St. Johannes der Täufer (Schwerzen)

Kirchengebäude in Schwerzen

Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Schwerzen im Kreis Waldshut ist eine im Stil des Spätbarock gehaltene katholische Kirche.

Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Schwerzen
Januarius Zick: Altar und Altarbild „Die Taufe Jesus durch Johannes im Jordan“ in der Pfarrkirche Schwerzen
Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Schwerzen, links das ehemalige Pfarrhaus, im Hintergrund der Semberg

Geschichte Bearbeiten

Die Kirche wurde in den Jahren 1781 bis auf die Nord- und Westwand sowie den Turm abgebrochen und bis 1791, vermutlich nach einem Plan des Barockbaumeister Peter Thumb, anstelle eines Vorgängerbaus von 1582 unter Einbeziehung des alten Turmes neu errichtet. Die Grundsteinlegung war am 26. Mai 1782 mit Erlaubnis des Bischofs von Konstanz, Maximilian Christoph von Rodt und auf Weisung von Fürst Johann Nepomuk von Schwarzenberg. Baumeister war Georg Schutzger von St. Blasien. Für die Errichtung auf der hochwassergeschützten Schotterterrasse über dem Wutachtal wurden Tiroler Knappen verpflichtet. Die Fundamente wurden bis auf das Straßenniveau abgesenkt.

Innenraum Bearbeiten

Die Ausstattung am Ende des Barock war auch durch das zu Ende gegangene Rokoko nicht mehr zu übertreffen – es gehen hier schon die neuen Elemente des Klassizismus ein. Noch ganz im Barockstil gehalten ist das Hauptaltargemälde des Kurtrierischen Hofmalers Januarius Zick das die Taufe Jesus durch Johannes im Jordan zeigt.

An der Seitenwand befindet sich ein Epitaph derer von Beck. Darauf steht oben auf dem Kelch das Motto der Freiherren: Einer für alle, und unter den Namen der einst in der Kirche Bestatteten steht: Ruhet sanft in eurer Gruft, bis auch uns der Schöpfer ruft.

Die Alabaster-Reliefs und die Kanzel fertigte der Bildhauer Johann Friedrich Vollmar. Er gestaltete auch den Hauptaltar mit dem Tabernakel. Das Bild des linken Seitenaltars wurde 1834 unter Pfarrer Franz Sales Schmid aufgestellt und zeigt die Himmelfahrt Mariens; es stammt von der Freiburger Künstlerin Kreszentia Stadler, Vorbild waren wohl Gemälde von Bartolomé Esteban Murillo. Die Reliquienpyramiden links und rechts auf dem Hauptaltar wurden vom Chorherrn des St. Verenastifts in Zurzach, Franz Leopold Ignatius von Beck zu Willmendingen am 4. Dezember 1802 gestiftet und enthalten Knochensplitter der Hl. Märtyrer Felix, Clemens, Fortunat und Reparat.

Aufgrund wiederholtem Vandalismus ist die Kirche nur noch anlässlich der Gottesdienste geöffnet.

Orgel Bearbeiten

 
Orgelempore

Die Erwerbung der Orgel des Orgelbauers Johann Ferdinand Balthasar Stieffell von 1792 ist das Verdienst von Franz Sales Kirn, der von 1952 bis 1972 Pfarrer der Pfarrkirche zu Schwerzen war. Sie wurde im Jahr 1958 eingebaut und 1971 restauriert. Es fanden Orgelkonzerte und Schallplattenaufnahmen statt.[1]

Manualwerk C–
1. Coppel 08′
2. Sollicional 08′
3. Praestant 04′
4. Octav 02′
5. Mixtur IV
Manualwerk C–
06. Principal 08′
07. Gamba 08′
08. Floet 04′
09. Quint 0113
10. Cornett V (ab c1) 08′
Tremulant
Pedal C–f1
11. SubBass 16′
12. OctavBass 08′
13. PosaunBass 08′
14. ClaironBass 04′

Glocken Bearbeiten

Die Glocken mussten im Ersten und Zweiten Weltkrieg jeweils abgegeben werden, die ersten waren von der Glockengießerei Rosenlächer die zweiten von der Glockengießerei Grüninger. Die verbliebene kleinste Glocke wurde ergänzt durch die kleine Kapellenglocke aus der Schlosskapelle des Schloss Willmendingen, beide wurden 1952 für den Guss von neuen Glocken aus Sonderbronce abgegeben.

Naturdenkmal Bearbeiten

Die Lindengruppe um die Kirche ist ein Naturdenkmal und gleichzeitig Teil des zukünftigen FFH-Gebiets Klettgaurücken u. a. mit dem Großen Mausohr einer Art von gemeinschaftlichem Interesse.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Hans Ruppaner, Helmut Maurer: Pfarrei St. Johannes der Täufer Schwerzen, 1992

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Johannes (Schwerzen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Informationen zur Orgel auf der Website der Gemeinde
  2. Amtsblatt Wutöschingen S. 4; 6.2018. PDF (Memento des Originals vom 15. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wutoeschingen.de

Koordinaten: 47° 38′ 37,5″ N, 8° 21′ 23,8″ O