Silberselenit

chemische Verbindung

Silberselenit ist eine chemische Verbindung des Silbers aus der Gruppe der Selenite.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Silberselenit
_ Ag2+ 0 _ Se4+0 _ O2−
Allgemeines
Name Silberselenit
Andere Namen

Disilberselenit

Verhältnisformel Ag2SeO3
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7784-05-6
ECHA-InfoCard 100.029.133
PubChem 15520661
ChemSpider 14668373
Wikidata Q3704022
Eigenschaften
Molare Masse 342,69 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,93 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

530 °C[2]

Siedepunkt

>550 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit
  • schwer löslich in Wasser[2]
  • löslich in Säuren[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[4] ggf. erweitert[3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 301​‐​331​‐​373​‐​410
P: ?
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Silberselenit kann durch Reaktion von Seleniger Säure mit Silbernitrat gewonnen werden.[5][6]

Die Verbindung kann auch durch Reaktion von Natriumselenit oder Selen mit Silbernitrat gewonnen werden.[7]

 

Eigenschaften Bearbeiten

Silberselenit ist ein weißer Feststoff, der schwer löslich in Wasser ist.[1] Er besitzt eine monokline Kristallstruktur mit der Raumgruppe P21/c (Raumgruppen-Nr. 14)Vorlage:Raumgruppe/14.[6]

Verwendung Bearbeiten

Silberselenit kann zur Herstellung von Silber(I)-selenid, Dialkylseleniten oder Selensäure verwendet werden.[8][9][10]

 

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Karl-Christian Buschbeck: Silber Teil A 3. Chemisches Verhalten. Nachweis und Bestimmung. Toxicität. Kolloides Silber. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-11400-1, S. 86 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d e William M. Haynes: CRC Handbook of Chemistry and Physics. CRC Press, 2016, ISBN 978-1-4987-5429-3, S. 85 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Eintrag zu Selenverbindungen in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. Juli 2021. (JavaScript erforderlich)
  4. Nicht explizit in Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP) gelistet, fällt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag Selenverbindungen mit Ausnahme von Cadmiumsulfoselenid, soweit in diesem Anhang nicht gesondert aufgeführt im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 25. Juli 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  5. Chemical Thermodynamics of Selenium. Elsevier, 2005, ISBN 978-0-08-045751-2, S. 461 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Pertti Okkonen, Lassi Hiltunen u. a.: Crystal Structure and Thermal Stability of Silver Selenite.. In: Acta Chemica Scandinavica. 48, 1994, S. 857, doi:10.3891/acta.chem.scand.48-0857.
  7. Daryl Ann Doane, Adam Heller: Proceedings of the Symposium on Inorganic Resist Systems. Electrochemical Society, 1982, S. 159 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. M. Satake & S.A. Iqbal: Chemistry Of P-Block Elements. Discovery Publishing House, 2003, ISBN 81-7141-268-8, S. 209 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. Sudip K. Batabyal, C. Basu u. a.: Micropatterns of Ag2Se Nanocrystals. In: Crystal Growth & Design. 4, 2004, S. 509, doi:10.1021/cg034228k.
  10. Houben-Weyl Methods of Organic Chemistry Vol. IX, 4th Edition Sulfur, Selenium, Tellurium Compounds. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 3-13-180544-7, S. 1122 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).