Stella Obasanjo

nigerianische Präsidentengattin

Stella Adebe Obasanjo (* 14. November 1945 in Warri, Nigeria; † 23. Oktober 2005 in Marbella, Spanien) war die Ehefrau des nigerianischen Präsidenten Olusegun Obasanjo.

Leben und Wirken Bearbeiten

Stella Obasanjo, die von 1967 bis 1969 Englisch an der University of Ife studierte, war die Tochter des Managers Christopher Abebe und seiner Ehefrau Theresa.[1] Ein Auslandsaufenthalt bis 1976 schloss sich an. Bald danach heiratete sie General Olusegun Obasanjo.

Den Indira-Gandhi-Preis für Frieden, Abrüstung und Entwicklung, der ihrem Ehemann 1995 zuerkannt wurde, konnte sie erst Ende 1996 stellvertretend für ihn aus den Händen von Shankar Dayal Sharma entgegennehmen.[2] Schon im Mai 1996 war ihr durch Helmut Schmidt der Menschenrechtspreis der Friedrich-Ebert-Stiftung für ihren Ehemann überreicht worden, da dieser immer noch politischer Häftling war.[3]

Von 1999 an war sie First Lady des Landes. Als solche gründete sie, entgegen den Intentionen der Administration, den nigerianischen Child Care Trust, der sich um das Wohl unterprivilegierter bzw. behinderter Kinder kümmern sollte.[4] Zudem engagierte sie sich gegen die Genitalverstümmelung. Während einer Konferenz des Inter-African Committee on Traditional Practices Affecting the Health of Women and Children 2003 führte sie den Zero Tolerance Day ein,[5] woraufhin die Sub-Commission on the Protection and Promotion of Human Rights den 6. Februar als International Day of Zero Tolerance to Female Genital Mutilation festlegte.[6] Außerdem sorgte sie dafür, dass diese Thematik auf die offizielle Tagesordnung des im Dezember 2003 stattfindenden 18. Commonwealth Heads of Government Meeting kam.[7] Im Rahmen des National Program for the Prevention of Maternal Mortality erklärte sie den 22. Mai zum National Safe Motherhood Day.[8]

Sie starb einige Tage nach einer Schönheitsoperation in einer Privatklinik in Puerto Banús in der Nähe von Marbella, in der sie eine hatte Fettabsaugung vornehmen lassen.[9][10] Der behandelnde Schönheitschirurg wurde wegen verzögerter Hilfeleistung verurteilt.[11] Ihr Fall war Bestandteil einer Studie.[12]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ihr Vater war der erste nigerianische Vorstandsvorsitzende der United African Company of Nigeria. Beide Elternteile leben noch.
  2. R. K. Raju: Welcome to Nigeria: The Impossible Land. Allied Publishers, 1. August 2002
  3. Leslie Derfler: The Fall and Rise of Political Leaders: Olof Palme, Olusegun Obasanjo, and Indira Gandhi. Palgrave Macmillan, 1. Februar 2011
  4. Aaron Tsado Gana, Samuel G. Egwu, African Centre for Democratic Governance: Federalism in Africa: The imperative of democratic development, Band 2. Africa World Press, 2003
  5. Binta Bah Zero Tolerance to FGM Means FGM Should Not Be Tolerated. Daily News, 22. Februar 2012 (Memento des Originals vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dailynews.gm
  6. Lars Tonder: Tolerance: A Sensorial Orientation to Politics. Oxford University Press, 5. September 2013
  7. Images of the Nigerian Woman: A Quarterly Publication of the National Centre for Women Development, Abuja, Band 4,Ausgabe 1. The Centre, 2003
  8. Eugene Okoli: Gender Disparity in Nigerian Education: Women's Experience of Barriers to Equal Educational Opportunity. ProQuest, 2007
  9. Chika Ezeanya The Pressure That Killed Stella Obasanjo (Sahara Reporters)
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. Oktober 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.orf.at
  11. Doctor jailed over former first lady's lipo death
  12. I. Glenn Cohen: The Globalization of Health Care: Legal and Ethical Issues. Oxford University Press, 28. Februar 2013