Stefan Söldner-Rembold

deutscher Teilchenphysiker

Stefan Söldner-Rembold (* 12. Juni 1960 in München)[1] ist ein deutsch-britischer Teilchenphysiker.

Werdegang Bearbeiten

Stefan Söldner-Rembold studierte Physik an der Universität Bonn und promovierte 1992 mit einem Stipendium des Max-Planck-Instituts für Physik an der Technischen Universität München in Teilchenphysik. Er habilitierte sich 1995 an der Universität Freiburg und forschte als Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft von 1999 bis 2003 am CERN in Genf und am Fermilab in den USA, bis er 2003 an die Universität Manchester wechselte.

2008 wurde Söldner-Rembold dort Professor der Teilchenphysik. Von 2021 bis 2024 leitete er dort das Departement für Physik und Astronomie.[2]

Zum 1. April 2024 nahm Söldner-Rembold die Ernennung zum Leiter der Physik-Abteilung am Imperial College in London an.[3]

Von 2018 bis 2022 leitete er als Sprecher die internationale Kollaboration des Deep-Underground-Neutrino-Experiments (DUNE)[4]. Die DUNE-Kollaboration umfasst mehr als 1000 Wissenschaftler aus 37 Ländern, inklusive CERN, und ist zurzeit das größte internationale Wissenschaftsprojekt in den USA.[5] Eines der Ziele von DUNE ist es, durch Messung von Neutrinooszillationen den Nachweis für die Verletzung der CP-Symmetrie bei Leptonen zu erbringen. Außerdem wird der Nachweis von Supernova-Neutrinos angestrebt. Von 2009 bis 2011 war er Sprecher des D0-Experiments am Fermilab.[6]

Ehrungen Bearbeiten

Er erhielt den 2023 Max-Born-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft „für seine herausragenden Beiträge zur Teilchenphysik, insbesondere zur Neutrino- und Hochenergiebeschleunigerphysik“[7], den 2018 James-Chadwick-Preis für Teilchenphysik des Institute of Physics[8] und einen Wolfson Research Merit Award der Royal Society (2013)[9].

Er ist Fellow der American Physical Society und des Institute of Physics.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stefan Söldner-Rembold. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 25. November 2023 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
  2. Stefan Soldner-Rembold. University of Manchester, abgerufen am 25. November 2023.
  3. Bethany Lloyd: Senior appointments: Head of the Department of Physics. In: imperial.ac.uk. 5. Januar 2024, abgerufen am 15. April 2024 (englisch).
  4. DUNE collaboration elects University of Manchester’s Stefan Soldner-Rembold as new co-spokesperson. In: Fermilab. 13. März 2018, abgerufen am 25. November 2023 (englisch).
  5. Deep Underground Neutrino Experiment (DUNE). In: dunescience.org. Abgerufen am 15. April 2024 (englisch).
  6. Virginia Gewin: Stefan Söldner-Rembold. In: Nature. Band 461, 2009, S. 1157 (nature.com).
  7. Max-Born-Preis und -Medaille | Preisträgerinnen und Preisträger. In: dpg-physik.de. Abgerufen am 25. November 2023: „For outstanding contributions to particle physics, in particular neutrino physics and high-energy collider physics“
  8. James Chadwick Medal and Prize recipients. In: iop.org. Abgerufen am 25. November 2023 (englisch): „For his contributions to pioneering experimental work in high-energy particle physics and his international leadership in Higgs and neutrino physics.“
  9. Royal Society announces new round of esteemed Wolfson Research Merit Awards. In: royalsociety.org. 8. Februar 2013, abgerufen am 25. November 2023 (englisch, Projekt: Studying the origin of mass).