jones, Noel R. Krieg, Wolfgang Ludwig, Fred A. Rainey, Karl-Heinz Schleifer, William B. Whitman: Bergey's Manual of Systematic Bacteriology: Volume 3: The Firmicutes. 2. Auflage. Springer-Verlag, New York 2009, ISBN 978-0-387-95041-9.
  • Werner Köhler (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie. 8. völlig neubearbeitete Auflage. Urban & Fischer, München u. a. 2001, ISBN 3-437-41640-5.

Einzelnachweise

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  1. Michael T. Madigan, John M. Martinko, Jack Parker: Brock Mikrobiologie. Deutsche Übersetzung herausgegeben von Werner Goebel, 1. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg/Berlin 2000, ISBN 978-3-8274-0566-1, S. 558–563, 693.
  2. Jean Euzéby, Aidan C. Parte: Family Streptococcaceae. In: List of Prokaryotic names with Standing in Nomenclature (LPSN). Abgerufen am 26. Oktober 2021.
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Commons: Streptococcaceae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien