Stefan Borgas (* 11. September 1964) ist ein deutscher Manager und Vorstandsvorsitzender der RHI Magnesita.

Werdegang

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Stefan Borgas studierte an der Universität des Saarlandes und der Hochschule St. Gallen Betriebswirtschaftslehre. Das Studium schloss er mit dem schweizerischen Lizenziat Lic. Oec. (HSG) ab.

Von 1990 bis 2004 bekleidete Borgas verschiedene Positionen beim Chemiekonzern BASF. In dieser Zeit lebte er in Europa, in den USA und in China.[1] Ab 2002 als Vice President die Business Unit „Fine Chemicals“[2]

Von 2004 bis 2012 war Borgas Vorstandsvorsitzender der Lonza AG. Er war maßgebliche für die Neuausrichtung des Chemiekonzerns hin zu einem Life-Science-Konzern verantwortlich. Mit der strategischen Neuausrichtung gingen einige Zukäufe im Bereich Feed/Food und Nutrition einher. Darunter auch die Übernahme von Arch Chemicals, einem Unternehmen, welches zu diesem Zeitpunkt mit 3000 Mitarbeitern einen Umsatz vom rund 1,2 Milliarden Dollar hatte, für einen Kaufpreis von USD 1,4 Mrd.[3] Im Januar 2012 trennte sich Lonza von Stefan Borgas, nachdem der Reingewinn sich für 2011 fast halbierte und Borgas die Erwartungen nicht erfüllte.[4] Auch brachte Borgas das bis dato nur in der Schweiz gelistete Unternehmen an die Shanghai Stock Exchange. Nach seinem Abgang als Vorstandsvorsitzender bei der Lonza AG entfachte sich an Borgas Abgangsentschädigung eine öffentliche Diskussion um Managergehälter, zu der auch Stefan Borgas öffentlich Stellung nahm.[5] Die öffentliche Diskussion wurde so hitzig geführt, dass die schweizerische Tageswoche einen Vergleich mit der „chinesischen Kulturrevolution, der Hexenverfolgung“ und dem „Terrorregimes nach der Französischen Revolution“ zog.[6] Grund für die emotionale Aufladung war der laufende Wahlkampf um die eidgenössische Volksinitiative «1:12 – Für gerechte Löhne», die sich zu dieser Zeit in der Sammelphase befand.

Von 2012 bis 2016 war Stefan Borgas Vorstandsvorsitzender von Israel Chemicals Ltd. (ICL). In Israel, wo ausländische Unternehmensführer eine seltene Ausnahme sind, war die Berufung gerade eines Deutschen zum CEO und Präsidenten des zweitgrößten Industrieunternehmens des Landes ein Novum.[7] Unter Borgas durchlief der Konzern größere Veränderungen, so wurden Randaktivitäten abgestoßen und der Bereich Food Additives durch Zukäufe ausgeweitet. Daneben wurde neben dem Börsenlisting in Tel Aviv ein zweites an der New York Stock Exchange erreicht. Nachdem zu Beginn des Jahres 2016 bekannt wurde, dass Stefan Borgas als Nachfolger des ausgeschiedenen Vorstandsvorsitzenden der Syngenta im Gespräch war, was auch von ihm bestätigt wurde,[8] verabschiedete er sich Ende 2016 mit der Begründung wieder nach Europa zurückkehren zu wollen.[9] Sein Weggang von ICL wurde begleitet durch den Vorwurf einer sexuellen Belästigung, was nach Borgas eigener Aussage aber lediglich ein Kuss auf die Wange einer Mitarbeiterin an deren letzten Arbeitstag war.[10][11]

Seit 1. Dezember 2016 hat Stefan Borgas den Vorsitz der RHI Magnesita inne (bis zur Fusion 2017 mit dem brasilianischen Unternehmen Magnesita firmierte das Unternehmen unter RHI AG).[12]

Seit 2009 gehört Stefan Borgas dem Verwaltungsrat der Syngenta an.[13] Informierten Kreisen zufolge habe Borgas die Übernahme von Syngenta durch ChemChina vermittelt.[14]

Borgas ist Vater von vier Kindern.

Positionen

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In der Diskussion um Managergehälter bezieht Borgas klare Position und sagt, dass ein Gehalt von unter 1 Million CHF „absolut zu tief“ sein und ein Lohn von 20 Millionen CHF zu hoch.[15]

Ehrenamtliches Engagement

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Von 2006 bis 2013 war Stefan Borgas Vorstandsmitglied der Schweizerischen Management Gesellschaft (SMG), einer Vereinigung, die sich dem Ziel der Leadership Excellence in der Unternehmensentwicklung verschrieben hat.[16]

Im November 2014 wurde Borgas in den Vorstand der Deutsch-Israelischen Handelskammer gewählt und ist ebenso im Vorstand der International Fertilizer Association (IFA) vertreten.[17]

Einzelnachweise

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  1. Valentin Handschin: Stefan Borgas: Der Ehrgeizige, der dem Jetlag trotzt Artikel vom 22. Januar 2008 auf handelszeitung.ch. Abgerufen am 21. April 2021.
  2. RHI: Stefan Borgas wird neuer Chef. In: kurier.at. 26. September 2016, abgerufen am 31. Dezember 2017.
  3. Lonza will Arch Chemicals kaufen Artikel vom 11. Juli 2011 auf handelsblatt.com (Agenturmeldung). Abgerufen am 21. April 2021.
  4. Lonza-Chef hat Erwartungen nicht erfüllt. In: nzz.ch. 25. Januar 2012, abgerufen am 14. Oktober 2018.
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.tageswoche.ch (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2021. Suche in Webarchiven)
  6. Michael Rockenbach, Philipp Loser, Hans-Jörg Walter: Der neue Klassenkampf. In: Tageswoche. (tageswoche.ch [abgerufen am 2. Januar 2017]).
  7. Subscribe to read. In: www.ft.com. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  8. Israel Chemicals CEO reportedly mulling offer to take top job at Syngenta. In: haaretz.com. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  9. Syngenta: Stefan Borgas soll Mike Mack beerben Artikel vom 21. März 2016 auf handelszeitung.ch. Abgerufen am 21. April 2021.
  10. Chen Ma'anit and Kobi Yeshayahu: Borgas resigned after sexual harassment allegations. In: globes.co.il/en. 11. September 2016, abgerufen am 5. September 2018.
  11. Yoram Gabison: Accused of Sexual Harassment, Israel Chemicals' CEO Leaves Behind Troubled Company. In: haaretz.com. 11. September 2016, abgerufen am 5. September 2018.
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rhi-ag.com
  13. Verwaltungsrat. In: www4.syngenta.com. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  14. Chemchina war auch an Lonza interessiert. In: www.sonntagszeitung.ch. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  15. Michael Rockenbach, Philipp Loser, Hans-Jörg Walter: Der neue Klassenkampf. In: Tageswoche. (tageswoche.ch [abgerufen am 2. Januar 2017]).
  16. Ehemalige Vorstandsmitglieder | SMG. In: smg.ch. Abgerufen am 2. Januar 2017.
  17. Stefan Borgas | 10. Wissenstransfertag. In: wissenstransfertag-mrn.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2017; abgerufen am 2. Januar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wissenstransfertag-mrn.de