Steve Martins

kanadischer Eishockeyspieler

Steve P. Martins (* 13. April 1972 in Gatineau, Québec) ist ein ehemaliger kanadischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1991 und 2009 unter anderem 272 Spiele für die Hartford Whalers, Carolina Hurricanes, Ottawa Senators, Tampa Bay Lightning, New York Islanders und St. Louis Blues in der National Hockey League (NHL) auf der Position des Centers bestritten hat. Einen Großteil seiner aktiven Laufbahn verbrachte Martins zudem in der American Hockey League (AHL) sowie International Hockey League (IHL), wo er über 620 weitere Partien absolvierte und mit den Chicago Wolves sowohl im Jahr 1998 den Turner Cup der IHL als auch zehn Jahre später den Calder Cup der AHL gewann.

Kanada  Steve Martins

Geburtsdatum 13. April 1972
Geburtsort Gatineau, Québec, Kanada
Größe 176 cm
Gewicht 84 kg

Position Center
Schusshand Links

Draft

NHL Supplemental Draft 1994, 1. Runde, 5. Position
Hartford Whalers

Karrierestationen

1991–1995 Harvard University
1995–1997 Hartford Whalers
Springfield Falcons
1997–1998 Chicago Wolves
1998–1999 Ottawa Senators
1999–2001 Tampa Bay Lightning
2001 New York Islanders
2001–2003 Ottawa Senators
2003–2004 St. Louis Blues
2004–2005 JYP Jyväskylä
2005–2006 Binghamton Senators
2006–2009 Chicago Wolves

Karriere Bearbeiten

Martins spielte bis zum Sommer 1989 in den unterklassigen Juniorenligen seiner kanadischen Heimatprovinz Québec, ehe er seine schulische Ausbildung in den Vereinigten Staaten fortsetzte und zwei Jahre an der Choate Rosemary Hall, einer Privatschule im Bundesstaat Connecticut, verbrachte. Von dort wechselte der Stürmer im Sommer 1991 für vier Jahre an die renommierte Harvard University. Parallel zu seinem Studium war er dabei für die Harvard Crimson, das Eishockeyteam der Universität, aktiv und spielte mit ihm in der ECAC Hockey. Die Division war in den Spielbetrieb der National Collegiate Athletic Association (NCAA) eingegliedert. Martins verlebte dort vier erfolgreiche Jahre, in denen er in 98 Einsätzen insgesamt 139 Scorerpunkte sammelte. Insbesondere in seinem dritten Collegejahr, in dem er die Mannschaft zu Gewinn der Divisionsmeisterschaft in Form des Whitelaw Cups führte, beeindruckte er mit allein 60 Punkten in 32 Einsätzen. In der Folge wurde der Kanadier mit zahlreichen Auszeichnungen der ECAC und NCAA bedacht, darunter die zum Spieler des Jahres der ECAC. Ebenso wurde Martins im NHL Supplemental Draft 1994 an der fünften Position von den Hartford Whalers aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt.

 
Martins im Trikot der Chicago Wolves beim Torschuss (2008)

Nach dem Abschluss des Studiums im Frühjahr 1995 wurde der 23-Jährige im Sommer von den Whalers unter Vertrag genommen, verbrachte seine ersten beiden Profispielzeiten aber sowohl im NHL-Kader Hartfords als auch bei deren Farmteam, den Springfield Falcons, in der American Hockey League (AHL). Im Sommer 1997 gingen Martins’ Transferrechte nach der Umsiedlung des Franchises an die Carolina Hurricanes über. Für das Team absolvierte er in der Saison 1997/98 lediglich drei Einsätze, da er hauptsächlich bei deren Kooperationspartner in der International Hockey League (IHL), den Chicago Wolves, auflief. Mit den Wolves gewann er am Ende der Spielzeit den Turner Cup. Da sein auslaufender Vertrag seitens der Hurricanes über das Spieljahr hinaus nicht verlängert wurde, schloss sich der Angreifer im Juli 1998 als Free Agent der Organisation der Ottawa Senators an. Dort kam er in der Saison 1998/99 regelmäßiger in der NHL zum Einsatz. Aufgrund eines Überangebots an Offensivspielern im Kader Ottawas wurde Martins im Oktober kurz nach Beginn des Spieljahres 1999/2000 auf die Waiver-Liste gesetzt und dort von den Tampa Bay Lightning ausgewählt, die damit seinen laufenden Vertrag übernahmen. In Tampa schaffte der 27-Jährige schließlich den Sprung zum NHL-Stammspieler, gehörte dem Franchise aber nur etwas länger als ein Jahr an.

