St. Jakob (Schrobenhausen)

Kirchengebäude in Deutschland

St. Jakob ist die katholische Stadtpfarrkirche[1] in Schrobenhausen. Sie beherrscht die Stadtsilhouette von Schrobenhausen und wird von der Gemeinde St. Jakob Schrobenhausen im Bistum Augsburg genutzt.

Kirche St. Jakob in Schrobenhausen
Das Dach im Stadtbild
Blick durch den Innenraum

Der Ort Schrobenhausen befindet sich an einem Zubringerweg nach Santiago de Compostela. Vermutlich deshalb ist die Kirche dem heiligen Jakobus dem Älteren geweiht.

Gebäude Bearbeiten

Der spätgotische verputzte Ziegelbau ist eine dreischiffige, fünfjochige Hallenkirche mit Umgangschor. Die Errichtung dauerte von 1450 bis etwa 1480. Einfluss auf die Architektur hatte das Ingolstädter Liebfrauenmünster.[2] Die Strebepfeiler auf der Südseite sind mit Maßwerk geschmückt.

Äußerlich imponieren der Turm mit Oktogon und Spitzhelm über Dreiecksgiebeln (1617–1624 erhöht) und der hohe Dachstuhl aus der Entstehungszeit der Kirche.

Der Innenraum wird von einem Sternrippengewölbe über kämpferlosen Rundpfeilern ohne Gurt- und Scheidbögen abgeschlossen und zeigt dadurch eine starke Vereinheitlichung des Raumes. Ebenfalls ein Sterngewölbe, aber mit Backsteinrippen, hat die angebaute Franziskuskapelle über der Sakristei, ehemals der Karner. Im Jahr 1461 wurden Wandmalereien mit einem Marienzyklus über dem Sakristeieingang und östlich davon mit den 15 Zeichen vor dem Jüngsten Gericht sowie einer Kreuzigung an der Südwand geschaffen.[3]

Bildende Kunst Bearbeiten

An der bildnerischen Ausstattung im Inneren ist eine Kreuzigungs- und Ölberggruppe sehenswert, geschaffen um 1500. Beichtstühle im Chorumgang und Wangen des Laiengestühls wurden 1754 von Anton Wiest geschaffen. Figuren der Heiligen Petrus und Paulus aus der Zeit um 1700/10 sind weiter zu erwähnen. In der Vorhalle steht ein Gedenkstein für Herzog Ludwig den Gebarteten von 1419.[3] Die farbigen Fenster wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von Josef Dering gestaltet.[4]

Orgel Bearbeiten

 
Die Orgel

Die Orgel wurde 2009 von Mathis Orgelbau (Näfels, Schweiz) erbaut. Das Schleifladen-Instrument hat 30 Register auf zwei Manualwerken und Pedal.[5]

I Hauptwerk C–g3
1. Bourdon 16′
2. Principal 8′
3. Rohrflöte 8′
4. Gambe 8′
5. Octave 4′
6. Spitzflöte 4′
7. Doublette 2′
8. Mixtur III–IV 113
9. Trompete 8′
10. Cornet III 223
Cymbelstern
II Schwellwerk C–g3
11. Grossgedackt 8′
12. Salicional 8′
13. Vox coelestis 8′
14. Fugara 4′
15. Traversflöte 4′
16. Nasat 223
17. Waldflöte 2′
18. Terz 135
19. Scharf IV 2′
20. Trompette harm. 8′
21. Basson-Hautbois 8′
22. Clairon 4′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
23. Violonbass 16′
24. Subbass 16′
25. Quintbass 1023
26. Octavbass 8′
27. Gedecktbass 8′
28. Choralbass 4′
29. Posaune 16′
30. Trompetenbass 8′

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bistum Augsburg
  2. Vgl. die Basis-Informationen auf der Website von Schrobenhausen
  3. a b Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern IV: München und Oberbayern. Deutscher Kunstverlag, München, Berlin 2006, ISBN 978-3-422-03115-9, S. 1191.
  4. Webauftritt der Pfarrei St. Jakob, Schrobenhausen
  5. Informationen zur Orgel auf der Website der Orgelbaufirma

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Jakob – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 33′ 38″ N, 11° 15′ 56,9″ O