Sportzentrum Schöneberg
Das Sportzentrum Schöneberg (seit 2003: Willibald-Gebhardt-Sportzentrum) ist ein Komplex mehrerer Sportanlagen im Berliner Ortsteil Schöneberg. Das Zentrum liegt am Sachsendamm und dem Autobahnkreuz Schöneberg, umgeben von zwei Möbelhäusern und Gewerbebetrieben. Das Zentrum entstand in den Jahren 1955 und 1967, um im Rahmen der Systemkonkurrenz ein West-Berliner Trainingszentrum höchster Qualität aufzubauen. Die Sporthalle entstand 1954 und wurde am 10. April des gleichen Jahres eröffnet, die mittlerweile abgerissene Radrennbahn Schöneberg im Mai 1959[1] und die Schwimmhalle 1967.[2] Zum Gelände gehört ein Sportplatz mit Rasenfläche und Leichtathletikanlagen. Seit 1969 befindet sich auch die Sport- und Übungsleiterschule (Gerhard-Schlegel-Sportschule) des LSB Berlin auf dem Gelände.[3]
Das Schwimmbad verfügt über 50-Meter-Bahnen und eine Zuschauertribüne für 1000 Zuschauer.[4] Sie war und ist Austragungsort nationaler und internationaler Wettkämpfe, Olympiastützpunkt und Landesleistungszentrum des Berliner Schwimmverbandes.[5]
Die Schwimmhalle wurde damals als die modernste Europas angepriesen, sie verfügt über einen Aufzug am Sprungturm,[6] eine elektronische Zeitmessung sowie ein Unterwasserfenster im Sprungbecken. Mark Spitz schwamm in dem Becken gleich nach der Eröffnung mehrere Weltrekorde. 1978 fanden hier Wettbewerbe der Schwimmweltmeisterschaften statt.[5] In der Schwimmhalle trainieren etwa 20 Schwimm- und Wasserballvereine, darunter die vielfachen deutschen Meister von Spandau 04, die hier auch ihre Heimspiele in der Champions League austragen. Wenn die Wasserfreunde Gastgeber größerer Turniere sind, finden diese ebenfalls in der Schwimmhalle statt, beispielsweise die Endrunde im Deutschen Pokal 2011.[7]
Die Sporthalle verfügt über eine Wettkampfhalle mit 1400 Zuschauerplätzen und eine angrenzende Turnhalle.[8] Unter anderem fanden hier 1959 die Weltmeisterschaften im Cadre 71/2 der Billardspieler statt,[1] sowie die deutsche Handballmeisterschaft der Frauen 1964.
Im Jahr 2003 wurde es offiziell in Willibald-Gebhardt-Sportzentrum umbenannt, nach dem Gründer der olympischen Bewegung in Deutschland, Willibald Gebhardt.[9]
Das Sportzentrum entstand dort, wo sich bereits seit den 1920er Jahren der Dominicus-Sportplatz befand.[10]
Literatur
Bearbeiten- Bauwelt, 28/29 1967.
- D. Fabian (Hrsg.): Sport- und Bäderbauten – Erholungs-, Spiel- und Sportanlagen. In: Internationale Zeitschrift für Planung, Bau, Einrichtung, Betrieb und Forschung. 7. Jg., Nr. 5, September 1967.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Berliner Sport von 1945 bis 2009: Die Chronik des Landes-Sportbundes Berlin (LSB). (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Michael Lemke: Schaufenster der Systemkonkurrenz: die Region Berlin-Brandenburg im Kalten Krieg. Böhlau Verlag, Köln / Weimar 2006, ISBN 3-412-02606-9, S. 347.
- ↑ Landessportbund Berlin: Gerhard-Schlegel-Sportschule. Abgerufen am 12. August 2024.
- ↑ Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg. ( des vom 21. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. berlin.de
- ↑ a b BBB Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg (SSH) ( des vom 24. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Zehlendorfer TSV
- ↑ Ein Becken der Rekorde. In: Berliner Zeitung. 9. Juli 1997.
- ↑ Pokalendrunde der Herren in Schöneberger Halle. Bei: Deutschland-Wasserball.de
- ↑ Landessportbund Berlin: Sachsendamm 12 – Sporthalle Schöneberg
- ↑ Andreas Höfer und Uwe Wieck: Willibald Gebhardt – Leben und Wirken, Nachwirken und Gedenken. In: Roland Naul, Arnd Krüger, Werner Schmidt: Kulturen des Jugendsports. Meyer & Meyer Verlag, 2009, ISBN 3-89899-310-8, S. 276.
- ↑ Gustav Böß. (PDF) ddp-partei.de ( vom 6. Juli 2011 im Internet Archive)
Koordinaten: 52° 28′ 35″ N, 13° 21′ 19″ O