Im Januar 2001 wurde der Offensivakteur für ein Zweitrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2001 an die New York Islanders abgegeben, bei denen er bis zum Ende der Saison 2000/01 insgesamt 39-mal zum Einsatz kam. Anschließend unterzeichnete Martins im August 2001 abermals als Free Agent einen Vertrag bei den Ottawa Senators. Dort fand er im Verlauf der folgenden beiden Spieljahre aber wieder seltener den Weg ins NHL-Aufgebot. Stattdessen war er zumeist für die AHL-Farmteams der kanadischen Hauptstädter – zunächst die Grand Rapids Griffins und später Binghamton Senators – aktiv. Im Januar 2003 fand sich der Mittelstürmer erneut auf der Waiver-Liste wieder, von der er diesmal von den St. Louis Blues ausgewählt wurde. Bis zum Saisonende lief er in 30 Spielen für die Blues auf. Im folgenden Jahr pendelte Martins allerdings wieder zwischen der NHL und AHL, wo er bei St. Louis’ Kooperationsklub Worcester IceCats im Aufgebot stand.

Aufgrund des Lockouts und des damit verbundenen Ausfalls der gesamten NHL-Saison 2004/05 entschied sich der Kanadier im September 2004 ein Jahr im europäischen Ausland zu spielen. Er verbrachte das Spieljahr in der finnischen SM-liiga bei JYP Jyväskylä, mit denen er allerdings in der Playoff-Qualifikation selbige verpasste. In Nordamerika war Martins nach der Einigung zwischen Liga und der Spielergewerkschaft National Hockey League Players’ Association (NHLPA) und dem Abschluss eines neuen Collective Bargaining Agreements (CBA) erneut zum Free Agent geworden. Er kehrte daraufhin abermals zu den Ottawa Senators zurück und absolvierte dort die letzten vier NHL-Spiele seiner Laufbahn. Hauptsächlich war er wieder für die Binghamton Senators in der AHL im Einsatz. Zur Saison 2006/07 wechselte Martins endgültig in die AHL und spielte bis zum Sommer 2009 ausschließlich für die Chicago Wolves, die mittlerweile in der AHL aktiv waren, nachdem die IHL im Sommer 2001 den Spielbetrieb eingestellt hatte. Im Jahr 2008 gewann der 36-Jährige mit dem Team den Calder Cup, ehe er sich eine Spielzeit später aus dem aktiven Profisport zurückzog und seine Karriere beendete.

Erfolge und Auszeichnungen Bearbeiten

Karrierestatistik Bearbeiten

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt SM Sp T V Pkt SM
1991/92 Harvard University NCAA 20 13 14 27 26
1992/93 Harvard University NCAA 18 6 8 14 40
1993/94 Harvard University NCAA 32 25 35 60 93
1994/95 Harvard University NCAA 28 15 23 38 93
1995/96 Springfield Falcons AHL 30 9 20 29 10
1995/96 Hartford Whalers NHL 23 1 3 4 8
1996/97 Springfield Falcons AHL 63 12 31 43 78 17 1 3 4 26
1996/97 Hartford Whalers NHL 2 0 1 1 0
1997/98 Chicago Wolves IHL 78 20 41 61 122 21 6 14 20 28
1997/98 Carolina Hurricanes NHL 3 0 0 0 0
1998/99 Detroit Vipers IHL 4 1 6 7 16
1998/99 Ottawa Senators NHL 36 4 3 7 10
1999/00 Ottawa Senators NHL 2 1 0 1 0
1999/00 Tampa Bay Lightning NHL 57 5 7 12 37
2000/01 Detroit Vipers IHL 8 5 4 9 4
2000/01 Tampa Bay Lightning NHL 20 1 1 2 13
2000/01 Chicago Wolves IHL 5 1 2 3 0 16 1 6 7 22
2000/01 New York Islanders NHL 39 1 3 4 20
2001/02 Grand Rapids Griffins AHL 51 10 21 31 66 3 0 0 0 0
2001/02 Ottawa Senators NHL 14 1 0 1 4 2 0 0 0 0
2002/03 Binghamton Senators AHL 26 5 11 16 31
2002/03 Ottawa Senators NHL 14 2 3 5 10
2002/03 St. Louis Blues NHL 28 3 3 6 18 2 0 1 1 0
2003/04 Worcester IceCats AHL 22 4 9 13 16
2003/04 St. Louis Blues NHL 25 1 0 1 22 1 0 0 0 0
2004/05 JYP Jyväskylä SM-liiga 54 13 12 25 66 3 0 0 0 4
2005/06 Binghamton Senators AHL 76 22 58 80 80
2005/06 Ottawa Senators NHL 4 1 1 2 0
2006/07 Chicago Wolves AHL 48 13 26 39 49
2007/08 Chicago Wolves AHL 76 17 40 57 78 22 2 7 9 30
2008/09 Chicago Wolves AHL 55 13 20 33 58
NCAA gesamt 98 59 80 139 250
IHL gesamt 95 27 53 80 142 37 7 20 27 50
AHL gesamt 447 105 236 341 466 42 3 10 13 56
NHL gesamt 267 21 25 46 142 5 0 1 1 0

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Steve Martins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien